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  • Day 58

    Pylos

    October 27, 2022 in Greece ⋅ ☀️ 24 °C

    Morgen ist hier Feiertag, daher sind wir noch einen Tag geblieben.
    Tina war auf der Festung Pylos, hat den Ort erkundet und auf der Plaza ein Aperol Spritz getrunken.
    Dirk hat versucht das Strom- und Temperaturproblem mit dem Kühlschrank zu lösen und endlich ein Bankkonto eröffnet.
    Außerdem haben wir die Vorgänge der Residenz The World beobachtet.
    So ein Tag geht sooo schnell rum.

    Kurios, witzig, informativ

    Pylos
    Pylos ist eine kleine malerische Stadt, die amphitheatralisch an der historischen Navarino-Bucht im Ionischen Meer gebaut wurde. Pylos hat den größten natürlichen Hafen auf dem Peloponnes.
    Die alte und die neue Pylos-Burg sind Festungen, die die strategisch wichtige Bucht von Navarino bewachen.

    The World
    ist kein Kreuzfahrtschiff, sondern eine Residenz die ohne Pause die sieben Weltmeere befährt und in fast allen Metropolen anlegt.
    Man kann ein Appartement kaufen und ewig mitfahren.
    Kabinen wie man sie von Kreuzfahrtschiffen kennt, gibt es hier nicht. Denn die "The World" ist mit 165 Appartements ausgestattet. Wer hier mitfährt, der wohnt auf dem Schiff.
    Die Gäste leben edel an Bord: Die Bäder sind marmorn, jedes Appartement hat einen kleinen Balkon, auf dem einen Seeluft um die Nase weht. Es gibt Ein-Zimmer-Wohnungen mit 31 Quadratmetern, die nicht viel größer als ein Hotelzimmer sind, aber auch Drei-Zimmer-Wohnungen mit einer vollausgestatteten Küche, weißen Ledersofas und einer großen Terrasse. Das Penthouse misst sogar 300 Quadratmeter.
    280 Crewmitglieder sorgen dafür, dass alles sauber und funktionstüchtig bleibt. Sie betreiben auch die sechs Restaurants des Schiffes, den Spa-Bereich, den Supermarkt, das Fitnessstudio, den Billard-Raum, den Golf-Simulator, die Jogging-Strecke, den Tennisplatz, die Swimming-Pools und die Cocktail-Bars. Außerhalb der Appartements ist die "The World" durchaus wie ein normales Kreuzfahrtschiff, auch wenn sie so nicht bezeichnet werden möchte.
    Stattdessen ist sie mehr ein schwimmendes Hausboot oder eine schwimmende Kleinstadt. Es gibt sogar ein Kino und eine Bücherei, sowie Tanz- und Kochkurse, Fotografie-Seminare, handwerkliche Lektionen und Sprachtraining. Schließlich will man sich ja bei jedem Halt mit den Einheimischen verständigen können.
    Bis zu 200 Menschen leben hier.
    Die Einwohnerzahl der "The World" schwankt, meist leben hier rund 150 bis 200 Menschen. Sie wählen sogar so eine Art Stadtrat, der mit den Managern des Schiffes Entscheidungen zur künftigen Route oder Umbaumaßnahmen auf dem Schiff trifft. Einmal im Jahr wird gewählt, jeder darf seine Wunsch-Stationen nennen, auch der Kapitän hat einen so genannten "Captains Choice" - danach wird im Jahr darauf navigiert.
    Das Durchschnittsalter der Bewohner ist mit 56 Jahren hoch, es ist aber keine Senioren-Veranstaltung. Auch junge Tech-Millionäre fahren hier regelmäßig mit, sie steigen schon in ihren Vierzigern zeitweise aus. Kinder sieht man nur in den Schulferien an Bord.
    Mitfahren auf dem Weltenbummler ist nicht gerade billig. Eine Wohnung kann gemietet werden und kostet jährlich mindestens 60.000 Euro für ein kleines Studio-Appartement und 100.000 Euro für eine richtige Wohnung. Der Kaufpreis liegt selbst für ein Studio schon bei 600.000 Euro, bei den größeren Wohnungen geht es in die Millionen. Dazu kommt eine Verpflegungspauschale von 24.000 Euro.
    Es lassen sich auch Kurztrips buchen, dann kostet die Nacht zwischen 900 und 3.200 Euro - man muss allerdings mindestens sechs Tage an Bord bleiben.
    Ausgedacht hat sich das Konzept ein Norweger: Knut Kloster stammt aus einer alten Reederei-Familie. 1966 hat er mit einem Kumpel die Norwegian Carribean Line gegründet, die damals dadurch auffiel, dass alles etwas lockerer zuging als auf den doch sehr formellen Kreuzfahrten mit ihren Sitz- und Kleiderordnungen.
    Kloster ließ die "The World" 2002 im schwedischen Landskrona bauen. Seit 2003 fährt das Schiff unter der Flagge der Bahamas die ersten Bewohner über die Weltmeere. Die meisten wohnen nicht ständig auf dem Boot, auch wenn das möglich ist, sondern buchen sich für mehrere Monate im Jahr ein. Fünf berühmte Innenarchitekten haben die Wohnung 2002 designt, es gibt ebenso italienischen Flair wie englische Bodenständigkeit. Bewohner dürfen ihre Wohnungen aber auch beliebig neu einrichten.
    Einen Rekord haben die Bewohner und das Schiff auch schon aufgestellt: 2012 befuhren sie die Nordwestpassage, den einst gefürchteten Seeweg zwischen Nordamerika und dem Nordpol. 26 Tage haben sie für die 8.900 Kilometer gebraucht - kein größeres Passagierschiff ist dort je lang gefahren.
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