• Die Autos der Usbeken

    August 20 in Uzbekistan ⋅ 🌙 32 °C

    Das Straßenbild in Usbekistan wird von der Marke Chevrolet, vorzugsweise in Weiß, geprägt. Woran liegt das?

    In den 1990er-Jahren gründete Usbekistan ein Joint Venture mit dem südkoreanischen Hersteller Daewoo, um Autos für den nationalen Markt zu produzieren. Durch die Insolvenz von Daewoo Anfang der 2000er-Jahre und die Übernahme durch General Motors entstand „GM Uzbekistan“. Damit wurden und werden in Usbekistan Chevrolets gebaut. Außerdem waren bis vor einigen Jahren ausländische Marken mit extrem hohen Importzöllen belegt, um den lokalen Markt zu schützen. Die Farbe Weiß ist zudem die Standardfarbe ohne Aufpreis und sie macht in den heißen Sommern auch Sinn, da sich die Autos weniger stark aufheizen.

    Neben den meist kleinen, weißen PKWs (die inzwischen aber auch größer werden) ist das sogenannte „Kastenbrot“, der Kleintransporter Chevrolet Damas, überall zu sehen. Er wird als Transporter oder als Sammeltaxi "Marschrutka" eingesetzt.

    Natürlich gibt es auch andere Marken im Straßenverkehr. Neben russischen Fabrikaten, oft noch aus Zeiten vor der Unabhängigkeit, sahen wir auch einige europäische Modelle.

    Seitdem die Importzölle gelockert wurden, mischen sich zunehmend importierte Marken ins Straßenbild, wobei chinesische Hersteller dominieren. BYD ist der gefühlte Marktführer, aber auch andere in Europa weitgehend unbekannte Fahrzeuge rollen über Usbekistans Straßen. Einige davon sind sogar Elektroautos.

    Die passende Ladeinfrastruktur wächst ebenfalls, nicht nur in Taschkent. Auch unterwegs sahen wir immer wieder Ladesäulen, an denen tatsächlich Autos geladen wurden. Gepaart mit Projekten zum Ausbau von erneuerbaren Energien hat die Elektromobilität auch Usbekistan erreicht, was wir im Vorfeld nicht erwartet hätten.
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