Satellite
Show on map
  • Day 10

    Grotte des Demoiselles u.ein kühles Bad

    July 2, 2018 in France ⋅ ☀️ 28 °C

    Nach dem Frühstück sitzen wir wieder in unserem Auto auf dem Weg zu einer neuen Sensation, zumindest kündigt Uli es so an. Und es sollte sich bewahrheiten! Ungewöhnlich friedlich fahren wir durch die bewaldete Landschaft der Cevennen in das ca 40 km entfernte Saint-Bauzille-de-Putois. Wir erwarten eine Höhle am Fuß des Berges. Zu unserer Verwunderung führt uns der Weg aber über Serpentinen an der Bergwand hinauf. Kein anderes Auto ist auf der Straße zu sehen, weder auf unserer Seite noch uns entgegen kommend. Panisch versuche ich einen eventuellen Irrtum in den Öffnungszeiten zu ergoogeln. Einige wenige Autos sind auf dem Parkplatz zu sehen, womöglich die Angestellten? Im großen Eingangsbereich der Höhle kein Mensch! Totenstille! Laut Google geöffnet, aber ich bin skeptisch. Eilig laufe ich vor und siehe da, man verkauft uns Karten für die Höhle, also tatsächlich geöffnet. Eine der schönsten Höhlen Frankreichs, und keiner geht hin! Komisch! Später erfahren wir, dass sich Mitte Juli zur französischen Ferienzeit die Menschen hier am Einlass drängen. Und so kommen wir in den Genuss einer Privatführung, in französisch ;-) Unser Guide ist ein ausgesprochen netter und kompetenter Höhlenmensch. Während der Führung erfahren wir, dass er seit mehr als 15 Jahren ca 200 Tage jährlich in einer Höhle verbringt, führt und forscht. Ich mag gar nicht ausrechnen, wieviele dunkle und feuchte Stunden das sind. Dafür sieht er aber erstaunlich gut aus, erinnert jedefalls nicht an einen Gollum.
    Eine kleine Bahn fährt uns in das kalte Innere des Berges. Wir bewundern großartige Höhlenräume, geschmückt mit den schönsten Stalaktiten und Stalagmiten. Uli ist unentwegt am übersetzen. Tatsächlich spricht der Höhlenmensch aber so angenehm langsam und deutlich, dass ich ohne die Sprache je gelernt zu haben, vieles verstehe. Die Teenager verstehen laut Vincent nahezu alles. Unser kleines Urlaubsforschungsteam schleicht andächtig durch die Höhle. Der Höhlenmensch erklärt uns, dass hier unter Tage in diesen Millionen von Jahren alten glitzernden, märchenhaften, fast sincefiction mäßigen "Erdlöchern" das Klima unseres Planeten erforscht wird. Jeder dieser "Zapfen" - Stalaktiten und Stalagmiten - gibt - wie die Jahresringe eines Baumes, nur viiiiiiiiel viel älter - Zeugnis unserer vergangenen Klimaperioden, und damit vielleicht auch Rückschlüsse auf unsere Zukünftigen.
    Beeindruckend, faszinierend, wunderschön! So laufen wir staunend durch die Höhle. Und das Beste kommt fast zum Schluss! Durch einen engen Gang gelangen wir in die "Kathedrale" der Höhle. Hier finden wir keine Worte! "Ah,Oh,Wau,Puh, - Wahnsinn!" Ich habe nie etwas vergleichbares gesehen! Vielleicht die Sacrada Familia, von Menschenhand gebaut und ungleich jünger. Das hier ist ein Wunder tief im Berg. Uns allen stockt der Atem. 60m tief, 100 mal 40 m breit stehen wir am Rand der schönsten Naturkathedrale. Kristallzapfen größer und beeindruckender als man es sich je vorstellen kann. Wir stehen hier in Demut bei 14 Grad Celsius ;-) Der Höhlenmensch erzählt uns in wohlklingendem französisch von der Kathedrale, von der Höhle, von vielen Höhlen. Viele Fragen liegen uns auf der Zunge, die er sehr geduldig beantwortet, der Luxus einer Privatführung. Nach ca 1,5 h verlassen wir den Berg, die schönste aller schönen Höhlen - und die nicht mehr ganz angenehmen 14 Grad. Wir blinzeln noch immer völlig geflasht ins Sonnenlicht.
    Ich bemühe eilig meinen Google Übersetzer :
    "Vielen Dank für die großartige Führung. Es hat uns sehr gut gefallen! - Merci beaucoup pour les super tours que nous avons vraiment aimé! "
    Alle staunen!!!! - Ich war schnell;-)

    http://www.demoiselles.fr/index.php/en/
    Read more