Brunbjerg

Ich bin heute bereits um 7:45 Uhr beim Shelter aufbebrochen. Das Baby von den Dänen war sehr ruhig, allerdings waren die Moskitos am morgen sehr aktiv.
Auch in der Umgebung der Shelter sind Bunkeranlagen aus der Besatzungszeit der deutschen Nazis.

Am Vormittag ist Regen angekündigt, ich fahre los und kehre in Vorupør in einem Bistro zu einem Cappucino ein, um die Zeit im Trockenen zu überbrücken. Ich schreibe derweil Jutta, die ich seit dem Kindergarten kenne und mit ihr bis zur zehnten Klasse die Schule besucht habe. Jutta verbringt gerade mit ihrem Mann Andreas und ihren beiden Kindern Finn und Lotta die Ferien an einem Campingplatz in Blåvand. Sie hat mich nach meinem letzten WhatsApp Status angeschrieben und mich zu sich eingeladen. Ich plane sie dort am nächsten Tag zu besuchen, was aktuell noch 180 Km sind.

Als der Regen aufhört und ich weiterfahre, dauert es nicht lange, dass ich meinen nächsten Platten habe. Ich taste den Reifen ab, um zu vermeiden, dass sich dies nochmal wiederholt, finde aber nichts. Dieses Mal tausche ich aber den Schlauch gegen einen neuen ein.

Später geht es mit der Fähre nach Thyborøn. Ich verpasse diese um fünf Minuten und darf knapp eine Stunde warten. Ich unterhalte mich währendessen mit einem dänischen Rentnerpaar über die dänischen Radwege und ihre und meine Radtour. Beide waren bis zur Rente in der Gestaltung des öffentlichen Gesundheitssektors in führenden Positionen tätig. Sie sprechen ein perfektes Englisch und die Wartezeit ist sehr kurzweilig.

Ich fahre mit zwei weiteren Pausen weiter. Die Strecke führt entlang der Dünen und Strände. Auch hier liegen wieder Bunkeranlagen auf dem Weg. Am Abend soll es gewittern, ich halte daher kurzentschlossen in einer Hütte des dänischen Jägers Bjerg Thomsen und übernachte dort. Die Hütte ist nostalgisch. Sie hat schon viele Jahre hinter sich. Von dort lassen sich gut Vögel beobachten. Ich habe in der Nacht mehrere tierische Mitbewohner - Kröten, die sich verirrt haben. Es gewittert und ich kann die Blitze beobachten. Ich bin froh, ein Dach über dem Kopf zu haben und schlafe dennoch gut ein.Read more