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  • Day 6

    Auf zum Myohyang-San

    September 8, 2015 in North Korea ⋅ 🌙 25 °C

    Pünktlich um halb 8 geht es los.
    Ich schließe mich einer Gruppe aus ca. 15 sehr international gemischten jungen Leuten an, die mehr oder weniger die gleichen Ziele haben wie ich. Macht ja keinen Sinn, mit 2 Fahrzeugen in die selbe Richtung zu fahren…

    Wir fahren quer durch Pyongyang, immer den hervorragend hergerichteten Hauptstraßen nach. Hier sind sehr viele Menschen unterwegs (wohin?), die meisten mit Fahrrädern oder zu Fuß.

    Wir fahren am Taedong – Tor, einem der (wie auch in China üblichen) Stadttore vorbei, auch an etlichen Monumenten. Immer wieder lächeln uns die vergangenen Staatsoberhäupter Kim Il Sung („great Leader“) und Kim Jong Il („great Marshal“) entgegen. Ersterer ist ja immer noch das offizielle „ewige“ Staatsoberhaupt Koreas, beide sind allgegenwärtig und ich werde mich noch etliche Male vor ihnen verneigen („show your Respect, please“).

    Sobald wir Pyongyang verlassen, ändert sich das Bild extrem.
    Von einem Meter auf den anderen ist die Landschaft extrem ländlich, es sind nahezu keine Autos mehr unterwegs.

    Gestern Abend sind wir die selbe Autobahn vom Flughafen rein gekommen, es handelt sich also um eine wichtige Straße!
    Dementsprechend hoch ist also auch der Aufwand, der getrieben wird.
    Wir sehen hunderte Menschen, die die Straße ausbessern, Blumen pflanzen oder einfach nur für sauberkeit sorgen.
    Dies alles mitten auf der Straße, denn Fahrzeuge gibt es hier kaum noch!

    Es macht den Eindruck, als ob das alles nicht wirklich organisiert wird, sondern als ob die Menschen hier mehr oder weniger zufällig vorbei kommen und einfach mit anpacken… Interessant!

    Wir fahren in Richtung Nordosten, gelegentlich kommen wir durch Dörfer.
    Auch hier sind immer wieder Bilder der Kims zu sehen.

    Die Straßen sind eigentlich nahezu komplett leer und in einem furchtbaren Zustand. Der Bus verliert immer wieder Plastikteile, nachdem er in eines der bis zu 20 cm tiefen Schlaglöcher eingetaucht ist. Der Fahrer denkt aber nicht daran, langsamer zu fahren… Augen zu und durch!

    Immer wieder fahren wir an Dörfern vorbei, die mehr oder weniger unbewohnt wirken, oder auch an Fabrikanlagen. Ich nehme an, hier wird Strom aus Braunkohle oder ähnlichem erzeugt, so riechts auf jeden Fall…

    Wir folgen dem Fluß (könnte der Taeryong sein) in Richtung Myohyang-san (묘향산).

    Gelegentlich sehen wir Staustufen, die aber wegen des extremen Niedrigwassers mehr oder weniger Nutzlos sind.

    Hier soll wohl eigentlich Strom produziert werden. Klappt aber nicht wirklich…

    Immer wieder mal kommen wir an Menschenansammlungen vorbei. Hier wird das Ufer befestigt (?):

    Zwischendrin immer wieder der (ängstliche) Ruf von Frau Ha: „Checkpoint! Camera down!!!“. Wir passieren insgesamt wohl um die 6 Checkpoints auf unserem Weg…

    So langsam nimmt auch die Dichte an Bildern wieder zu. Wir scheinen uns einem strategisch wichtigen Punkt zu nähern…

    Wir erreichen das Gebiet des Myohyang-san (묘향산).
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