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- Day 11
- Thursday, August 21, 2025 at 4:09 PM
- ☀️ 35 °C
- Altitude: 437 m
UzbekistanTashkent41°15’44” N 69°19’6” E
Wie war Usbekistan?

Usbekistan ist mehr als eine Reise wert. Wie zwischendurch schon öfter angeklungen, sind die Usbeken sehr freundlich, interessiert und hilfsbereit und wir haben in der ganzen Zeit in Usbekistan keine negativen Begegnungen erlebt. Zudem gab uns Kay, unser exzellenter Reiseleiter, einen interessanten und sehr anschaulichen Crash-Kurs über zentralasiatische Geschichte (Alexander der Große, die Mongolen, Timur, Ulugh Beg etc.), von dem wir hoffentlich wenigstens ein bisschen behalten haben – und auch behalten werden.
Auch wenn wir diesmal mit einer Wikinger-Reisegruppe unterwegs waren, machte Usbekistan auf uns den Eindruck, als wäre es mit ein wenig Vorbereitung auch problemlos möglich, das Land auf eigene Faust zu bereisen. Damit würde sich das Programm natürlich automatisch verlängern, weil man vor allem die Transfers anders planen müsste.
Die touristische Infrastruktur ist mittlerweile gut ausgebaut und Usbekistan plant erkennbar für die Zukunft. Schon länger gibt es eine explizite Touristenpolizei an den Hauptsehenswürdigkeiten, fast überall findet man recht ordentliche Toiletten und es wird viel gebaut. Chiwa wirkt in der Innenstadt schon fast wie ein riesiges Freilichtmuseum und unserer Meinung nach etwas zu touristisch abgehoben vom Alltag der Bewohner. Auch in Bukhara wird viel gebaut, vielleicht wird daraus ein Chiwa 2.0? (Hoffentlich nicht.) Usbekistan hat den Tourismus eindeutig für sich entdeckt und plant für ein deutlich größeres Aufkommen an Besuchern.
Was nicht nur am Anfang sehr verwirrend ist: Viele Ortsnamen haben scheinbar unendlich viele Transkriptionen. Buchara, Bukhara und Buxoro sind natürlich identisch, ebenso Chiwa, Khiva und Xiva. Häufig erforderte es Phantasie, um zu verstehen, was gemeint ist. Zum Glück gibt es wenigstens keine (oder nur noch wenige) Schilder mehr mit kyrillischen Beschriftungen. Usbekisch wurde den letzten 100 Jahren phasenweise mit arabischen, kyrillischen und lateinischen Buchstaben geschrieben. Wahrscheinlich sind diese Entwicklungen ein Grund für die Vielfalt der Transkriptionen?
Wenn wir ein Haar in der Suppe finden sollten, dann waren es die Temperaturen, die sich nur in den Abstufungen warm, heiß und brütende Hitze zeigten, während wir im Land waren. Der August gehört zu den Sommermonten, ab September soll es sich deutlich abkühlen. Oder man fährt im Mai hin. Dann ist es zwar kühler, aber dafür sollen ungefähr fünfmal so viele Touristen unterwegs sein. Man kann sich wohl aussuchen, was man möchte: Gemäßigte Temperaturen oder gemäßigtes Touristenaufkommen.
Hinzu kommt, dass kurze Hosen oder Kleider als unschicklich angesehen werden, damit war Usbekistan sehr sonnencreme-sparend! Jede Siesta nach dem Mittagessen war uns mehr als willkommen. Auch die abendlichen Spaziergänge werden uns als sehr angenehm im Gedächtnis bleiben. Die Sehenswürdigkeiten sind zwar geschlossen, aber die meisten historischen Gebäude sind wunderschön angeleuchtet, und auf den Straßen spielt sich deutlich mehr Leben ab als tagsüber.
Auch kulinarisch hatte Usbekistan viel zu bieten und wir haben leckere Gerichte kennengelernt: Verschiedene Suppen, Manti, Plov, Samsas etc. Die Fleischgerichte waren meistens mit Rind zubereitet – vermutlich ein Zeichen für die Touristenblase, in der wir uns bewegten. Lamm oder Hammel gerieten nicht auf unsere Teller, gelegentlich aber Hühnchen. Obwohl wir meist in Restaurants gegessen haben, die auf Touristen eingestellt waren, hatten wir (und viele andere aus der Gruppe) öfters leichte oder stärkere Verdauungsprobleme („Der Fluch Timurs“). Wir können die neuen Probiotika (z. B. Kijimea, Omni-Biotic) sehr empfehlen, die die Darmflora in Schuss hielten und bei uns Schlimmeres verhindert haben.
Wir haben ein muslimisches Land bereist: ca. 90 % der Usbeken bekennen sich offiziell zum Islam und auf dem Besichtigungsplan standen unzählige Medresen, Mausoleen und Moscheen mit ihren Minaretten, Mihrabs und Minbars (ein Land der Sehenswürdigkeiten, die mit dem Buchstaben "M" beginnen). Im Alltag haben wir vom muslimischen Glauben jedoch relativ wenig bemerkt. Den Muezzin hörten wir erstaunlich selten, die meisten Frauen trugen kein Kopftuch und auch bei Besichtigungen war für die Mädels zumeist ein Hut als Kopfbedeckung ausreichend, um der Etikette zu genügen. Nichtsdestotrotz ist der Islam mit konservativen Werten in Usbekistan anscheinend auf dem Vormarsch. Es wird spannend sein zu sehen, wie sich das Land weiterentwickelt.
Fazit: Wir können Usbekistan auf alle Fälle als spannendes Reiseland empfehlen! 🇺🇿✨Read more