• Abendlicher Spaziergang durch Bukhara

    August 15 in Uzbekistan ⋅ 🌙 27 °C

    Am langen Fahrtag von Samarkand haben wir nach dem Abendessen einen kurzen Spaziergang in der Stadt unternommen (wie auch an den folgenden Abenden in Bukhara). Die Temperaturen in den hohen 20ern waren nun wesentlich angenehmer als tagsüber die brütenden Hitze.

    Bukhara ist, im Gegensatz zu Samarkand, wo der Registan sehr dominierend ist, wesentlich weitläufiger und hat eine schöne Fußgängerzone in der Innenstadt. Gefühlt waren abends mindestens 80 % Usbeken unterwegs, so dass wir uns nicht so sehr in der Touristenblase fühlten. Trotzdem könnte man ketzerisch fragen, ob es die gepflegte Fußgängerzone und die hübsch restaurierten historischen Bauten in dieser Form geben würde, wenn keine Touristen kämen …

    Auf alle Fälle waren viele Koranschulen, Moscheen und natürlich das große Minarett prächtig erleuchtet. Viele Souvenirläden mit Teppichen, Wunderlampen, Krummsäbeln und bunten Gewändern trugen sehr zum Flair von 1001 Nacht bei.

    Auf den Plätzen und in der Fußgängerzone herrschte ein reges Treiben: Gruppen von Familien oder Freunden schlenderten in bunten Kleidern umher und genossen die kühle Brise. Kinder fuhren Fahrrad oder Roller, warfen leuchtende Bälle in die Luft, die jüngeren trugen stolz bunt glimmende Luftballons spazieren. An einem Wasserbecken saßen Einheimische wie Besucher in Grüppchen bei einem Glas zusammen, beobachteten die vorbeigehenden Leute oder tanzten zur Musik. Es herrschte eine entspannte, freundliche, ja fast schon festliche Atmosphäre.

    Sehr beliebt sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen war die Statue von Hodscha Nasreddin, der vom Balkan bis nach Zentralasien als Protagonist humoristischer Geschichten bekannt ist. Auf dem Lyabi-Khauz-Platz reitet er auf seinem Esel und ist ein beliebtes Fotomotiv. Bevor wir allerdings zum Zuge kamen, ein paar Fotos mit dem Denkmal des berühmten Mannes zu machen, wurden wir von einer Englischlehrerin und ihren Schülern interviewt, damit die Schüler die Sprache üben konnten. Dagegen zeigte sich Bukhara tagsüber im grellen Sonnenlicht eher schläfrig. Nur wenige Menschen waren unterwegs.
    Read more