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  • Day 22

    Benzin vs. Diesel

    August 7, 2019 in Ireland ⋅ ⛅ 18 °C

    Heute wollen wir unseren dritten und letzten irischen "Finger" erfahren. Nach unserem Frühstück und dem obligatorischen Küchendiensteinsatz, ich vertrete jetzt Lara, sitzen wir im Auto bereit für unser "Autosightseeing" . Vincent erklärt, Urlaub würde er immer genau so machen, ab ins Auto und quer durchs Land, sieht man das meiste;-)
    Los geht's! Unser erster Stop nach einer gemütlichen Fahrt durch das fast tropische Südirland findet in Muckross House statt. Queen Victoria's Atem weht durch das Herrenhaus mit schönstem Interieur und liebenswürdigem irischen Hauseguide. Vincent hat sich langsam an Schlösser gewöhnt;-) Wir setzen das Autosightseeing fort. Die Gespräche im Auto sind sehr themenreduziert, entweder wer gerade in welche Richtung gepupst hat oder wer welchen Platz im Auto besetzen darf. Vincents Position wird nie in Frage gestellt. Seine Größe fordert Raum. Die anderen 3 streiten sich unentwegt über ihre Position. Auch die Beliebtheit der Plätze wechselt. Ist es erst der Notsitz in der 3. Reihe, ist es später rechts aussen 2. Reihe, oder eben die Mitte. Noah erschleicht sich still und mit geducktem Kopf seinen bevorzugten Platz, Carlotta versucht es mit vielen schlauen Worten, und Amon? Meist durchdringend lautstark, nervt den Rest und verliert;-)
    Bevor wir unsere Reise um den Ring of Kerry fortsetzen, verlangt das Auto nach flüssigem Futter. Uli findet seine Lieblingstankstelle
    Vor 20 Jahren war er wohl schon einmal hier und mit größter ortskundiger Begeisterung tankt er Benzin. Benzin? Benzin???!!!!! Der Moment der Erkenntnis, dass dieses Fahrzeug ein Diesel ist, verändert den weiteren Verlauf unseres Tages, unserer nächsten Tage, im Bruchteil einer Sekunde!
    Ab diesem Moment darf keiner sprechen, nicht einmal laut atmen. Auch nicht lächeln;-)
    Uli wird von 2 Mechanikern einer kleinen irländischen Werkstatt abgeschleppt und wir, ich, stelle mich auf die nächsten vielen Stunden mit Kindern und Teenagern im Freien ein. Glücklicherweise passt das Wetter, 19 Grad und strahlender Sonnenschein. Wir schlendern im Entenmarsch zum nächsten Strand, ein schönes Fleckchen Küste, und verbringen hier die nächsten 4 Stunden. Meinen dringenden Rat, Befehl, mich nicht nach der Dauer dieses unfreiwilligen Strandbesuchs zu fragen, befolgen alle mit gesenktem Kopf. Hungrig werden die letzten pappigen Toastbrote gegessen, die Minuten ziehen sich wie Kaugummi und gegen Abend wird es kühl. Ein vorsichtiger Anruf bei Uli lässt noch immer keine Endzeit erahnen und so schlendern wir wieder zurück in den Ort. Hier sitzen wir jetzt in einem Pub mit Gingerbier, Ginger Ale und Cola. Nach einer nächsten langweiligen Stunde steht Uli mit schmutzigem Hemd und zerzaustem Haar vor uns, inkl. Auto! Durchgefroren, müde und hungrig fahren wir nach Hause. Uli hat den ganzen Nachmittag geschraubt, gehämmert, gesaugt mit zumindest aktuellem Erfolg. Was die Mietwagenfirma von diesem Erfolg hält, zeigt sich in 4 Tagen. Mit Prognosen hält sich jeder vorsichtig zurück. Noch viel, viel, viel schlimmer wäre dieser schon schlimme Umstand nur durch eine Tatsache gewesen , hätte ich diesen Tank mit Benzin gefüllt!
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