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  • Day 8

    Auf Irrwegen in Skopje

    August 29, 2019 in North Macedonia ⋅ ☀️ 31 °C

    Nach einem eher mittelschönen Frühstück im Hotel lautete unsere erste (inoffizielle) Tagesaufgabe, eine einheimische SIM-Karte mit Balkan-Roaming zu besorgen, damit wir in den Ländern außerhalb der EU auch mobiles Internet nutzen können, ohne uns dumm und dämlich zu bezahlen. Mit der Unterstützung des netten jungen Mannes im Telekom-Shop in der Skopje City Mall (Erinnert ihr euch an die Bilder aus Rumänien? Genau so, nur noch größer.) war das auch gar kein Problem. So konnten wir bald weiterziehen, um die Road Mission von gestern zu erledigen, nämlich zum Millennium Cross hochzufahren.

    Dabei handelt es sich um ein 66 m hohes Kreuz auf dem Vodno-Berg direkt oberhalb von Skopje. Nachts ist das mit zahllosen Lampen bestückte Kreuz auf dem unbeleuchteten Hügel noch beeindruckender, da man es schon aus sehr großer Entfernung am Himmel "schweben" sieht.
    Abgesehen davon, dass man die ethnischen Spannungen in der Region sicher nicht gerade mindert, indem man ein riesiges Kreuz aufstellt, hat man von dort oben nach einer recht schwungvollen Seilbahnfahrt einen unglaublichen Ausblick in alle Richtungen.

    Liese nahm uns allerdings die lange, gewundene Auffahrt zum Kreuz etwas übel: Sie stotterte, sobald wir den Parkplatz erreicht hatten, und ging auf dem Weg nach unten ständig aus, sobald man den Fuß vom Gas nahm. Als wir die Stadt erreicht hatten, schnurrte sie zwar wieder, wir beschlossen allerdings, trotzdem mal lieber in einer Werkstatt nach einer neuen Benzinpumpe zu fragen. Immerhin waren wir hier ja in einer Großstadt, wo so ein Teil evtl. zu besorgen sein müsste.

    Das Suchen der Werkstatt gestaltete sich schwieriger als gedacht, aber mit Hilfe eines freundlichen Motorradfahrers und eines Polizisten gelangten wir schließlich quer durch Skopje auf einen Werkstatthof. Der alte Meister hörte sich unser Problem geduldig an, meinte, er könne so eine Pumpe auch nicht so schnell besorgen, und empfahl uns, den Tank eben immer möglichst voll zu halten. (Auf dem Berg war die Tanknadel teilweise wieder nur bei halb gewesen - und wir hatten nach dem Grenz-Zwischenfall auch vergessen, den Kanister wieder zu befüllen, auweia!)
    Außerdem hatte er eine neue Theorie, die er uns mit einer Skizze an unserer staubigen Scheibe verdeutlichte: Vielleicht ist ja auch das Ansaugrohr im Tank gebrochen, so dass die Benzinpumpe gar nichts mehr ansaugen kann, wenn der Füllstand unter halb fällt.

    Wir bedankten uns (er fragte, wofür) und fuhren zuversichtlich weiter - nur um zweihundert Meter weiter schon wieder stehen zu bleiben. Da ich am Steuer saß, war Susanne mit Schieben dran, aber auch diesmal sprang sofort jemand aus einem Auto und half ihr, den Bus von der Kreuzung zu befördern.

    Danach befolgten wir den Rat von gestern, verschafften dem Motor etwas frische Luft und kühlten die Benzinpumpe mit einem nassen Lappen. Nach einer halben Stunde ließ sich Liese tatsächlich wiederbeleben, und nach ein paar Proberunden auf dem Parkplatz brachen wir endlich auf in Richtung Albanien!
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