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  • Day 12

    2. Famulaturwoche

    September 8, 2019 in Oman ⋅ ⛅ 35 °C

    Etwas übermüdet vom Wochenende habe ich heute tatsächlich mal meinen 2. Wecker gebraucht, da ich nach der Snoozetaste nochmal für 10 Minuten eingeschlafen bin - das passiert mir höchstens 1x im Jahr 😀
    Nach einem schnellen Frühstück in der Cafeteria, sind Zuzia und ich auf die Gyn-Station zur Morgenbesprechung gegangen. Direkt im Anschluss wurde ich einem Team zugeordnet. Diese Teams bestehen (vglb zum medizinischen Ausbildungssystem in z.B. Großbritannien) aus einer festen Gruppe von Ärzten in verschiedenen Stadien der ärztlichen Weiterbildung: Interns (= Ärzte in ihrem 1. Jahr nach dem Medizinstudium), Residents (ab dem 2. Jahr in der Facharztausbildung), Attending (=abgeschlossene Facharztausbildung) und Consultants (=Oberarzt). Diese Teams rotieren in ihrer festen Besetzung immer durch verschiedene Abteilungen innerhalb der eigenen Fachrichtung, so ist Team 1 der Gynäkologie am Dienstag bspw. im OP, am Mittwoch dann in der Tagesklinik, Team 2 startet dafür mit der Stationsarbeit usw.
    Die Studenten werden auf diese Teams aufgeteilt, und so schloss ich mich heute dem Team 3, und durfte deshalb mit den Ärztinnen in den OP. Neben zwei kleinen Eingriffen war das Highlight des heutigen Vormittages definitiv ein Kaiserschnitt mit Zwillingen. Um kurz vor 12 war das geplante OP Programm für den heutigen Tag allerdings schon vorbei, was allerdings zeitlich ganz gut passte, da wir um 12 Uhr zuerst einen Studentenkurs in unserer Kleingruppe von 6 Studenten hatten, die im Moment in der Gynäkologie sind.
    Danach ging es noch für eine gute Stunde zum Bedside Teaching weiter, bei dem direkt am Patientenbett ein besonderer Fall von einem Studenten aus der Gruppe präsentiert wird und dann gemeinsam mit der verantwortlichen Oberärztin besprochen wird.
    Um halb drei war unser Arbeitstag dann vorbei, aber da wir sowieso noch das Sportzentrum auf dem Unicampus (dieser Campus ist direkt neben den Unikliniken) ausprobieren wollten, haben wir die Wartezeit bis das Sportzentrum öffnet noch in der Cafeteria vertrieben. Pünktlich um 4 Uhr standen wir dann vor den Türen des Sportzentrums, und jeder hätte sich nach den 5 Minuten Fußweg vom Klinikum dorthin bei 46°C Außentemperatur das Aufwärmen schon fast sparen können 😀
    Die Benutzung für die Sporträume ist für alle Studenten kostenlos, es gibt einen kleinen Fitnessraum, ein Außenschwimmbecken, ein paar Hartplätze und eine große Sporthalle. Natürlich nur für Frauen, die Männer haben ihr eigenes Sportzentrum am anderen Ende des Campus. Als wir angefangen haben noch ein wenig Basketball zu spielen, haben sich uns dann einige omanische Mädels angeschlossen. Teilweise tragen diese sogar beim Sport ihr Kopftuch, und ein paar haben sogar in ihrer Abaya (=schwarzes langes Gewand der Frauen) Basketball gespielt.
    Abends sind wir noch gemeinsam mit drei der Omanis von IFMSA zuerst indisch essen gegangen (für umgerechnet 1,5 € hab ich zum Beispiel Dal (=indisches Linsengericht) bekommen dazu gibts kostenlos Wasser, Brot so viel man will und Salatbeilagen für den ganzen Tisch).
    Zum Ende sind wir direkt neben dem Restaurant noch eine Runde Bowlen gegangen - das machen hier alle jedoch ohne Bowlingschuhe, und dafür lieber barfuß!

    Heute gelernt 🤓 Die Universität ist für alle kostenlos, zudem werden den Studenten neben allen benötigten Büchern auch Vollverpflegung sowie Studentenappartements auf dem Campus völlig kostenlos zur Verfügung gestellt. Nachteil an dem Wohnen in diesen Campusunterkünften sind eindeutig die strengen Regelungen. Als wir heute in dem Frauenbereich der Uni unterwegs waren, um in das dortige Sportzentrum zu gehen, war auf unserem Rückweg um halb sieben das Haupttor zum Campus schon geschlossen, ein paar der dort wohnenden Studentinnen haben uns dann erklärt, dass man ab 18 Uhr den Nebeneingang benutzen muss. Allerdings werden auch diese Tore dann um spätestens 21 Uhr geschlossen. Wer bis dahin nicht zurück ist, hat eben Pech gehabt. Aber auch auf der anderen Seite ist es nicht möglich, den Campus nach dieser Zeit noch zu verlassen, die Tore werden erst am nächsten Morgen wieder geöffnet. Studentin sein und abends ausgehen, das lässt sich dort eher schlecht kombinieren!
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