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- День 12
- пятница, 22 августа 2025 г., 08:34
- ☀️ 15 °C
- Высота: 1 608 м
КиргизияIssyk-Kul District42°38’52” N 77°12’54” E
Kirgisistan kulinarisch

Nach einer eher kurzen Nacht erwartete uns beim Frühstück in dem Hotel am Issyk-Kul-See eine Überraschung. Obwohl das Frühstücksbuffet eine recht internationale Auswahl bot, stand unscheinbar neben der Tür zur Terrasse ein kleines Tischchen mit typisch kirgisischen Spezialitäten. Im Gegensatz zu allen anderen Angeboten gab es dort keine erklärende Beschriftung, es war also ein Überraschung, die verschiedenen Speisen zu probieren.
In der Mitte stand ein Holzbottich mit einer Kelle und einer milchigen Flüssigkeit. Der Geruch war säuerlich und leicht alkoholisch, insgesamt nicht wirklich angenehm. Das konnte nur Kumys sein: Vergorene Stutenmilch. Mir hatte der Geruch schon genügt, aber Mona war mutig genug, etwas davon zu probieren und beschrieb es mit: „Schmeckt wie leicht alkoholischer, säuerlicher und herber Kefir“ – ein Geschmack, den man wohl erst schätzen lernen muss 😉.
Nachdem wir den Kumys identifiziert hatten, war schnell klar, dass es sich bei den weißen Bällchen in der Schüssel daneben um Kurt handelt müsse (der deutsch Wikipedia-Artikel nennt es „Kaschk“). Kurt ist getrockneter Joghurt. Die Idee dahinter ist, den Joghurt lange haltbar und transportabel zu machen, ideal für Nomaden ohne Kühlschrank oder als Wegzehrung für Reiter in der Steppe. In Wasser eingeweicht lässt sich das Bällchen wieder verflüssigen und (ggf. mit weiteren Zutaten angereichert) zu einem Brei anrühren. Alternativ kann man daraus auch Suppen zubereiten. Kurt ist wirklich hart und wenn man daran knabbert, schmeckt es sehr salzig. Es erinnerte uns entfernt an Parmesan.
Der farbenfrohe Inhalt weiterer Schüsseln stellte sich als Honig mit verschiedenen Aromen heraus: Ingwer, Sanddorn (hätten wir dort nicht verortet) oder Berberitze (erstaunlich gut). Dass es sich dabei um Berberitze handelte, fanden wir erst einige Tage später heraus, als wir einen lokalen Imker besuchten.
Nach dem spannenden Frühstück unternahmen wir einen kleinen Spaziergang zum Issyk-Kul-See, bevor unsere Karawane weiterzog. Auch wenn wir in Kirgisistan immer gut gefrühstückt haben, war der Tisch mit lokalen Nahrungsmitteln eine Besonderheit. Dies läßt sich vermutlich dadurch erklären, daß dieses Hotel auch von kirgisischen Erholungssuchenden gerne besucht wird. Den Kumys entdeckten wir später sogar im Kühlregal im Supermarkt – für Freiwillige, die ihren kirgisischen Geschmack trainieren möchten!Читать далее