• Das Timur-Mausoleum

    August 14 in Uzbekistan ⋅ ☀️ 27 °C

    Timur ist der Nationalheld Usbekistans, was ein bisschen kurios ist, da die heutigen Usbeken die Timuriden eigentlich verdrängt haben. Aber sei es drum: Timur wird heute als großer Held inszeniert. Im Land gibt es mehrere riesige Statuen zu seinen Ehren und eine der Hauptsehenswürdigkeiten in Samarkand ist sein Mausoleum, das Gur-e-Amir-Mausoleum. Ein Besuch in Samarkand ist also nicht vollständig, ohne Amir Timurs Grab die Ehre zu erweisen.

    Eigentlich wollte Timur nicht in seiner Hauptstadt begraben werden, sondern in seiner Geburtsstadt Shahrisabz (die wir später noch besuchten). Nach Timurs Ableben haben seine Verwandten jedoch dafür gesorgt, dass Timur in Samarkand beigesetzt wurde. Er fand seine letzte Ruhestätte in dem Mausoleum, das Timur für seinen Lieblingsenkel gebaut hatte, der zu seiner tiefen Trauer schon vor ihm verstorben war.

    Dort sind auch weitere Verwandte von Timur bestattet, zum Beispiel sein Enkel Ulugh Beg (der Astronom) und sein Sohn Schah-Ruch, der das Reich der Timuriden nach Timurs Tod anführte.

    In der beeindruckenden Anlage schritten wir zuerst durch das Eingangsportal, anschließend durchquerten wir den Innenhof, um dann das gewaltige Bauwerk zu betreten. Das Grab von Timur wird durch den prächtigsten Kenotaphen (nicht den größten) gekennzeichnet, der aus einem einzigen Stück dunkelgrüner Jade besteht.

    Sein Grab ist allerdings mit einem Fluch versehen: Nadir Schah, ein persischer Eroberer, stahl den Jade-Kenotaphen, woraufhin es in seinem Reich zu immer größeren Schwierigkeiten kam. Seine Berater rieten ihm schließlich dringend zur Rückgabe des wertvollen Stückes.
    Desweiteren rollten 1941, kurz nach der Öffnung von Timurs Grab durch sowjetische Archäologen, deutsche Panzer auf das Gebiet der Sowjetunion. Kurz nach Abschluss der wissenschaftlichen Arbeiten und der erneuten Bestattung (mit vollen muslimischen Riten) kam die Wende im Krieg mit der Schlacht von Stalingrad. Solche spannenden Geschichten ranken sich um viele der Sehenswürdigkeiten, die wir bisher in Usbekistan besuchten.
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