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  • Day 13

    Montagsmüdigkeit

    September 9, 2019 in Oman ⋅ ⛅ 31 °C

    Obwohl es eigentlich ja schon mein zweiter Arbeitstag in dieser Woche war, hat der Tag wie ein richtiger Montag begonnen. Mein Schlafdefizit hatte ich noch nicht ganz überwunden, und da unser Shuttlebus zu spät kam, sind Zuzia & ich erst einmal viel zu spät ins Morgenmeeting gestolpert. Da in diesem Seminarraum nicht sonderlich viel Platz ist, und alle Stühle schon belegt waren, man sich jedoch nicht einfach unauffällig in die Ecke stellen konnte, haben wir ein paar Minuten Unruhe in die Besprechung gebracht, bis für uns beide durch lautes Hin-und Herschieben von Stühlen noch Plätze organisiert waren. Sonderlich spannend ging es an diesem Tag auch nicht weiter, da für unser Team heute erst Morgenvisite für die unserem Team zugeordneten Patienten anstand. Das geht aber nicht zügig voran, sondern für die insgesamt vier Patienten die wir besprochen haben, sind gute 1,5h Stunden vergangen, da zwischendurch auf Patienten gewartet wird, uns Studenten am Patientenbett etwas erklärt wird, man auf andere Ärztinnen wartet, Smalltalk führt usw. Danach ging es für die andere Studentin & mich im Team 3 weiter in die Tagesklinik zur Spezialsprechstunde für Hoch-Risiko-Schwangerschaften. Dort hat die Untersuchung von Patientinnen jedoch noch länger gedauert, und da fast alle Ärztinnen aus dem Team anwesend waren (also 6 Personen + wir beiden Studenten), die sich alle in den kleinen Raum gequetscht haben, hat man weder viel vom Ultraschall gesehen noch konnte man in Ruhe den Fall besprechen. Eine Ultraschalluntersuchung einer Schwangeren mit Drillingen hat an diesem Vormittag all meine Vorstellungen übertroffen: fast eine dreiviertel Stunde haben alle 6 Ärztinnen des Teams 3 (PJler, Assistenzärzte, Oberärzte) diese mit dem Sonogerät untersucht! 6 Ärzte für eine Person für einen 45-minütigen Ultraschall!
    Früher gehen durften wir Studenten allerdings auch nicht, und so standen wir etwas gelangweilt mit in diesem Raum und haben sehnsüchtig die Mittagspause herbeigesehnt. Um 12h30 konnten wir dann nämlich erst in der Cafeteria noch etwas essen, bevor es dann für uns Studierenden zu einer Präsentation über Ovarialzysten in den Seminarraum zurückging. Danach hatten wir bis halb 3 noch Bedside-Teaching (und dieses Mal tatsächlich am Patientenbett). Insgesamt ist der Tag in der Klinik sehr schleppend vorangegangen, und wir waren alle froh, an dem Tag das Klinikum endlich nachmittags verlassen zu können.
    Da wir noch die Sonne genießen wollten, kamen wir auch auf die Idee nochmal Jetski zu fahren. Amjad & Omran haben uns deshalb kurzerhand von unserer Unterkunft abgeholt und wir sind schlussendlich nach einer sehr verwirrenden Gruppenchatdiskussion, in der keiner mehr wusste wann wo wer wie unterwegs ist, dann alle doch am gleichen Strand - dem Al Azaiba Beach - zusammengetroffen. Obwohl ich eigentlich Jetski schon ausprobiert hatte, hab ich mich dann entschlossen mich gemeinsam mit Zuzia doch nochmal in die Wellen mit einem Jetski zu wagen. Da die Wellen viel höher waren als beim letzten Mal, war es gar nicht so leicht den Jetski gerade zu halten und wir haben es beide nicht geschafft mehr als 35 km/h zu erreichen. Aber lustig war es auf jeden Fall wieder!
    Daheim angekommen, sind ein paar noch mit den Omanis zum Essen gefahren, während ich mit Ahmed, Khalid & Christina (einer deutschen Politikstudentin, die im Zimmer neben meinem wohnt) noch zum Billiard spielen gegangen bin. Pflicht ist es wohl auch hier wie beim Bowling gestern barfuß zu sein, da alle am Eingang ihre Schuhe ausziehen mussten. Dieser Billiardspielabend war einer der lustigsten Abende bisher, da wir alle unterschiedlich begabt beim Billiard spielen sind, und aber wir Mädels auch mal richtige Überraschungsangriffe hatten, und auf der anderen Seite jeder von uns 4 auch richtig schön sein nicht-vorhandenes Talent zeigen konnte. So haben wir einmal - als nur noch die weiße und schwarze Kugel übrig waren - mehr als 8 Versuche benötigt, bis es endlich einer geschafft hat, das Spiel zu beenden 😀 Wir haben dann noch kurz zum Ausklang des Abends einen Karak getrunken, wobei wir zu dem 300m entfernten Coffeeshop natürlich nicht zu Fuß gegangen sind, sondern nach omanischer Art & Weise natürlich das Auto genommen haben.

    Heute gelernt 🤓 Will man aus einem Coffeeshop, Schnellrestaurant o.Ä. etwas kaufen, fährt man (wenn man sich nicht direkt hinsetzen möchte) mit dem Auto vor die Eingangstür und wartet bis ein Kellner zu einem ans Auto kommt und die Bestellung aufnimmt. Passiert dies nicht schnell genug, wird wiederholt gehupt. Dieses Hupen vor dem Restaurant gilt allerdings nicht als rüpelhaft oder unhöflich, sondern zeigt nur an, dass der Kunde bestellen möchte. Der Kunde bleibt dann auch einfach in seinem Auto sitzen, bis die Bestellung fertig ist und zu ihm ans Fenster gebracht wird.
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