• Das Nordufer des Issyk-Kul-Sees

    22 augustus, Kirgizië ⋅ ☀️ 19 °C

    Wir fuhren entlang des Nordufers des Issyk-Kul-Sees in Richtung Karakol. Bei Tageslicht sahen wir nun den riesigen See (flächenmäßig etwa elfmal so groß wie der Bodensee) regelmäßig auf unserer rechten Seite. Auf der linken erhob sich der Kungej-Alatau, eine Bergkette des Tien-Shan-Gebirges. Die bis zu 4.700 m hohen Gipfel versteckten sich leider meist in den Wolken.

    Am Fuß der Berge erstreckten sich große landwirtschaftliche Nutzflächen, die hier auch ohne umfangreiche Bewässerung (im Gegensatz zu Usbekistan) auskommen. Die Orte entlang der Straße waren klein und die Häuser wirken stark vom russischen Baustil geprägt: einfache, kleine Bauten mit hübsch verzierten, meist blau gestrichenen Fenstergiebeln. Daran wird deutlich, dass es in Kirgisistan (anders als in Usbekistan) keine lange Bautradition gibt. Die Menschen lebten bis zu Beginn der Sowjetzeit überwiegend nomadisch.

    Auf der Straße gab es immer wieder Baustellen. Die komplette Ringstraße um den Issyk-Kul wird offenbar von zwei auf vier Spuren verbreitert. Vor allem fehlende Brücken verlangsamten den Verkehr, der über kreative Ausweichpisten geleitet wurde. So wechselten sich regelmäßig Baustellen und bereits fertiggestellte Abschnitte ab.

    Der Fuhrpark in Kirgisistan entsprach eher dem, was wir erwartet hatten. Es gibt hier keine „Chevrolet-Armada“, sondern eine Mischung aus einigen Neuwagen und einem bunten Mix älterer Autos, die vor 10, 20 oder 30 Jahren vielleicht in Deutschland gefahren sind – Audis schienen besonders beliebt zu sein.

    Je näher wir Karakol kamen, desto besser konnten wir auf der Südseite des Sees die Gipfel des Terskej-Alatau (ebenfalls ein Teil des Tien-Shan-Gebirges) erkennen, dessen höchste Gipfel sogar noch ein paar hundert Meter höher sind als die des Kungej-Alatau am Nordufer. Bei der Einfahrt nach Karakol waren die Berge schließlich zum Greifen nah.
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