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  • Day 9

    Wochenende in Sicht!

    September 5, 2019 in Oman ⋅ ⛅ 35 °C

    Letzter Tag vor dem Wochenende! Halt, eigentlich ist doch erst Donnerstag...aber da im muslimischen Glauben der Freitag eine ähnlich wichtige Rolle wie bei uns der Sonntag einnimmt, arbeite ich somit hier von Sonntag bis Donnerstag, während am Freitag und Samstag dann arbeitsfrei ist.
    Irgendwie hat man es heute im Krankenhaus auch gemerkt, dass das Wochenende kurz bevor steht. Nach der Morgenbesprechung, der Visite im Kreissaal sowie der Besprechung von zwei weiteren Patientenfällen, war erst einmal nichts mehr für mich zu tun. Spannend wurde es wieder, als ich dann bei der nächsten Geburt zuschauen konnte. Die Verantwortung hier liegt zwar bei den Hebammen, die den ganzen Geburtsvorgang leiten, während das ärztliche Personal nur bei Komplikationen dazustößt, aber als Student ist man hier immer herzlich willkommen, zuzuschauen. Dieses Mal ging der eigentliche Geburtsvorgang ziemlich schnell, und das Baby hat hier auch einen ordentlichen Schwall Fruchtwasser mitgebracht, das für eine kostenlose Dusche bei den beiden Hebammen gesorgt hatte, während ich noch schnell einen Schritt zurückhüpfen konnte (ich hatte nämlich im Gegensatz zu den beiden keine Plastikschürze an 😀)
    Ich konnte im Anschluss daran, dann zuerst eine Karak-Tee-Pause mit Aurelia (einer deutschen Austauschstudentin) machen, die wir dann direkt in eine frühe Mittagspause verlängert haben, in der sich dann zu uns hat das halbe Stationsteam der Herz-Thorax-Chirurgie (dort macht Aurelia ihr Praktikum) gesellt, die dann gemeinsam mit uns entspannt 1,5h Mittagspause gemacht haben. Aurelia hat mir nämlich erzählt, dass dort auf der Station (genauso wie bei mir im Kreissaal) Ärzte im Überfluss sind. Genauer gesgt: 12 Ärzte + 2 Interns (=PJler bei uns) für 15 Patienten. Bei so einer hohen Ärzteanzahl braucht man sich auch nicht wundern, warum eine so ausgedehnte Mittagspause so problemlos möglich ist! Ich bin danach mit den anderen Studenten aus der Gyn um halb eins zum Bedside-Teaching gegangen, in der wir eine Stunde in einer Kleingruppe gemeinsam mit einer Ärztin einen Patientenfall ausführlich besprochen haben. Sehr lehrreich! Da es im Kreissaal nach dem Teaching immer noch sehr ruhig war, bin ich deshalb noch zwei der Studentinnen gefolgt, die direkt neben dem Klinikum auf dem dortigen Universitätscampus wohnen. Dort haben sie mir eines der Fitnesscenter der Uni gezeigt, dass wir als Austauschstudenten ebenfalls kostenlos benutzen dürfen. Da das aber nur von 16-20 Uhr geöffnet hat, sind wir um diese Uhrzeit nur auf zwei indische Reinigungskräfte gestoßen, die uns dann einen kurzen Blick nach innen gewährt haben. Die beiden Inderinnen haben - als wir das Gebäude verlassen wollten - dann noch rumgedruckst, da sie unbedingt ein Foto mit mir (und natürlich meinen Haaren!!) machen wollten. Amüsiert haben meine omanischen Mitstudentinnen mir, Zuzia (einer polnischen Austausstudentin) und uns beiden gemeinsam dann bei den gefühlten 100 Selfies mit den beiden Inderinnen zugeschaut - zuerst mit meinem Dutt, und dann zum Verzücken der beiden Reinigunskräfte habe ich noch meine Haare geöffnet...aber wenn es sie so glücklich macht, dann lasse ich mich doch gerne fotografieren 😀
    Zu fünft sind wir dann gegen 15 Uhr von unserer Unterkunft mit dem Taxi wieder zu unserm "Privatstrand" am Kempinski gefahren, um das Meer noch bis Sonnenuntergang gegen 19 Uhr genießen zu können. So könnte ich definitiv jeden Feierabend verbringen!

    Heute gelernt 🤓 Taxometer gibt es hier im Oman nicht! Man muss deshalb vor jeder Fahrt mit dem Fahrer aushandeln, wie viel man bezahlt, da dieser sonst am Ende einfach einen willkürlichen Preis nennt. Eine superpraktische Abhilfe schafft hier die App "OTaxi". Hier beteiligen sich ein Großteil aller Taxis in Maskat, man kann über die App seine Lokalisation bestimmen und sein Ziel eingeben. So kommt der Taxifahrer direkt zu dem über GPS lokalisierten Standort, holt einen dort ab und das praktische daran ist, dass der Preis (sehr fair immer!) durch den Algorithmus der App schon festgelegt ist, und man nicht lange verhandeln muss.
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