• La: New Orleans, erst mal im Regen

    31 Mac, Amerika Syarikat ⋅ 🌧 20 °C

    Der Bus war schon kurz nach 05:00 in New Orleans. So früh konnte ich natürlich noch nicht im Hostel aufschlagen, ich habe erst mal gefrühstückt. Es war aber ein Fehler, zu lange zu warten, denn als ich losging begann gerade ein Gewitter mit Regen und ich musste mich unterstellen. Es wurde dann nach 10, bis ich überhaupt im Hostel war. Da es immer noch regnete bin ich dort erst mal geblieben.
    Erst gegen 11:30 hörte der Regen etwas auf. Ich habe dann mal nachgesehen, welche Museen montags aufhaben. Es gab nicht allzu viele, aber ich bin erst mal zum Jackson Square und dann zum Riverwalk am Mississipi. New Orleans liegt zwar eigentlich am Mississipi, aber zwischen dem Stadtzentrum und dem Hafen ist ein Hochwassedamm. Ohne den stünde die Stadt jetzt wahrscheinlich auch schon wieder unter Wasser. Schon bei Stadtgründung 1718 musste der Stadtgründer den Boden auffüllen, da der Grund eigentlich unter dem Meeresspiegel lag :-(
    Ich bin dann zunächst in ein Stadthausmuseum von 1850 gegangen und danach in die Kathedrale St. Louis. Zum Glück wurde das Wetter gegen 13:00 besser und man konnte durch das French Quarter bummeln.
    Kleine Kuriosität: Der Bürgermeister von New Orleans hatte einen Plan, Napoleon aus St. Helena zu befreien und bereitete schon mal ein Haus in New Orleans als Exilwohnung vor. Allerdings ist Napoleon vorher gestorben. Zweite Kuriosität: Es gibt hier ein Voodo Museum und entsprechende Läden. Dort werden anscheinend Sprt- und Popstars als "Heilige" verehrt :-)
    In der alten US Mint gab es zwei Ausstellungen: eine zur Münze selber und eine zur Entstehung des Jazz in New Orleans. Interessant ist, dass bei den Briten den Sklaven die Benutzung lauter Musikinstrumente verboten war, bei den Franzosen und Spaniern hingegen nicht. Außerdem war bei diesen der Sonntag arbeitsfrei. Daher versammelten sich am Sonntag Nachmittag die "Sklaven" zum musizieren auf dem Congo Square, bald schlossen sich auch freie Schwarze, Kreolen und andere Bevölkerungsgruppen an. In New Orleans herrschte sowieso ein reiches Musikleben, ob bei Kirchen, Opern, Tanzveranstaltungen oder Militärkapellen. Dabei waren viele Musiker freie Kreolen, also Mischlinge. Nach dem Bürgerkrieg wurden auch viele ehemalige Sklaven Musiker. Bekannt wurde der Jazz, als 1917 eine weiße Band eine Plattenaufnahme in New York herausbrachte. Diese Aufnahme wurde dann ein Verkaufsschlage. In der Folge verließen dann aber viele Musiker New Orleans, da die Zentren der Musikindustrie in New York und Chicago lagen. Außerdem folgten die Schwarzen damit sowieso einem Trend nach Norden, da sie den Segregationsgesetzen im Süden entgehen wollten. Apropos Segregation: Noch in den 50er Jahren durfte Louis Armstrong mit seiner Band nicht in New Orleans auftreten, da nach den Segregationsgesetzen gemischte Bands dort verboten waren!
    Danach bin ich bei herrlichem Sonnenschein noch mal an den Mississipi, wo gerade ein Ausflugsdampfer einlief :-)
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