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- Day 4
- Thursday, August 14, 2025 at 10:57 AM
- ☀️ 31 °C
- Altitude: 715 m
UzbekistanSamarkand City39°39’49” N 66°58’59” E
Vom Präsidentengrab zurück zum Registan

In der Zeitgeschichte Usbekistans kommt man am ersten Präsidenten nach der Unabhängigkeit von der Sowjetunion, Islam Karimov, nicht vorbei. Er wuchs als Waise in einem Heim auf und arbeitete sich noch zur Zeit der Sowjetunion bis zum Ersten Parteisekretär der Kommunistischen Partei Usbekistans hoch (das höchste politische Amt im damaligen Usbekistan). Das Präsidentenamt im unabhängigen Usbekistan hatte er anschließend von 1991 bis zu seinem Tod im Jahr 2016 inne.
Allein an der langen Amtszeit erkennt man, dass Karimov an der Macht klebte. So wurde zum Beispiel die Verfassung geändert und kreativ interpretiert, um die eigentlich auf zweimal 4 Jahre begrenzte Präsidentschaft zu verlängern, ähnlich wie in anderen Nachbarstaaten. Auch wenn Karimov ein autokratischer Herrscher war und wenig von Menschenrechten und Pressefreiheit hielt, rechnen ihm die Usbeken hoch an, dass es im Land nach dem Zerfall der Sowjetunion, im Gegensatz zu anderen zentralasiatischen Staaten, nicht zu einem Bürgerkrieg gekommen ist.
Nach seinem Tod wurde er in seiner Geburtsstadt Samarkand begraben. Das Präsidentengrab ist an die Hazrat-Khizr-Moschee angeschlossen, deren Anlage hierfür komplett renoviert und aufgewertet wurde. Mittlerweile gehört ein Besuch am Grab von Karimov für usbekische Reisende fest zum Programm. Obwohl er beileibe kein Heiliger ist, hat es doch einige Züge einer Pilgerfahrt. Daher war es für uns interessant zu sehen, wie die Usbeken zu ihrem ehemaligen Präsidenten stehen.
Auf dem Rückweg zum Registan besuchten wir die Bibi-Khanym-Moschee, die nach Timurs wichtigster Frau benannt ist. Sie soll nicht nur verführerisch schön gewesen sein, sondern konnte auch ihre Abstammung bis zu Dschingis Khan zurückverfolgen (zu erkennen am "Khan" im Namen), was Timurs Machtanspruch nicht unwesentlich legitimierte.
Die Bibi-Khanym-Moschee hieß allerdings nicht immer so. Obwohl Bibi Khanym große Machtbefugnisse hatte, wäre es zur damaligen Zeit nicht schicklich gewesen, eine Moschee nach einer Frau zu benennen. Wann sich der heutige Name etablierte, ist unklar. Oft erzählt wird jedoch eine Legende (in vielen verschiedenen Varianten):
Bibi-Khanym, die den Bau der Moschee verantwortete, wollte Timur eine vollendete Moschee präsentieren, wenn er von einem Feldzug aus Indien zurückkehrte. Der Baumeister forderte dafür als Gegenleistung einen Kuss. Lange drang er in sie, bis Bibi schließlich einwilligte. Nach Fertigstellung der Moschee wurde der Kuss vollzogen, so leidenschaftlich, dass ein Mal (ein Knutschfleck?) zurückblieb. Timur, der just zu dieser Zeit zurückkam, erkannte sofort, was geschehen war. Bibi sollte daraufhin als Ehebrecherin vom Minarett gestoßen werden. Doch sie war schlau: Sie zog ihre wallendsten seidenen Gewänder an. Statt vom Minarett in den Tod zu stürzen, blähten sich die Kleider auf und sie glitt wie an einem Fallschirm zu Boden.
Anschließend besuchten wir den Siyob Bozori Basar, wo es von Trockenfrüchten, Gewürzen, Obst und Gemüse über dekorative Messer, Keramikarbeiten bis hin zu Textilien so ziemlich alles zu kaufen gab, was das Herz begehrte.Read more
Traveler
Gute Zweitnutzung der Flaschen 🌶️
Traveler
I want that salt and pepper ceramic!
TravelerHi Mary-Alice! Are you sure? We can have a look, whether they sell it here in Chiwa, too.
TravelerYes, it’s darling!