• Auf der Stadtmauer von Chiwa

    August 18 in Uzbekistan ⋅ ☀️ 32 °C

    Auch wenn Chiwa schon vor über 2500 Jahren gegründet wurde, ist die Stadt erst im 17. Jahrhundert Hauptstadt der Region Khorezm geworden. Daher ist die Bausubstanz, die wir in Chiwa sahen, im Vergleich zu Samarkand oder Bukhara relativ jung. Wir haben uns also, von Samarkand über Bukhara nach Chiwa kommend, in der Geschichte wieder ein Stück Richtung Gegenwart bewegt. Warum ist das so?

    Die Ursache ist der Amudarja-Fluß (der antike Oxus), der im Laufe der Jahrhunderte immer wieder sein Bett verlagerte und damit Städten die Lebensgrundlage entzog oder durch Hochwasser frühere Ortschaften unbewohnbar machte. Zu Zeiten von Dschingis Khan und Timur war zum Beispiel Alt-Urgench (im heutigen Turkmenistan) die Hauptstadt der Region.

    Um einen ersten Überblick über Chiwa zu bekommen, unternahmen wir einen Spaziergang auf dem nordwestlichen Teil der Stadtmauer im Abendlicht (und zwei Tage später morgens im Südwesten). Die Stadtmauer der Ichon Qalʼа (der „inneren Festung“) umrahmt die Altstadt auf einer Fläche von etwa 400 × 700 Metern als Befestigungsanlage. Die vier historischen Stadttore in den vier Himmelsrichtungen sind (mit zwei Ausnahmen) weiterhin die einzigen Zugänge zur Innenstadt, die dadurch, und durch ihre engen Gassen, weitgehend autofrei ist.

    Über eine etwas abenteuerliche Treppe mit extrem steilen und engen Stufen erklommen wir die Mauer und hatten einen sehr schönen Blick über Chiwa mit seinen zahlreichen Minaretten, Moscheen und Medresen.
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