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  • Day 59

    Abstecher nach Guatemala

    November 24, 2017 in Guatemala ⋅ ⛅ 26 °C

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    Da die Besichtigung der Maya-Stätten sich hier etwas schwierig gestaltet beschließe ich, stattdessen Tikal einen Besuch abzustatten. Ich habe auch noch die Worte der Dänin in den Ohren, die mir in Hopkins so sehr von Flores in Guatemala vorgeschwärmt hat. Gesagt getan, ich nehme ein Taxi zur nahen Grenze, die ich zu Fuß passiere und anschließend mit einem Kleinbus in etwa zwei Stunden den Busbahnhof in Santa Elena erreiche. Von dort geht es per Tuktuk nach Flores, einer Insel im See Peten Itza, nur durch eine Brücke mit dem Ufer verbunden. Flores ist ein echtes Touri-Städtchen, das viele als Ausgangspunkt für die Besichtigung von Tikal nutzen. Es gibt zahlreiche Bars, Cafés und Restaurants und viele kleine Shops zum Bummeln. Die Menschen hier sind genauso freundlich, unaufgeregt und zuvorkommend wie in San Ignacio, mit dem einzigen Unterschied, dass hier spanisch gesprochen wird. Auch die Landschaft ist die gleiche. Irgendwie alles auch kein Wunder bei einer Grenze, die wie mit dem Lineal gezogen aussieht. Waren bestimmt die Spanier und die Briten dachte ich mir. Einer der Vorteile eines öffentlichen Tagebuchs ist es jedoch, dass man (zumindest ich) den Anspruch hat keinen totalen Mist zu erzählen. Also habe ich erstmal schnell recherchiert und festgestellt, dass ich die Spanier zu Unrecht beschuldigt habe. Die Briten habe die Grenze in den 1850er Jahren mit Guatemala ausgehandelt, aber immer wieder bis heute noch beansprucht Guatemala weitere Gebiete.

    Den restlichen Nachmittag verbringe ich damit, meine weitere Route für die nächste Woche zu planen und dann auch natürlich meine Unterkünfte zu buchen. Denn worauf ich echt keine Lust habe ist es irgendwo anzukommen und dann mit Rucksack zu Fuß auf Hotelsuche zu gehen. Zumal die Internetpreise durchgängig günstiger sind.

    Am nächsten Morgen beschließe ich, mich etwas um meine inzwischen sehr bescheidenen Spanischkenntnisse zu kümmern. Das steht für Costa Rica und Panama sowieso auf dem Programm aber für heute nehme ich mir die ersten Lektionen vor. Dazu lasse ich mich von einem der kleinen Boote auf die Museumsinsel bringen. Nach der kurzen Besichtigung von Ausgrabungsgegenständen aus der Region sowie Ausstellungsstücken des heute noch hier ansässigen Radiosenders inkl. Blick auf den aktuellen DJ habe ich im Café ausreichend Ruhe und Muße für die ersten Auffrischungen meiner Sprachkenntnisse. Verstehen klappt noch ganz gut, aber mit dem Finden der richtigen Vokabeln tue ich mir schwer, auch wenn es nach jedem kleinen Gespräch mit einem Einheimischen etwas besser wird. Gegen Abend schaue ich mir dann noch den zentralen Platz in der etwas höher gelegenen Inselmitte an. Neben Rathaus, Kirche und Basketballfeld gibt es einen kleinen Park inkl. Weihnachtsbaum. Außerdem traumhaften Meerblick. Damit habe ich meinen Lieblingsplatz für den Sonnenuntergang hier gefunden, ebenso wie viele Einheimische. Mit einem Bier von Kiosk sitzen alle rundum zufrieden auf den zahlreichen Bänken hier im Park, während sich in den Bäumen eine riesige Schar von schwarzen lautstarken Vögeln sammelt, die mich in Belize schon mehrfach um den Schlaf gebracht haben, vor allem früh am Morgen.
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