• Ganz in den Osten

    31 maj 2024, Italien ⋅ ☀️ 22 °C

    Es geht heute weiter mit dem neuen Etappenziel, Arezzo.
    Der Weg dorthin ist nur ein kurzer und daher hatten wir uns gestern schon entschlossen einen kleinen Umweg zu fahren. Wir fahren also über das Orciatal. Hier und da sieht man Bilder, die vom Motiv her an das Ultimative herankommen. Wir machen uns auf die Suche. Vielleicht läuft uns ja das ultimative Motiv der Toskana vor die Linse. In San Quirico d'Orcia beginnt die 44 Kilometer lange Straße durch das Tal. Wir kommen dabei aber nur einmal dazu einen Stopp für ein Foto zu machen. Nicht, das es keine schönen Aussichten gibt. Es gibt eben nur wenige Haltepunkte, um diese dann auch einzufangen. Somit bleibt alles als Erinnerung in unserem Kopf.
    Vom Tal fahren wir nordwärts nach Arezzo.
    Arezzo ist ein kleines Städtchen und in seiner Altstadt, so wie jedes andere in der Toskana. Wer hier auf der Suche nach einem Parkplatz ist, dem empfehlen wir den Parkplatz Pietri. Man findet ihn relativ leicht, da er gut ausgeschildert ist und man bezahlt hier 35 Cent für die halbe Stunde parken. Was noch erwähnenswert ist: Von dort geht es auch wieder über Rolltreppen, insgesamt 6 Stück, bis in die Altstadt. Am Ende durch ein kleines Gebäude und schon stehen wir am Dom von Arezzo. Die Stadt ist nicht von Touristen überlaufen, was auch am Wetter gelegen haben könnte (es tröpfelt noch immer ein wenig, kurz zuvor kam ein mächtiger Schauer runter). Ein paar wenige streifen durch die Straßen und Gassen. Es geht wieder bergauf und bergab durch die Altstadt, immer entlang des Corso Italia. Hält man sich an diesen, so ist man gut beraten. Es wird immer mit Sehenswürdigkeiten geworben. Entweder eine Piazza oder eben Dom, Kathedrale oder Kirche. Wer braucht eigentlich so viel davon. In Arezzo würden wir den Piazza Grandiale empfehlen. Der große Platz der Stadt ist mit reichlich Wappen verziert und beeindruckt durch seinen Baustil. Zum Verweilen gibt es auch ein Plätzchen.
    Uns verschlägt es hinter dem Piazza auf die Festung. Der Vorplatz ist als Park angelegt mit Sicht auf den Dom. Naja, den Glockenturm davon. Am anderen Ende steht die Festung, Fortezza Medicea. Für 5 Euro darf man sich die Festung auch von innen anschauen. Nichts wirklich aufregendes. Keine Kanonen oder Rüstungen so wie man es eigentlich von solchen Festungen kennt. Nur das alte Gemäuer der Festung und nur halb frei gelegt. Von hier oben hat man aber einen wunderschönen Blick auf die Stadt. An manchen Punkten wird auch erklärt was man sieht oder sehen soll (was früher dort war), denn bei manchen braucht man einiges an Vorstellungskraft.
    Wir machen im Park, im Schatten der Bäume, eine kurze Pause. Die Vögel zwitschern und wir sehen einen Wiedehopf mit Nachwuchs. Ein schöner Vogel. In Deutschland sieht man ihn leider nur zu selten.
    Wir laufen an der Stadtmauer wieder hinunter zum Parkplatz und fahren zu unserer Unterkunft, das Elda Country House in Chiassa Superiore. Es sind nur ein paar Kilometer. Das Tor öffnet sich und Signora Elda, etwa 80 Jahre alt, steht an der Treppe und begrüßt uns. Signora Elda ist herzlich, nett und eine süße kleine Person. Sie zeigt uns alles in ihrem B&B und redet gleich drauf los, auf italienisch. Okay unser italienisch ist weit entfernt davon, als das wir uns damit unterhalten könnten, aber Signora Elda scheint dies nicht zu stören. Einiges können wir übersetzen oder uns aus dem Zusammenhang denken. Ich bekomme noch einen Kaffee von ihr und dann beziehen wir unser Zimmer.
    Chiassa Superiore ist ein kleines Dorf und viel gibt es hier nicht. Katzen, Hühner, eine Post und zwei, drei Läden mit den Sachen des alltäglichen Bedarfs. Die Pizzeria nahe der Kirche ist hier der Anlaufpunkt des Dorfes. Zum Einen ist es Pizzeria, aber auch Bäcker und Versorger mit den lebenswichtigen Grundnahrungsmitteln. Die Brötchen schmecken lecker und die Miniwindbeutel mit unterschiedlicher Füllung. Sonni kommt aus dem schwärmen gar nicht mehr heraus. Aber auch die beiden Pizzen, welche wir uns geholt haben, sind lecker. Dazu ein kleines Bierchen (Wein hatten sie nicht) und die Welt war wieder gerade gerückt.
    Signora Elda bekam noch Besuch, aber als Gäste blieben wir heute alleine bei ihr.
    Wir schauen uns noch einen Film an, auf deutsch und Sonni schafft ihn nicht ganz. Auch ich bin dann müde ins Bett gefallen.
    Läs mer