Bella Italia

May – June 2024
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Roadtrip durch die Toskana Read more
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  • Durch Europa

    May 21, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 21 °C

    Es ist soweit. Wieder einmal sind wir in der Welt unterwegs. Doch diesmal bleiben wir in Europa. Sonja wollte immer mal in die Toskana und jetzt, auf unserer 3. Italienreise, soll ihr Wunsch in Erfüllung gehen. So wechseln wir uns mit unseren Zielen von Jahr zu Jahr ab und jeder kommt ganz persönlich auf seine Kosten.
    Ich weiß das wir nach Florenz fliegen und dort wie gewohnt unseren Mietwagen in Empfang nehmen. Alles andere ist für mich eine Überraschung. Aber natürlich habe ich mich auch informiert. Geplant hat es aber Sonja. Ich vertraue ihr voll und ganz.
    Bis zum Flughafen BER nehmen wir die Öffentlichen und alles funktioniert ohne Hindernisse. Zumindest das hat diesmal im Berliner Nahverkehr geklappt. Unsere Rituale bleiben die gleichen. Ein Kaffee bei Kamps, eine oder zwei Zigaretten und dann ein nettes "Guten Tag" bei der Sicherheitskontrolle. Schwupps stehen wir gleich hinter dem Duty Free vor unserem Abfluggate.
    Zuerst geht es nach Zürich und von dort aus weiter nach Florenz, da es keinen Direktflug von Berlin gibt. Unsere Sitzplätze haben sich kurzfristig geändert, aber das macht nichts. Warum und wieso bleibt uns verborgen. Kurz vor dem Boarding müssen wir dann auch noch unser Handgepäck aufgeben. So war das nicht geplant. Wir reisen schon mit wenig Gepäck, weil wir dann nicht in Florenz bei der Gepäckausgabe warten wollten. Aber wenn man mit kleinen Fliegern unterwegs ist, kann das schon passieren. Nun gut dann müssen eben unsere beiden kleinen Koffer im Bauch des Flugzeugs mitfliegen.
    Menschen beobachten...ach, immer wieder herrlich und immer wieder mit einem Kopfschütteln verbunden. Es gibt kleine Räder in unserer Gesellschaft, welche denken, ohne sie würde die Welt stillstehen. Und somit muss man sich nicht an allgemeine Regeln innerhalb der Gesellschaft halten. Leider sind das noch nicht mal Ausnahmen. Bei den großen Rädern trifft dies aber auch zu und somit werden wir Menschen die Welt weiterhin zerstören, egal was wir unternehmen um sie angeblich zu retten. Aber hey, wir haben Urlaub und wollen diesen auch geniessen.
    Der Flughafen Zürich hat Raucher Lounges welche man schnell und gut findet. So kann man auch bei kurzem Aufenthalt seine Sucht befriedigen. Diese Lounges sind sauber und freundlich. Nach knapp einer Stunde in Zürich geht es mit wenigen Minuten Verspätung weiter nach Florenz.
    Wer das erste Mal auf dem Aeroporto di Firenze landet wird sich denken, er ist falsch. Klein und unscheinbar und doch schon wieder niedlich. Hier läuft ein Polizist mit Hund an dir vorbei, wobei ich dachte es ist ein Fluggast und am Ausgang steht vielleicht auch noch Carabinieri, aber das war es auch schon.
    Der Anblick vor dem Flughafen ist schon schön, eingebettet in Berge. Wir haben 23 Grad und es geht ein kleiner Wind. Jetzt aber zur Autovermietung. Wir haben bei Maggiore einen Wagen reserviert, ein kleines Budgetunternehmen von Avis. In Italien haben wir bisher nur gute Erfahrungen mit den kleinen gemacht. Wir denken da an unsere Black Pearl am Gardasee. Die Abwicklung geht recht schnell und die Freude ist groß, denn wir haben wieder einen Fiat 500. Sonni hatte so sehr gehofft das es wieder einer ist, diesmal in grau.
    Wir müssen uns erst einmal wieder an die Fahrkultur in Italien gewöhnen und schwupps war die Abfahrt vorbei. Okay, es geht weiter durch enge Vorstadtstraßen Richtung Scandici. Wir sind raus aus der Vorstadt und schlängeln uns auf enger werdenden Straßen durch Wälder und Olivenhaine. Es dämmert und ich schließe Freundschaft mit unserem kleinen Gefährt. Unser Agruturismo ist das Fattoria del Milione. Die Adresse stimmt aber der Eingang liegt etwas weiter, immer der Nase nach. Bevor wir umdrehen wollen, haben wir ihn gefunden. Andrea an der Rezeption berichtet uns das wir ein Upgrade erhalten haben. Ja klar, nehmen wir. Er erklärt uns den Weg zu unserem Zimmer und versorgt uns noch mit einem Croissant 🥐. Das Agruturismo erstreckt sich auf einem großen Gelände und im hinteren Teil steht I Rosso, unser Haupthaus. Es ist urig und sieht super aus. Ein altes Feldsteinhaus mit einer Piazza. Unsere Unterkunft, denn Zimmer ist es nicht mehr, besteht aus zwei Bädern und zwei Schlafzimmern ("das meinte also Andrea an der Rezeption mit dem getrennt schlafen"), sowie einer Küche. Dazu Badewanne, Dusche, BD und alle anderen Annehmlichkeiten. Klasse einfach nur Klasse.
    Das Eis essen am Arno lassen wir heute sein und laufen lieber zur ansässigen L'Osteria um noch etwas in den Magen zu bekommen. Es ist voll, es ist laut aber wir fühlen uns wohl. Die L'Osteria del Milione ist etwas teuer aber das Essen und der Wein schmeckt mille delizioso. Unsere wenigen Brocken italienisch zaubern ein Lächeln auf die Lippen der Einheimischen. Im Dunkel der Nacht mit Blick auf das nächtliche Firenze geht es zurück. Wir werden begleitet von Glühwürmchen, ach einfach herrlich.
    Den letzten Schluck Chianti leeren wir bevor wir müde in eines der vielen Betten fallen.
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  • Florenz, der erste Tag

    May 22, 2024 in Italy ⋅ ⛅ 20 °C

    Die Betten knarren und es ist verdammt ruhig hier in Scandicci. Entschleunigen und runter kommen, wo geht es besser als hier.
    Ich bin schon früh wach und genieße den Morgen mit einem Kaffee. Die Vögel singen, die Olivenbäume verlieren ihre weissen Blütenblätter und lassen es ein wenig wie Schnee in der Sonne aussehen. Der Blick auf Florenz und auf die Weiten der Toskana lassen einen verzaubern.
    Langsam wird es aber Zeit für ein italienisches Frühstück. Sonni macht sich noch fertig. Okay, 'ne halbe Stunde habe ich noch und dann geht es mit unserem Kugelblitz nach Florenz. Da es morgen weitergeht, haben wir heute noch einige Punkte auf der Bucketliste abzuhaken.
    Bis nach Florenz ist es nicht weit. Wir fahren vom Berg hinunter in die Stadt der Künste und der Architektur. Es ist eng und voll. Hier einen Parkplatz zu bekommen wird schwierig, obwohl man hier auch abseits der Bezahlparkplätze stehen kann. Letztendlich bekommen wir einen solchen. Für 8 Stunden werden dann aber auch 15 Euro fällig und der Mensch der hier immer rumläuft, will auch noch seinen Obolus. 1 bis 2 Euro sollten reichen und somit hat man zumindest sein Gewissen beruhigt. Ob er auf das Auto dann wirklich aufpasst bleibt zweifelhaft.
    Wir laufen durch die Seitenstraßen Richtung Ponte Vecchio . Hier und da immer wieder kleine Läden in den engen Straßen, meist aber Cafés oder Gelaterias. Über die Ponte S. Trinita kommen wir auf die Altstadtseite. Von hier aus hat man einen guten Blick auf die Ponte Vecchio. Ich denke sie sieht von außen besser aus, als wenn man über sie läuft.
    Die Geschichte zur Brücke und das Zutun der Medici ist interessant und man sollte sich vorher schon mal die Info dazu einholen. Hier empfehle ich wirklich den Marco Polo Reiseführer. Ein Juweliergeschäft am anderen bis man am anderen Ende der Brücke angekommen ist. Okay, wir haben es gesehen.
    Ein Eis muss her. Die Portion ist ausreichend und schlägt mit 6,50 Euro zu Buche. Wir unterhalten uns mit einem älteren Ehepaar aus Düsseldorf, die zur Hochzeit des Enkels verweilen und dann suchen wir eine Station der Hop-on-Hop-Off Stadtrundfahrt. Am Porta Romana werden wir mit Hilfe Einheimischer fündig. Die Stationen sind wirklich eher unauffällig und meist an normalen Bushaltestellen zu finden. Die 29 Euro pro Person sind gut angelegt wie wir im Verlauf der zweistündigen Fahrt durch den Großraum Florenz merken.
    Sicherlich gibt es viel zu sehen. All die Plätze die entweder den Namen Michelangelos, Galileis oder Donatellos tragen, aber dann doch wenig damit zu tun haben. Oder eben auch die vielen Palazzos, in denen jeder mit einer anderen Ausstellung wirbt. Ob man sich das alles antun möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Der Piazzale Michelangelo wäre eher noch zu empfehlen, da man von hier einen schönen Überblick über Florenz hat. Aber auch hier ist es, auch jetzt im Mai, überlaufen.
    Wenn man also etwas in Florenz sehen will, dann macht es aus unserer Sicht nur Sinn, wenn man direkt dorthin fährt, was aber auch wieder durch die Parkplatzsituation erschwert wird. Zu erlaufen, davon rate ich wirklich ab, es sei denn man steht als Leichtathlet im Training.
    Wir sind nicht die Kunstliebhaber und auch nicht die Architekturkenner, uns interessiert die Stadt eher. Wir denken das wir an vielen offerierten Stätten vorbeigekommen sind und das reicht uns. Da wir nochmal nach Florenz zum Abschluss unserer Reise kommen, heben wir uns das Leonardo da Vinci Museum und den Dom dafür auf.
    Florenz hat uns in der Kombination zu eng und zu voll nicht so gut gefallen.
    Wir schlendern zum Auto zurück und kaufen noch einige Lebensmittel für das Abendbrot ein. Hier und da gibt es kleine Geschäfte und dann auch die hiesigen Discounter namens Esslunga. Wir waren in einem der kleineren.
    Zurück im Fattoria, bereiten wir unser Abendbrot vor. Der Wein dazu darf nicht fehlen. Doch wie öffnen ohne Korkenzieher. Ich glaube, wir haben uns angestellt wie ein Neandertaler, der das erste mal Fleisch gesehen hat. Nach einer Stunde hatten wir sie aber geöffnet... fragt nicht was wir alles unternommen haben. Bis hin zum Kleiderbügel haben unsere Werkzeuge gereicht.
    Unser Abendessen ist einfach aber alles in allem lecker. Vor allem da wir es im Freien mit einer super Kulisse genießen. Mailänder Salami, italienischer Schinken, Erdbeeren und besagter 🍷. La dolce Vita.
    Den Tag beenden wir mit einem Besuch des Whirlpools, den uns das angebliche Upgrade beschert hat.
    Fazit dieses Tages: Ja, wir waren in Florenz und ja, wir kommen wieder, aber auch nur weil hier unser Roadtrip wieder endet. Noch einmal eine Reise nach Florenz, wird es für uns nicht geben.
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  • Über Land

    May 23, 2024 in Italy ⋅ 🌙 17 °C

    Wir kehren Florenz den Rücken und setzen unsere Reise fort. Massa soll heute das Etappenziel sein, doch zuerst frühstücken. Hier im Fattoria del Milione heißt es zu Fuß durch den Olivenhain. 10 Minuten dauert es vielleicht und wir haben es geschafft. Sachen zusammenpacken und es geht raus auf die Straße Richtung Empoli.
    In Empoli wollen wir das erste mal stoppen und uns den Piazza Farinata degli Uberti anschauen. Mitten in der Stadt finden wir ihn. Hell und umgeben von alten Häusern. In der Mitte trohnt der Nymphenbrunnen mit vier Löwen. Der Eingang zur Parrocchia di S. Andrea erstrahlt in weissen Marmor und von drinnen hören wir Orgelmusik.
    Wir schlendern zurück zum Parkplatz an einem etwas größeren Park. Hier treffen sich die alten Leute zu einem Plausch, Kinder spielen an den Spielgeräten und wir nehmen einen der vielen schattigen Plätze zum kurzen ausruhen ein.
    Nicht weit entfernt liegt das Centro Empoli, ein großes Einkaufszentrum. Wer es möchte kann hier gut eine Zeit verweilen und durch die Geschäfte schlendern. Wir genießen einen Cappuccino und ein Pistaziencroissant (Cornetto alla Pistacchio).
    Nun aber weiter, vorbei an Pisa und Lucca bis nach Seravezza. Hier wollen wir am Pozzo della Madonna stoppen. Beschrieben wird es als eine natürliche Badestelle, gespeist durch einen Wasserfall, im Wald. Der Weg dorthin wird schmal und kurvenreich. Er führt immer weiter hoch in die Berge. In den vielen engen Kurven macht es schon Sinn immer wieder einmal zu hupen. Den Pozzo della Madonna finden wir leider nicht und wie wir jetzt wissen, muss man von der Straße noch einen Wanderweg in Angriff nehmen. Dieser führt vom Punkt 4 etwas steil hinab zum Fluss. Dennoch haben wir einige Wasserfälle gesehen und gefunden, da sie doch manchmal gut versteckt sind. Und auch wenn wir diesen einen Wasserfall nicht gefunden haben, so ist die Landschaft hier oben wunderschön.
    Unser Etappenziel Massa liegt nur wenige Kilometer entfernt und so biegen wir am Nachmittag auf die Strandpromenade in Massa ein. Radrennfahrer lassen hier ihre Wadenmuskulatur spielen und spulen auf der endlos langen Straße ihre Kilometer ab.
    Unser Hotel das Eco del Mare liegt irgendwo an dieser Straße. Von außen sieht es jetzt nicht unbedingt nobel aus aber von innen macht es schon was her. Wir haben einen Balkon mit Meerblick und das ist wirklich Meerblick, denn vor uns liegen nur die Strandbars und Restaurants in einer Reihe. Vor uns also das Mittelmeer neben und hinter uns die Berge.
    Wir haben zwar etwas Hunger , aber genau wie in Florenz machen die meisten Restaurants am Nachmittag zu und öffnen erst wieder ab 19 Uhr. Egal wir haben ja noch das Meer. Jetzt zur Nebensaison haben wir kein Problem damit am Strand einen Platz zu finden, im Gegenteil. Sachen aus und rein in das kühle Nass. Das Wasser ist herrlich erfrischend, der Wellengang genau richtig und die Sonne scheint auch. Wir relaxen hier ein wenig und verschieben dann die Relaxzone auf einen der Whirlpools unseres Hotels. Ach herrlich und schwupps ist die Zeit schon wieder rum.
    Zu Abend essen wir heute im O Vesuvio an der Promenade, typisch italienisch - Pizza. Sie ist groß, lecker belegt und der Boden ist fluffig. Sehr, sehr lecker und nur zu empfehlen da auch die Preise sehr gut sind. Für 33 Euro zu zweit sind wir hier gut satt geworden.
    Ein kleiner Nachtisch für mich musste dennoch an der nächste Ecke sein.
    Jetzt ist aber gut. Zurück zum Hotel und schnell noch den Bericht schreiben, an dem ich gerade sitze und dann ist der Tag auch schon zu Ende. Morgen geht es über Lucca und dann bis kurz vor Livorno.
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  • Lucca

    May 24, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 21 °C

    Wir haben gut geschlafen und das Frühstück im Hotel war ausreichend und lecker. Wünsche werden dir erfüllt, aber du musst eher selber daran denken, sofern die Bedienung nicht nachfragt. Für uns war alles top. Dennoch geht es heute weiter bis kurz vor Livorno. Auf dem Weg dorthin machen wir Halt in Lucca und schauen uns die Stadt an.
    Was man wissen sollte: Man kann zwar in die Altstadt von Lucca fahren, aber die gesamte Altstadt ist eine ZTL Zone. Das heißt, man darf darin fahren und parken, jedoch nur wenn man per Kennzeichen oder in einem Hotel gemeldet ist. Ist man das nicht, bezahlt man eine saftige Strafe. Und hoffen das man nicht erwischt wird ist auch dumm gedacht, denn man wird aufgenommen. Also lieber gleich sein lassen. Wir haben unseren "Greyhound" (Sonni nennt ihn eher "grauer Mops") in der Nähe des Porta S. Donato geparkt. Rings um die Altstadt gibt es große Parkplatz bei denen man doch einen Obolus bezahlen muss. Es ist 10.30 Uhr und die Sonne schafft jetzt schon gute Temperaturen. Der Weg in die Altstadt ist aber gesäumt von alten Linden und diese spenden ausreichend Schatten.
    Die Stadtmauer und auch das Tor sehen gewaltig aus. Kleiner Tipp, kurz hinter dem Tor gibt es eine Tourist Information, an der Haltestelle für Busse. Dort bekommt man eine Karte der Altstadt und wenn man nett ist bekommt auch gleich eine Wegbeschreibung dazu. So ist es für uns wesentlich leichter, sich zurechtzufinden. Wir schlendern durch die Via Paolino zum Piazza S. Michelle und weiter zum Piazza Napoleone. Nebenbei erwerben wir noch ein Buccelato, ein Hefegebäck mit Rosinen und diversen Gewürzen, welches es nur in Lucca gibt. 3,70 kostet ein Piccolo und die Bäckersfrau schneidet es uns auf, damit wir es gleich unterwegs essen können. Es schmeckt sehr lecker und wir können es nur empfehlen.
    Wenn einer sagt das Lucca ein Geheimtipp und noch nicht so überlaufen von Touristen ist, dann müssen wir dem teils widersprechen. Jetzt Ende Mai geht es alles noch. Es ist Betrieb auf den Straßen und nur vereinzelt kommen immer mal Fahrzeuge. Es ist also wesentlich stressfreier als in Florenz. Unser Weg führt uns weiter zur Kathedrale S. Martino, den Dom von Lucca. Ein prächtiger Bau mit einem Glockenturm daneben. Auch wenn einiges hier kostenlos ist, so muss man im Dom Eintritt bezahlen. Entweder einzeln um die 3 Euro oder als Kombiticket 10 €. Wir haben uns für Letzteres entschieden da wir auch auf den Glockenturm wollen. Durch den Dom ist man doch recht schnell durch, also weiter zum Glockenturm. Wer den Eingang sucht der sollte sich an die Hinweisschilder zu den Toiletten linker Hand am Domausgang halten. Dort geht es dann auch auf den Turm.
    Die ersten Stufen sind uneben und unregelmässig und man kommt schnell aus der Puste. Ungefähr in der Mitte werden sie gleich- und regelmässig . Somit läuft es sich besser. Sonni schafft es bis zur Mitte doch dann geht es nicht weiter aufgrund ihrer Höhenangst, welche sie doch immer wieder mal überwindet bis zu einem bestimmten Punkt. Dieser war hier erreicht. Ich gehe noch den letzten Rest noch oben.
    Die Aussicht ist Bombe über die Altstadt. Die beiden Geschlechtertürme, das Aquädukt und viele andere Sehenswürdigkeiten, sind sehr gut zu erkennen. Der Abstieg ist schnell erledigt und so laufen wir weiter durch die Shoppingstraße Via Fillungo bis zum Piazza Amfitearo. Eigentlich das Highlight der Altstadt. Ein Platz erbaut auf den Grundmauer des alten römischen Amphitheaters und daher auch oval. Der Innenraum wird durch allerhand Cafés und Restaurants gesäumt. Zeit für eine zweite Pause. Hier sollte man sich nicht die Kombi Bruschetta und Aperol Spritz entgehen lassen. Darauf hat sich Sonni schon gefreut und war mit 7 € dabei. Im Nachbarcafe ging es noch einen Euro billiger aber was soll's.
    Unser Weg geht über die bis zu 30 Meter breite vollständig erhaltene Stadtmauer zurück zum Porta S. Donato. Ein schöner Rundgang für den wir knapp 4 Stunden gebraucht haben. Man kann sich Räder ausleihen und dann auf der Stadtmauer die gesamte Altstadt umrunden. Man kann, man kann. Man kann sicherlich noch mehr unternehmen und wer wirklich alle Kirchen, ich glaube 26, sehen möchte und dazu jeden Turm besteigen will, der sollte hier einen ganzen Tag einplanen. Wir haben es auf jeweils 1 Exemplar eingegrenzt und haben alles stressfrei absolvieren können.
    Wir schlendern zum Auto zurück. Jetzt drückt die Sonne mächtig und die Touristen werden deutlich mehr.
    Wir können also Lucca nur empfehlen. Für uns die beste Stadt bisher.
    Wir fahren durch Pisa, sehen aus der Entfernung den schiefen Turm, der ist wirklich schief, Richtung Livorno. Etwas vor Livorno liegt unsere nächste Unterkunft, wieder direkt am Mittelmeer. Das zwei Sterne "Euro Hotel" ist klein und wird wahrscheinlich familiengeführt. Es ist sehr gepflegt und sauber. Was will man mehr. Hier ist man entweder zur Durchreise oder zum Badeurlaub. Für beides muss es nicht mehr sein. Die Gastgeber sind sehr freundlich.
    Bis zum Abendbrot ist es noch ein Weilchen und wir gehen zum Strand. Über die Straße und ein kleiner Fußweg von 5 Minuten und wir sind da. Der Sand ist fein und Platz findet man zu dieser Zeit reichlich. Das Wasser erfrischt herrlich. Die ☀️ ist nicht übermäßig heiß und es geht ein leichter Wind. Bestens.
    Zu Abend essen wir heute im Il Cavallerie Nero. Hier schmeckt es lecker. Vor allem empfehlen wir euch den traditionellen Apfelkuchen. Er ist eine Sünde wert und das entstehende Fettröllchen am Bauch trägt man danach mit Stolz. Die Preise sind günstig und satt wird man auch. Ein gelungener Tag wie wir denken.
    Morgen wird Pisa erobert.
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  • Stadt und Mee(h)r

    May 25, 2024 in Italy ⋅ ⛅ 20 °C

    Wir fangen mal mit einem kleinen Fazit an. Also in Pisa ist alles schief. Der Torre de Pisa ist eben halt etwas schiefer.
    Okay, das war's. Natürlich nicht.
    Das Frühstück nehmen wir heute im Garten unter freiem Himmel zu uns. Die Gastgeber geben sich Mühe und es ist ausreichend. Alles was wir gestern bestellt hatten, steht auf unserem Frühstücksbrett.
    Wir sind wieder früh unterwegs und das ist auch gut so. Kleiner Tipp: macht eure Ausflüge vormittags wenn es noch nicht so warm ist. Und Touristen sind auch noch nicht soviele unterwegs. Um 10 Uhr steht unser Grayhound auf dem Parkplatz Nähe des Piazza del Duomo. Denkt auch hier wieder daran, das es eine ZTL Zone gibt. Was es damit auf sich hat, hatte ich euch gestern schon erklärt. Wir stehen auf einem geschlossenen Parkplatz und nicht am Straßenrand. 2€ kostet es pro Stunde, was doch recht gut ist. Draußen auf der Straße bezahlt man 1,60 € die Stunde, muss aber im Voraus bezahlen. Fährt man früher wieder weg, bekommt man kein Geld wieder, ist ja klar. Zum Anderen stehen hier überall Schwarzafrikaner welche ihren Obolus haben wollen und wehe du bezahlst nicht. Also die bessere Variante ist dann der geschlossene Parkplatz und davon gibt es genug.
    Bis zum Piazza del Duomo haben wir es nicht weit, einmal noch über eine Straße. Vor dem Tor der alten Stadtmauer, welches Einlass auf den Platz gewährt, stehen einige Souvenirstände und auch Freunde der Parkplatzschwarzafrikaner schleichen inmitten der doch schon vielen Reisegruppen umher, um ihre "Souvenirs" loszuwerden. Erst wird einem "gratis" vorgegaukelt, dann wollen sie es aber zurück haben, wenn man nichts kaufen möchte. Wir kennen das schon und fallen auf diese Masche nicht rein.
    Wir sehen von hier aus schon den Torre de Pisa. Ja, er ist wirklich schief.
    Wir schlendern über den Platz, vorbei am Baptistorium und der Kathedrale von Pisa. Dahinter steht der schiefe Turm. Ringsherum gibt es noch andere Bauwerke, welche aber nicht so an Bedeutung gewinnen innerhalb dieser Gruppe.
    Man kann den Turm besteigen wenn man es will und man kann auch alle anderen Bauwerke besichtigen, sofern diese geöffnet haben. Jedes einzelne kostet 7€ Eintritt, im Kombiticket dann 10€. Will man nur auf den Turm kostet dies 20€ und in Kombination mit dem Kombiticket sind es dann 27€. Man wird also förmlich gezwungen das Kombiticket mit Turm zu nehmen. Da das Bapistorium zu unserer Zeit geschlossen hat, die Kathedrale min. ein T-Shirt als Oberbekleidung festlegt und die Schlange am Turm schon gut gefüllt ist, erfreuen wir uns einfach an diesem Ensemble und an den Yogaübungen der Besucher, bei ihren Versuchen den Turm entweder wieder gerade zu rücken oder ihn im Fallen aufzuhalten. Mal ehrlich wir haben es auch versucht.
    Stattdessen besteigen wir lieber die Stadtmauer für 5€. Wir schaffen sie fast komplett und am Ende sind daraus 2100 Meter geworden. Sonni hatte anfangs wieder mit der Höhe zu kämpfen. Von der Stadtmauer bekommt man andere Perspektiven des schiefen Turmes, welche genauso schön oder sogar noch schöner sind und es sind viel weniger Touris auf ihr unterwegs. Wir schauen hinter die Gebäude des Platzes, in die Wohnungen der Altstadtbewohner, sehen Jugendliche vor den Toren des Fußballstadions von Pisa Fussball spielen und wir sehen die Studenten der Universität fleißig lernen. All das sieht man auf dem Platz nicht und von daher können wir den Spaziergang auf der Mauer nur empfehlen.
    Zurück geht es durch kleine unbelebte Gassen bis wir wieder in den Dunstkreis des Platzes kommen. Es wird wieder lauter. Bevor wir den Platz wieder betreten, trinken wir einen Cappuccino und einen Aperol Spritz im Schatten des schiefen Turmes. Ein toller Abschluss des Stadtrundganges. Wir zwängen uns durch die noch mehr gewordenen Touristen.
    Am Parkplatz bezahlen wir am Ende 8€ und fahren zurück nach Terrina ans Mittelmeer.
    Heute ist die ☀️ wärmer und das Wasser ist immer noch herrlich. Also rein und abgekühlt. Sonni sonnt sich und ich gehe ein wenig Muscheln sammeln oder glatte Steine wie ein Pinguinmann. Meine Beute muss ich dann natürlich auch präsentieren und es kommt hin und wieder ein "Oh, ist die schön" oder " Ah, die sieht aber auch toll aus". Da habe ich doch gut gesammelt.
    Zum Abendbrot gibt es noch die letzten Reste aus unserer Reiseverpflegung, bevor es schlecht wird und wir es wegwerfen müssen. Dazu einen Wein so wie es sich gehört. Die Mücken versuchen an uns auch ihr Abendessen zu bekommen. Doch das bekommt man nicht umsonst und so manche muss dafür mit ihrem Leben bezahlen.
    Morgen geht es nach Livorno und mal sehen was uns sonst noch so unter die Reifen und Füße kommt. Seid gespannt.
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  • Der letzte Tag am Meer

    May 26, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 21 °C

    Unser letzter Tag an der Mittelmeerküste bricht an. Wie immer bis jetzt mit einem guten Frühstück. Danach fahren wir nach Livorno. Der eine oder andere wird es von Kreuzfahrten kennen. Livorno hat eben einen Hafen in dem auch die großen Kreuzfahrtschiffe vor Anker gehen.
    Die Parkplatzsuche in der Stadt ist einfach. Es gibt keine ZTL Zone. Und die Gebühren sind das Beste. Für 2 Euro können wir einen ganzen Tag stehen bleiben. Okay, so lange wollten wir jetzt nicht.
    Wir laufen durch die Stadt und ja, wir müssen sagen, viel hat sie leider nicht zu bieten. Wir wollen die beiden Forts besuchen. Zum Einen das Fortezza Vecchia und zum Anderen das Fortezza Nuova. Das Erstere ist zuerst dran. Ein altes Gemäuer was auseinander zu brechen scheint. In der Wehranlage ist es schön kühl und man kann sich das gesamte Fortezza anschauen. Eine Gruppe Kinder singt und tanzt auf einem der freien Plätze. Es scheint durch eine Hilfsorganisation (alle tragen orangefarbene Shirts mit der Aufschrift "Angelo della Zizzi") betreut zu sein. Dann werden Snacks - kleine Canapés - gereicht. Auch wir werden nicht ausgelassen. Eins gönnen wir uns, dann geht's aber weiter. Außerdem sind hier viele Möwen, welche gerade ihre Küken großziehen und die Umgebung mit Argusaugen überwachen. Ansonsten finden in den alten Gemäuern immer wieder kulturelle Veranstaltungen statt.
    Wenn man früh auf den Beinen ist, kann man den Fischern bei ihrer Arbeit zuschauen und auch den fangfrischen Fisch gleich vor Ort kaufen. Wir laufen ein Stück weiter am Hafengelände entlang und wollen zum Leuchtturm, den wir in der Ferne gesehen haben. Leider schaffen wir es bis dorthin nicht, da es irgendwann einfach nicht mehr weiter. Okay, dann gehen wir den Weg zurück und dann in Richtung Fortezza Nuova. Zwischendurch gibt es bei einer kleinen Pause noch ein Eis aus der Gelateria. Bevor wir das Fortezza Nuova erkunden, entschliessen wir uns spontan zu einer Bootstour durch die Kanäle von Klein Venedig, wie Livorno auch genannt wird. Diese können wir empfehlen. 15 Euro kosten die 45 Minuten durch die Kanäle. Es wird einiges zu Livorno und den Häusern -> Palazzo hört sich besser an, erzählt. Das alles auf englisch.
    Das Fortezza Nuova kann man sich aus unserer Sicht sparen. Im Inneren wird elektronische Musik gespielt, Kleidung zum Verkauf angeboten und obendrauf ist eine reine Parkanlage, die aber auch nicht so ansprechend ist. Es reicht also wenn man das Fortezza Nuova von außen besichtigt, denn da sieht es recht schön aus.
    Auf einem großen Platz ist heute ein StreetFood Festival, aber wir haben bei 33 Grad (in der Sonne) nicht wirklich Hunger. Wir fahren also wieder nach Tirrenia und nutzen die heiße Zeit des Tages, wie schon an den letzten Tagen, für die Sonne und das kühle Mittelmeer.
    Zum Abend lassen wir uns wieder bewirten und zwar in der Tirrenia Osteria. Wir können diese nur empfehlen. Das Essen schmeckt wirklich lecker und ist ausreichend bei guten Preisen. Das Besondere an der Osteria ist, das hier alles irgendwie immer unterschiedlich ist. Man könnte meinen dass das Mobiliar und die gesamte Einrichtung aus den letzten Haushaltsauflösungen zusammen getragen wurde. Aber das macht auch wieder einen besonderen Charme aus.
    Fazit : Livorno haben wir uns schöner vorgestellt, aber dennoch war es wieder ein schöner Tag für uns.
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  • Der Süden der Toskana

    May 27, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 26 °C

    Es geht weiter nach Grosseto, in den Süden der Toskana. Wir meiden Mautstraßen und Autobahnen. Daher geht es an der Küste entlang durch kleine Städtchen.
    Ein Freund der Fahrkultur kann man nicht werden, da man immer aufpassen muss von wo jemand kommt um dich zu überholen oder in den Kreisverkehr zu fahren. Draußen auf dem Land wird es etwas besser.
    Wer sich erinnern kann, ich weiß nur ansatzweise was mich erwartet, da Sonni die Reise planen wollte. Und das hatte sie bisher auch super gemacht. Das jetzt doch noch einmal ein Strandtag kommt, war mir nicht bewusst. Grosseto liegt zwar knapp 12 Kilometer vom Meer entfernt aber unsere nächste Unterkunft liegt nahe Alberese.
    Da wir zu früh dran sind halten wir an einem Shoppingcenter in Grosseto. Eben halt ein Shoppingcenter nichts besonderes. Wir halten aber auch aufgrund der Mückenstiche von Sonni. Die machen ihr zu schaffen und plustern sich auf. Wir suchen also eine Farmacia. Im ersten Center finden wir keins, erst als wir wieder losfahren. Naja es gibt ja noch eins.
    Unser Navi führt uns weiter zur Unterkunft und an der Straße gibt es die Hinweisschilder zum Center. Einmal kurz falsch gefahren und wir haben 10 Kilometer mehr auf dem Zähler.
    Bei uns schleicht sich ein Kommunikationsfehler ein und plötzlich laufen zwei Navis und Sonni möchte das ich ihrem folge. Ich weiss nicht warum da ich ja den Weg zum Center suche. Ich entscheide mich für das stationäre Navi und plötzlich ist das Missverständnis auf beiden Seiten da. Das hatte dann zur Folge das unser Grayhound alleine auf der Straße stand und wir beide in unterschiedliche Richtungen liegen, um unsere Gemüter erst einmal zu beruhigen. Nach einer Ruhephase wurde das Kommunikationsproblem aus der Welt geschafft und wir konnten weiter zum Center.
    In der Farmacia haben wir für Sonni alles bekommen. Jetzt suchen wir unsere Unterkunft das Agriturismo la Fata. Es liegt schlussendlich noch hinter Alberese, weit draußen auf dem Land. Ein 48 ha großer Landwirtschaftsbetrieb.
    Die Gastgeber, zwei Schwestern, sind nett doch nur Letizia, eine der beiden, kann etwas besser Englisch. Wir werden überschüttet mit Skontomarken für Restaurants oder Fahrradverleihe.
    Hier draußen in der nahen Umgebung kann man nur baden, wandern oder Rad fahren...oder einfach die Natur genießen. Unser Zimmer ist gut aber auch hellhörig, wie wir am Abend noch bemerken werden.
    Es ist warm und wir fahren zum Strand von Alberese. Ein natürlicher, sauberer Strand auf dem jede Menge Treibholz liegt. Vorbei an Maremmarindern fahren wir in den Naturpark. Das Wasser ist sauber und es geht wie gewohnt flach ins Wasser. Wieder eine herrliche Erfrischung.
    Den Park kann man zwar mit Auto befahren, aber beim Verlassen muss man bezahlen, damit die Schranke den Weg wieder frei gibt. 2 Euro pro Stunde kostet der Aufenthalt im Park sofern man mit dem Auto unterwegs ist.
    Wir gehen abends noch in eine ortsansässige Osteria. Hier wird nur italienisch gesprochen aber wir schaffen es trotzdem etwas zu essen zu bekommen. Pecorinokäse mit Honig, Teigtaschen mit Bolognesesoße und ein Steak vom Rind. Alles in allem sind wir satt geworden und es hat auch geschmeckt, vor allem der Pecorinokäse. Zum Schluss gibt es noch einen Schnaps. Sonni bleibt beim Limoncello und ich probiere den Etruskerschnaps. Okay, ich bleibe dann demnächst auch wieder beim Limoncello.
    Eigentlich dachten wir, wir sind die einzigen Gäste auf dem Bauernhof. Spät abends kommen aber noch einige und so erfahren wir auch, dass es hier hellhörig ist.
    Morgen schauen wir uns wieder genauer das Land an.
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  • Das wilde Toskana

    May 28, 2024 in Italy ⋅ ⛅ 24 °C

    Wir hatten gestern noch überlegt, was wir heute schönes unternehmen. Grosseto allein schien Steffen zu wenig. Und schon wieder ins Meer springen, ach nö.
    Also wird noch mal schnell gestöbert und schnell waren wir uns einig. Pitigliano und Cascate del Mulino. Letzteres heißt natürlich wieder Badesachen einpacken.Unsere Gastgeber geben sich zum Frühstück alle Mühe. Die meisten Sachen sind hausgemacht, wir haben Letizia gestern noch beim Kekse backen erwischt und sie schmecken alle lecker. Vom frischen Brot bis hin zum Kuchen.
    Gut gestärkt geht es also hinaus in die wilde Toskana. Greyhound schart schon mit den Reifen und dann wird er freigelassen. Okay bis nach Grosseto konnte er sich nicht austoben, das sind nur knapp 7 Kilometer. In Grosseto hat man keine Probleme mit einem Parkplatz. Wir finden schnell einen und brauchen noch nicht einmal dafür bezahlen. Dafür müssen wir einen kleinen Fußweg in Kauf nehmen. Die Stadtmauer der Altstadt imposiert schon etwas und genau wie in Lucca kann man die Stadtmauer begehen. Wir gehen ein kleines Stück und schwenken dann um in die Stadt.
    Nun was sollen wir sagen, typische Häuser der Toskana, hier und da kleine Gassen und natürlich Plätze. Alles in allem aber recht unspektakulär. Sollte jemand also nach Grosseto wollen um die Stadt zu sehen, dann braucht man wirklich nur 1-2 Stunden.
    Wir schlecken noch ein Eis und dann verlassen wir Grosseto.
    Jetzt darf Greyhound zeigen was er kann . Es geht raus aus der Stadt über die Dörfer. Bis nach Pitigliano sind es knapp 60 Kilometer oder knapp eine Stunde zu fahren. Lisa, unsere Navigationsassistentin, schickt uns gekonnt um die Kreisverkehre und nach ca. 20 Kilometern meint sie wir sollen abbiegen. Na klar, machen wir doch. Die Straße geht in Kategorie 2 über und wird etwas holprig. Später dann wird sie zu Kategorie 3 und ist nunmehr nur noch eine unbefestigte Schotterstraße. Ich muss Greyhound zügeln. Es geht über die Hügel der Toskana. Hoch und runter.
    Plötzlich steht sich Greyhound einem schweren Gegner gegenüber. Ein Fluss versperrt uns den Weg. Zum Glück führt er gerade nur wenig Wasser und wir können dieses Hindernis mit unserem Gefährten bezwingen. Weiter geht es und Greyhound schnauft. Hier oben ist keine Menschenseele, nur Wald und die Schotterstraße und wir. Pferde stehen auf der Koppel und freuen sich das mal jemand vorbeikommt und begrüßen uns zugleich. Die Aussicht über die Berge und Täler ist bezaubernd. Jetzt hat Greyhound auch noch Hunger, naja es sind ja nur noch 6 Kilometer Schotterstraße. Endlich wieder Asphalt unter den Rädern. Fütterungszeit!
    Wir geraten noch ein zweites mal auf eine dieser Schotterstraßen. Wir geben Lisa den Befehl, das zu unterlassen und sie folgt uns treu.
    Die Straße Richtung Pitigliano schlengelt sich den Berg rauf und wieder runter, nur um dann wieder hinauf zu gehen.
    Und dann plötzlich hinter einer der vielen Kurven blitzt Pitigliano hervor. Der erste Blick auf den Gegenhang, auf dem die Stadt auf Tuffgestein steht, ist berauschend. Ein herrlicher Anblick. Wir winden uns die letzten Haarnadelkurven zur Stadt hinauf und genießen dann erst einmal den Blick auf die Stadt. Durch ein Tor betritt man den ersten Piazza der Stadt. Hier stehen noch Häuser neueren Datums zwischen alten Gemäuern der Etrusker. Daran schließen sich die alten Häuser an. Enge Straßen ziehen sich durch die Stadt und immer wieder gibt es noch engere Gassen, welche links und rechts abführen. Es macht Spaß hier durchzulaufen. Am Anfang bieten die Straßen noch jede menge Läden, vor allem mit Handwerkskunst, später nehmen die Läden aber ab und es wird reines Wohngebiet. Die Häuser sind oftmals so eng zusammengebaut, dass man nicht wirklich unterscheiden kann, welches zu welchem denn jetzt gehört.
    Also diese Stadt ist eine volle Empfehlung von unserer Seite. Wer sie besuchen will sollte schon mindestens 1-2 Stunden einplanen.
    Wir schauen noch einmal zurück auf diese grandiose Tuffsteinstadt und fahren wieder Richtung Alberese. Vorher statten wir aber den Kaskaden von Molino noch einen Besuch ab. Diesmal geht es aber maximal über Straßen der zweiten Kategorie. Nach einigen Kilometern erreichen wir Saturnia, die Stadt zu der die Kaskaden gehören. Die Kaskaden sind natürlich entstandene Treppenabsätze über die sich warmes Wasser aus den Thermalquellen ergießt. Das beste ist, das man hier kostenlos in den kleinen sich bildenden Badeseen baden kann. Einige Meter von den Kaskaden entfernt ist ein Parkplatz. Hier muss man 2,50 Euro pro Stunde berappen. Ein kleiner Fußweg entlang der Straße führt zu den Kaskaden. Wenn man es - wie viele - noch nicht auf dem Parkplatz erledigt hat, sollte man die Toiletten (Umkleidekabinen) ansteuern und in die Badesachen hüpfen. Diese Kabinen sind kostenlos. Seine Sachen muss man mitnehmen, jedenfalls mussten wir das. Es gibt zwar Schließfächer, aber ohne Schlüssel. Ob es nun welche gibt , also Schlüssel, haben wir nicht erforscht. Viele der Besucher, wenn nicht sogar alle, nehmen ihre Sachen mit zu den Kaskaden. Ein paar Schritte die Straße hinunter und schon steht man an den Thermalquellen gefüllt mit 37 Grad warmen Wasser. Das Laufen in den Becken erweist sich als schwierig sofern man keine Badeschuhe dabei hat. Also ganz wichtiger Tipp: Nehmt euch Badeschuhe mit, ihr werdet froh sein sie zu haben. Das Wasser ist herrlich warm. Die Beckenränder sind etwas scharfkantig, also hier auch etwas aufpassen. Hat man keine Schuhe dabei, robbt man wie eine kleine Seerobbe von einem zum anderen Becken. In der oberen Mitte der Kaskaden ergießt sich das Wasser als Wasserfall in das erste Becken und so läuft es dann einige Stufen hinunter.
    Wir haben unsere Sachen immer im Auge und genießen so das warme Wasser. Das Wasser ist sehr klar und riecht ein wenig nach verfaulten Eiern. Der Geruch ist aber nicht so schlimm wie auf Island und somit kann man ihn recht gut ertragen. Die Zeit vergeht wie im Fluge. Sonni lernt noch zwei Wiener kennen, welche schon viele Jahre hierher kommen. Die Kaskaden kann man zu jeder Tages- und Nachtstunde besuchen und darin baden und die beste Zeit ist der ganz frühe Morgen wie uns erzählt wird.
    Duschen sollte danach zwingend notwendig sein, da der Körper den Geruch des Wassers annimmt. Bei den Toiletten (Umkleidekabinen) gibt es dazu auch Duschen. Diese kann man nur benutzen, wenn man auch einen Duschchip, wie man ihn vielleicht von Campingplätzen her kennt, hat. Für 5 Euro kann man 5 dieser Dinger am Wechsler erstehen. Wir hatten leider keine 5 Euro und so mussten wir ungeduscht die restlichen Kilometer zu unserer Unterkunft zurücklegen. Es tat der Sachen keinen Abbruch, aber man merkt wirklich den Geruch des Wassers. In der Unterkunft haben wir dann ausgiebig geduscht.
    Greyhound musste noch einmal kurz seinen Dienst erweisen, damit jetzt wir unseren Hunger stillen konnten. Es gab heute regionale Gerichte vom Huhn, vom Schwein, vom Schaf und aus den Biogärten der Umgebung. Es war echt lecker, so lässt es sich leben.
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  • Ins Land hinein

    May 29, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 25 °C

    Heute nun geht es aber wirklich in das Land hinein. Wir setzen nach Siena über.
    Zuerst aber noch ein köstliches Frühstück von Letizia. Die letzte Nacht waren wir die einzigen Gäste im Agriturismo und auch zum Frühstück bleiben wir daher allein. Wir verabschieden uns von Letizia und als ob wir es geahnt hätten, schenkt uns Letizia auch noch hausgemachtes Olivenöl vom Hof.
    Wir fahren vorschriftsmäßig auf den Straßen hier in Italien. Es wird immer erzählt, dass die Italiener streng sind mit ihren Kontrollen. Naja, vielleicht in den Touristenhochburgen, aber hier in der Toskana scheint das niemanden zu stören. Manche Autos rauschen an uns vorbei und haben 40 km/h und mehr über der zulässigen Geschwindigkeit drauf. Davon lassen wir uns aber nicht beeindrucken und cruisen weiter durch die Toskana.
    Wir haben unsere Taktik,was das Parken angeht, ein wenig geändert und steuern ein Shoppingcenter in Siena an. Da die Preise draußen auf der Straße oft recht hoch sind und die im Shoppingcenter eben nicht. Zum anderen kann man hier in Siena vom Center Porta Camollia mit Rolltreppen bis in die Altstadt fahren. Wenn das stimmt ist es ja optimal. Im Center müssen wir ein wenig suchen aber finden dann doch einen Parkplatz. Am besten fährt man nicht auf der Bahnhofseite rein, sondern auf der Centerseite. Das Parkhaus auf der Bahnhofseite ist größer und man findet schneller einen Platz.
    Es geht weiter über ein Rollband und zwei Rolltreppen bis zum Übergang zur Altstadt (2. Etage im Center).
    Vorher muss Sonni noch auf die Toilette. Diese Art von Waschbeckenautomatik haben wir auch noch nicht gesehen. Hier muss man Pedale bedienen, damit das Wasser fließt. Wir trinken noch einen Cappuccino und dann geht es hoch in die Altstadt. Zuerst eine Rolltreppe danach zwei Rollbänder und dann noch einmal drei Rolltreppen und schon stehen wir oben auf der Straße. Na, leichter geht es kaum. Bis zum Porta Camollia ist es nicht weit und schnell sind wir in der Altstadt. Das Wetter ist heute sehr angenehm, nicht zu warm und wieder ein kleiner Luftzug. Der Schatten in der Stadt tut sein übriges noch dazu. Es macht Spaß hier zu schlendern. Anfangs wenige Menschen in ausreichend breiten Straßen. Hier und da kleine Läden und die Fahrzeuge in der Stadt stören überhaupt nicht.
    Es ist Mittag und wir genehmigen uns ein Stück Pizza aus dem Laden auf die Hand, welches wir dann auf den Treppen des Piazza Salembeni. Hier ist ein wenig Schatten und es sind nicht viele Menschen hier. Sitzmöglichkeiten findet man in der Altstadt eher wenig. Wir kommen am Piazza Il Campo vorbei, auf dem im Juli immer die Pferderennen der 17 Stadtteile Sienas stattfinden. Das muss ein Spektakel sein. Jetzt sitzen hier die Touristen und schlürfen ihren Aperol Spritz u.a.. Hinter dem Campo wird es dann wieder ruhiger. Die meisten Touristen schaffen es nicht bis nach hinten. Wir aber schon und es gibt auch im hinteren Teil einige interessante Ansichten der Stadt. Auf dem Rückweg streifen wir den Dom, welcher von vorne besser aussieht als von hinten und landen schliesslich an der Festung. Von hier gibt es noch einmal einen wundervollen Gesamtblick auf die Stadt. Wir können sie nur empfehlen.
    Ein Eis geht noch und dann geht es wieder die Rolltreppen und Rollbänder von der Altstadt hinab. Wir zahlen 4 Euro für knapp 2-3 Stunden, was okay ist.
    Unsere Unterkunft, das "La Loggia Villa Gloria", 3 Sterne liegt etwas außerhalb in Macialla. Ein wirklich tolles Anwesen und wie immer werden wir freundlich empfangen. Über Siena braut sich ein Gewitter zusammen und wir nutzen die Zeit um uns schnell noch im Pool zu erfrischen. Einfach herrlich. Im Pool schwimmen und Blick auf die breite der Toskana zu haben. Unser Abendessen ist eher einfach gehalten. Ein Focaccio mit Frischkäse, Toskanasalami, einem Pecorino Romano Käse, Erdbeeren und dazu eine Flasche Chianti. Pecorinokäse schmeckt schon lecker , aber der Romano ist da eher nicht unser Geschmack. Wir testen weiter.
    Mit einem Moretti Bier , was fast leer ist und dem Ausblick in die Landschaft schreibe ich gerade den Bericht und kann sagen, danke für diesen Tag. Ein, wie wir finden, gelungener Tag in der Toskana.
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  • Toskana pur

    May 30, 2024 in Italy ⋅ ☁️ 22 °C

    Ja, der anfängliche Schein trügt manchmal ein wenig. Wir sind eher nicht so anspruchsvoll, aber dennoch fallen uns immer Dinge in den Unterkünften auf. Vor allem wenn wir länger verweilen, welche dann doch das Urteil etwas mindern lassen. Aber wir sind nicht unterwegs um Unterkünfte zu bewerten. Vom Frühstück haben wir uns dann hier aber doch etwas besseres erwartet. Okay, wir sind satt geworden und konnten also in diesen Tag starten.
    San Gimignano steht auf dem Programm. Italienurlauber, vor allem in dieser Region, wird es ein Begriff sein. Die Reiseführer schwärmen davon und viele sagen, man muss dort gewesen sein. Warum das wissen wir nicht. Wir waren ja jetzt da und naja, von innen ist es eben eine typische Altstadt der Toskana. Die Straßen sind ausreichend breit und es fahren nur wenige Autos. Dafür ist diese Stadt aber auch von Touristen überflutet, was wiederrum nicht so schön ist. Um die Parkplätze wird gekämpft aber es sollten doch ausreichend davon zur Verfügung stehen. Mit 1,50 Euro pro Stunde ist man dabei.
    Ein Laden reiht sich wieder an den anderen und natürlich kann man auch was Tolles ergattern, wenn man nur etwas genauer schaut. Ja und Schuhe für 379 Euro bekommt man auch. Also für jeden ist auch hier wieder gesorgt. In der Mitte der Stadt gibt es
    heute einen Markt, der aber leider, nach unserer Meinung, den Charme des Platzes zunichte macht. Wie üblich sind die Kirchen das Highlight. San Gimignano zeichnet sich aber durch seine 7 Türme aus, welche man im Profil der Altstadt gut sehen kann. Leider bekommt man nur wenige Augenblicke um ein Profil der Stadt zu erhaschen. Wir haben es nicht geschafft, leider. Einmal hatten wir einen Blick auf die Stadt von außen und schwupps war dieser Blick auch wieder weg, bevor wir reagieren konnten.
    Vielleicht ist San Gimignano auch so begehrt bei den Touristen weil es hier angeblich zum Einen das beste Eis der Welt und zum Anderen das beliebteste Eis 2024 geben soll. Beide Gelaterias liegen nur wenige Schritte in der Mitte der Stadt auseinander. Also wer sich einem Geschmackstest unterziehen möchte, dann ist er hier richtig. Zumindest beim beliebtesten Eis 2024 ist die Schlange sehr lang.
    Nachdem wir die Stadt einmal durchlaufen haben, gönnen wir uns lieber einen Kaffee und ein Dessert und beobachten die vorbei laufenden Menschen. Besser als in einer Schlange zu stehen und dann fällt vielleicht noch das Eis runter, wenn man es dann hat.
    Wir laufen zurück zum Parkplatz, so wie wir auch gekommen sind, naja jedenfalls fast. Wir sehen die letzte Kirsche der Toskana und freuen uns auf den bevorstehenden Anblick der Terre Senesi.
    Es geht also zurück Richtung Arbia und dort dann auf die SP438, die Straße welche durch die Terre Senesi führt. Angeblich sollen hier die Bilder der Toskana entstanden sein, welche man auch meist auf Hochglanzfotos zu sehen bekommt. Aber Terre Senesi ist mehr. Mehr an Landschaft und ja die Panoramablicke sind herrlich. Hügel, Felder (die je nach Jahreszeit ihre Farbe ändern) und Straßen gesäumt von Zypressen. Wir haben zwar viele schöne Ausblicke erhaschen können, aber den ultimativen Blick auf eine kurvenreiche weisse Zypressengesäumte Straße haben wir nicht erhalten. Wahrscheinlich muss man höher stehen als die Straßen, um solch eine Blick zu erhalten. Egal, wir haben andere schöne Bilder, in der Kamera und im Kopf, festhalten können.
    Wir fahren bis kurz hinter Asciano, wo wir noch die letzten Reste des Giro d'Italia dieses Jahres auf der Straße sehen können und fahren dann nach Arbia zurück. Zwischendurch nochmal abseits der Hauptstraße auf Schotterwegen bevor wir dann wieder zu unserem Hotel fahren.
    In der hotelangeschlossenen Pizzeria/Ristorante werden wir heute zu Abend speisen, bevor wir dann wieder müde in unsere Betten fallen werden. Sicherlich läuft zum einschlafen wieder ein Film in italienischer Sprache.
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