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- Day 14
- Sunday, August 24, 2025 at 4:23 PM
- ☁️ 14 °C
- Altitude: 2,246 m
KyrgyzstanJeti-Ögüz District42°17’28” N 78°16’50” E
Jurtenübernachtung

Unsere nächste Wanderung fand im Jeti-Oguz-Tal statt, dem Tal der Sieben Bullen (Jeti = 7, Oguz = Bulle). Nachdem wir am Vortag dem Regen gerade noch entkommen waren, fuhren wir diesmal quasi direkt hinein - aber eins nach dem anderen.
Da die Straße ins Jeti-Oguz-Tal deutlich schlechter war als die, die ins Djuuku-Tal führte, nutzten wir als Fahrzeug diesmal einen zum Bus umgebauten, geländegängigen Kamaz-LKW, der uns auf der Piste ordentlich durchschüttelte.
Noch von der Asphaltstraße aus bewunderten wir den Ausblick auf den namentlich verwandten Berg Oguz-Bashi, den 5.168 Meter hohen „Bullenkopf“. Auf den Karten ist er heute allerdings als Pik Jelzin (Boris Yeltsin Peak) verzeichnet, da er im Jahr 2002 bei einem Staatsbesuch zu Jelzins Ehren umbenannt wurde. Fun Fact am Rande: Berge zu „verschenken“ hat in Kirgisistan Tradition, so gibt es dort auch einen Pik Putin …
Die „Sieben Bullen“ sind eine Formation aus rotem Sandstein am Eingang des Jeti-Oguz-Tals. Um den Ursprung des Namens ranken sich zahlreiche Legenden, in denen immer Blut vergossen wird, um die Färbung des Gesteins zu erklären. In einer Variante streiten sich die fünf Söhne eines verstorbenen Viehzüchters um sieben Bullen, die sie von ihrem Vater geerbt hatten. Der Streit eskalierte und die Söhne prügelten sich derart, daß das Blut auf die Rinder spritzte. Daraufhin erschien der Geist des erbosten Vaters und verwandelte die Bullen in Felsen, um den Kampf zu beenden.
Je weiter wir ins Hochtal fuhren, desto dichter wurden die Wolken, die sich seit dem Vortag in den Bergen gehalten hatten. Auf der Wanderung regnete es mal mehr, mal weniger, aber nie wirklich stark. Feucht-neblig wirkte die Landschaft nicht mehr ganz so monumental wie am vorherigen Tag und wir mussten uns unseren Weg zwischen matschigen Passagen, kleinen Bächen und aufgeweichtem Gras suchen.
Am Nachmittag fuhren wir nicht nach Karakol zurück, sondern steuerten ein Jurtencamp an, um dort die Nacht zu verbringen. Wir hatten eine Jurte zu zweit, die mit einem Durchmesser von vielleicht 7–8 Metern sehr geräumig war. Darin standen drei Betten, die Touristenvariante. In authentischen Jurten schlafen die Bewohner auf Matratzen direkt auf dem Boden. Die sanitären Gemeinschaftseinrichtungen waren einfach. Es gab eine große, gemütliche Gemeinschaftsjurte für die Mahlzeiten mit einem Holzöfchen.
Für Camping war es sehr komfortabel; um die Bezeichnung "Glamping" zu verdienen, war es aber zu kalt. Vor wenigen Tagen noch hatten wir in Usbekistan geschwitzt, jetzt trugen wir zahlreiche Schichten, um uns warmzuhalten. Über Nacht fielen die Temperaturen auf ungefähr 10 Grad, was sich wegen der feuchten Luft kälter anfühlte. Am wärmsten war es in der Gemeinschaftsjurte, wo wir noch Karten spielten – treffenderweise das Kartenspiel „Hornochsen“.Read more