• Die Reise nach Kirgisistan

    August 21 in Kyrgyzstan ⋅ ☀️ 32 °C

    Eigentlich startete die Reise nach Kirgisistan schon in Chiwa (Flug ab Urgench). Durch ungünstige Flugzeiten hatten wir jedoch einen längeren "Stopover" in Taschkent, wo wir die Gelegenheit hatten, den Chorsu Basar zu besuchten. Anschließend flogen wir nach Bischkek, der Hauptstadt Kirgisistans, und von dort aus fuhren wir sofort weiter bis zum Issyk-Kul-See – insgesamt also ein langer Transfer.

    Die Flüge mit Uzbekistan Airways waren in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Die Sicherheitskontrollen waren extrem locker und boten einige Kuriositäten. Pro Flughafen wurde unser Gepäck national 2-mal (auch schon beim Betreten des Flughafens) und international: 3-mal (+ Zollkontrolle) durchleuchtet.

    Aus dem Handgepäck mussten wir für die Durchleuchtung nur Tablets und Laptops auspacken, Mobiltelefone wurden einfach neben dem Metalldetektor durchgereicht. Mein Portemonnaie jedoch wurde separat durchleuchtet. Wonach genau die „hart und engagiert arbeitenden“ Beamten suchten, blieb uns verborgen. Verdacht schöpften sie nur bei Büchern (Reiseführer) im Hauptgepäck. Wasserflaschen stellten dagegen kein Gefährdungspotenzial dar. Selbst eine seitlich ans Handgepäck geklemmte gefüllte 1,5-Liter-Wasserflasche konnte problemlos mit ins Flugzeug genommen werden.

    Im Flieger begann der Service schon auf dem Rollfeld mit Getränken vor dem Start und die Beinfreiheit war sehr angenehm. Trotz des kurzen Fluges (ca. 1 Stunde) gab es in der Luft eine zweite Getränkerunde und sogar ein recht annehmbares Käsebrötchen. Da könnten sich andere Fluggesellschaften wirklich ein Beispiel nehmen.

    Bei der Ausreise aus Usbekistan stempelten die Beamten unsere Pässe ordentlich nach dem Kosch-Prinzip (symmetrisch gegenüberliegend auf einer Doppelseite)! Die Einreise in Kirgisistan erfolgte, wie auch schon in Usbekistan, angenehmerweise ohne irgendwelche Zoll- oder Einreiseformulare.

    Wie in jedem Land ist es kurz nach der Ankunft die erste Bürgerpflicht, lokales Geld zu beschaffen. Wir können den Geldautomaten der KICB-Bank in der Ankunftshalle empfehlen, der erfreulich kleine Stückelungen von Banknoten ausgab. Obwohl Kleingeld in Kirgisistan angeblich ein Problem sein soll (wie in vielen Ländern), haben wir davon nichts gemerkt. Die kirgisischen Som haben außerdem einen praktischen Wechselkurs von etwa 1:100 zum Euro – man bezahlt also quasi in „Cent“.

    Auf dem Weg zum Issyk-Kul-See nahm unser Bus zunächst die Panoramaroute, um Baustellen und Staus zu umfahren. Das ländliche Kirgisistan schien noch ländlicher zu sein, als das ländliche Usbekistan. Dies zeigte sich nicht zuletzt daran, dass der Fuhrpark deutlich älter wirkte und mehr Tiere auf den Straßen unterwegs waren. Zum Beispiel wurden Schafe und Rinder neben und auf der Fahrbahn getrieben, vermutlich abends in die heimischen Ställe.

    Irgendwann kamen wir dann auf die Schnellstraße, die Teil der neuen Seidenstraßen-Initiative Chinas ist. Entsprechend viel Güterverkehr war unterwegs, vor allem bis zu den Kreuzungen, an denen man entweder nach Norden Richtung Kasachstan oder nach Süden gen China abbiegen konnte. So fuhren wir durch die Nacht und erreichten den Issyk-Kul-See erst nach Mitternacht.
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