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- Hari 6
- Sabtu, 16 Ogos 2025 9:07 PG
- ☀️ 27 °C
- Altitud: 231 m
UzbekistanBukhara39°46’29” N 64°24’20” E
Stadtrundgang in Bukhara

In Bukhara sind wir historisch betrachtet auf gewisse Art und Weise in Usbekistan (dem Land der Usbeken; „-stan“ bedeutet so etwas wie „Ort“ oder auch „Land“) angekommen. Timur, der bekannte Herrscher, war ethnologisch betrachtet eigentlich kein Usbeke. Die heutigen Usbeken beginnen mit der Dynastie der Schaibaniden, die vereinfacht gesagt die Timuriden vertrieben und ein Reich schufen, das als Vorgänger des heutigen Usbekistan gilt.
In Bukhara entstand das Khanat von Bukhara. Der Unterschied zwischen einem Emir und einem Khan besteht darin, dass ein Khan seine Abstammung väterlicherseits bis zu Dschingis Khan zurückverfolgen kann und damit seinen Herrschaftsanspruch legitimiert. Als Emir wird im klassischen Sinne ein militärischer Oberbefehlshaber bezeichnet.
Die wichtigste Figur aus dieser Gründungszeit ist Abdullah Khan II. (16. Jahrhundert), der Bukhara zu seiner Hauptstadt machte, zahlreiche Moscheen, Medresen (Koranschulen) und Karawansereien bauen ließ und damit den Grundstein einer usbekischen Staatstradition legte.
Folgerichtig begannen wir unseren Stadtrundgang bei Gebäuden, die mit Abdullah Khan II. in Verbindung stehen: der Abdullah-Khan-Madrasa und der Modari-Khan-Madrasa (Modari Khan = „die Mutter des Khan“). Beide Bauwerke stehen einander quasi symmetrisch gegenüber. Dies entspricht dem Kosch-Prinzip – dem „Augenbrauen-Prinzip“.
Aber Bukhara hat noch viel mehr zu bieten. Zum Beispiel gilt das Ismail-Samani-Mausoleum als ältestes Zeugnis islamischer Architektur in Zentralasien und stammt aus dem 10. Jahrhundert. Statt blauer Kacheln ist es ausschließlich mit Lehmziegeln in geometrischen Mustern verziert.
Außerdem lernten wir, dass ein „Bekannter“ aus der Bibel in Bukhara gewirkt haben soll. Hiob heißt hier Ayub und er soll mit dem Fuß auf den Boden gestampft haben, woraufhin an dieser Stelle eine Quelle entsprang. Um diese Quelle wurde das Chashmai-Ayub-Mausoleum errichtet. Heute beherbergt es ein Museum zum Thema Wasser, das auch die traurige Geschichte des Aralsees erzählt. Die Quelle gibt es natürlich noch und das Wasser wird als wundertätig angesehen. Wir haben trotzdem nicht davon getrunken …
Die Bolo-Hauz-Moschee wurde im 16. Jahrhundert errichtet. Sie wird auch die „Moschee der 40 Säulen“ genannt. Allerdings stützen den Iwan (den Vorbau) nur 20 Holzsäulen – irgendetwas passt da doch nicht!? Nun ja, die Moschee wurde vor einem Wasserbecken errichtet und die 20 Säulen spiegeln sich darin, so dass es optisch 40 sind!
Anschließend besuchten wir den Ark von Bukhara, die Zitadelle. Sie diente vom 18. bis ins 20. Jahrhundert (bis zur Sowjetzeit) als Regierungssitz des Emirs von Bukhara. Heute sind nur noch geringe Teile der originalen Bausubstanz erhalten. Diese beherbergen einige Museen und Innenhöfe (in einem kann man gegen Gebühr auch eine Art Thron besteigen und sich als Herrscher fotografieren lassen). Außerdem gibt es einen Aussichtspunkt, von dem aus man einen schönen Blick auf die Skyline mit Moscheen, Medresen und Minaretten hat.
Verglichen mit Samarkand empfanden wir Bukhara als wesentlich vielfältiger, weil es nicht den Fokus auf wenige Gebäude und eine Epoche gibt, sondern verschiedene Bauwerke aus unterschiedlichen Zeiten zu sehen sind als über Jahrhunderte gewachsene Stadt. Zudem gibt es im Zentrum von Bukhara eine ausgedehnte Fußgängerzone, so daß der Kern der Innenstadt vom Autoverkehr verschont bleibt. Auch die Souvenirhändler sind freundlich und in der Regel zurückhaltend. Hoffentlich machen sie nie ein Praktikum in Marrakesch, damit diese stimmungsvolle Atmosphäre erhalten bleibt.Baca lagi