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  • Day 4

    Ab ans Meer

    May 5, 2023 in the United States ⋅ ☁️ 22 °C

    Wir fahren weiter Richtung Süden.
    Vorher muss ich aber schnell noch einmal zum State Capitol, denn ich brauche ja noch zumindest einen Kühlschrankmagneten. Ohne diesen verlasse ich Alabama nicht. Das State Capitol hat 24 Stunden geöffnet, also ist dies kein Problem und es liegt auch auf der Strecke. Schnell rein. Okay nicht ganz so schnell, da mich die Security nicht mit meinem Feuerzeug reinlässt. Also noch einmal runter und wieder hoch, aber letztendlich habe ich meinen Magneten und die Wohnung kann bunter werden.
    Ein Zwischenstopp ist diesmal nicht geplant. Unterwegs fängt es an zu regnen, was uns nicht stört, da wir ja im Auto sitzen. Einzig und allein einen Tankstopp legen wir ein.
    Wir sind im Sunshine State und der Himmel ist verhangen. Der Regen prasselt auf die Windschutzscheibe. Das ist also der Sonnenstaat der USA, na klasse.
    In Pensacola geht es über lange Brücken zum Gulf Breeze und dann nach Pensacola Beach. Weisser Strand und Beachhäuser entlang der Strasse bis zum Nationalpark. Pro Auto müssen wir 25 Dollar als Eintritt berappen, alles andere ist dann aber kostenlos. Fort Pickens, hier wo einst Geronimo gefangen gehalten wurde und sich die Unionstruppen mit den Konföderierten ein Kanonenduell geliefert hatten, ist unser Ziel. Der CS General Braxton Bragg hatte einst gesagt, dass dieses Duell, aufgrund der Menge an Gewicht der Kanonen und des Kanonenfutters, die größte Schlacht gewesen sei.
    Schlicht und einfach liegt Fort Pickens da. Am Strand erledigen wir Aufträge von zuhause und sammeln ein paar Muscheln. Zum Glück hatte der Regen aufgehört und langsam ließ sich die Sonne wieder blicken. Das Visitor Center in Fort Pickens erzählt die eine oder andere Geschichte über das Fort und beschäftigt sich mit der dortigen Natur.
    Ich bin versunken in die Geschichte und werde plötzlich jäh aus meinen Gedanken gerissen, als meine Frau zu mir kommt und sagt sie hätten ein Opossumbaby gefunden. Ja klar, die rennen ja hier auch wie verrückt über die Straßen. Aber doch, es war ein Opossumbaby und es war ganz allein. Ein netter Amerikaner hat es an sich genommen. Er versuchte seine Frau zu überreden, es mit nach Hause zu nehmen. Mindestens würden sie es aber einem Parkranger übergeben. Das beruhigte uns.
    Das Fort an sich, welches als Ruine zu besichtigen ist, ist schon recht beeindruckend. Vor allem die Bauweise und auch das Kriegsmaterial, welches hier stationiert wurde. Die grösste Kanone wog hier 50.000 Pounds, gewaltig.
    Wir verlassen Fort Pickens und jetzt macht der Staat seinem Namen alle Ehre. Unterwegs sehen wir noch einen Weißkopfseeadler, der stolz auf einem Baum sitzt und auch eine Schildkröte, welche am Straßenrand sitzt. Bevor wir da sind ist die Letztere im Gebüsch verschwunden. Wir besuchen noch schnell den Strand. Es ist recht windig, die Strandflagge zeigt gelb und somit sind es nur unsere Füße, die das Wasser vom Golf of Mexico küssen. Strandläufer picken sich ihr Futter aus dem Strand, Möwen stürzen sich vor uns in das Wasser und fangen sich einen kleinen Fisch, ein Rochen schiesst aus dem Wasser und flattert über die Wellen und die sich selbst sehenden Schönen versuchen jegliche Position für ein Selfieshooting für TikTok. Die Welt ist schon verrückt.
    Mittlerweile ist es 17.00 Uhr oder kurz davor und es wird Zeit zum einchecken. Dies geht sehr schnell und wir können kurz verschnaufen. Heute gehen wir mal wieder warm essen, im Outback Steakhouse. Vom Essen her eine super Adresse, der Rest naja. Der halbe Laden ist leer und dennoch müssen wir 25 Minuten warten. Die Klimaanlage ist zu kalt eingestellt, neue Bedienung wird eingearbeitet und die Freundlichkeit, die man sonst von den Amerikanern kennt und schätzt (ob aufgesetzt oder nicht ist egal), ist hier nicht wirklich zu finden. Wie gesagt, das Essen ist lecker und das wollten wir ja. Uns wurde aber auch das Gefühl gegeben, dass wir nur essen sollen und dann wieder gehen. Egal, wir waren satt und auch müde. Morgen geht es dann über Alabama in den vierten Staat und die vierte Stadt unserer Tour.
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