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  • Day 132

    Huayna Potosi

    December 5, 2017 in Bolivia ⋅ ⛅ 5 °C

    Wieder eines dieser Dinge, wo man sich dabei oft fragt, warum eigentlich.

    1. Tag: Morgens um 9 ging es von La Paz aus los, zum Basis Camp, zur Besteigung des Huayna Potosi, deren Spitze 6088 Meter misst. Mit an Board, 2 weitere Deutsche und ein Engländer. Zum Glück eine echt lustige Truppe.
    Das Basis Camp selbst befand sich auf 4800m Höhe. Dort angekommen ging es auch gleich los. Ab in die Ausrüstung, Eisaxt und Steigeisen eingepackt und los ging es zum ersten Gletscher zum Eisklettern. Absolut abgefahren und spaßig, konnten wir uns dort an einer ca. 10 Meter hohen Eiswandern austoben. Allerdings war dies aufgrund der dünnen Luft extrem anstrengend und nur ein kurzes Vergnügen. Zurück im Camp hieß es dann nur noch essen und später schlafen und Kraft tanken.

    2. Tag:
    Ausschlafen und voller Tatendrang sollte es dann am Folgetag zum nächsten Camp in 5130 Meter Höhe gehen. Allerdings dürften wir dann erste einmal feststellen das es in der Nacht geschneit hatte, was den ca. 3 stündigen Aufstieg nicht gerade vereinfachen sollte. Dennoch ging es los, diesmal mit vollem Gepäck, ca. 15 - 20 kg auf ins nächste Camp. Es war arschkalt, neblig und die Luft wurde dünner, aber da mussten wir durch. Ansonsten war der zweite Tag absolut unspektakulär. Es hieß wieder essen und diesmal um 18 Uhr, Bettzeit. Um den Sonnenaufgang auf auf dem Gipfel mit zu erleben, hieß es dann um 23:30 Uhr wieder aufstehen und fertig machen.

    3. Tag:
    Geschlafen hatte kaum einer so richtig. Die dünne Luft machte es einem nicht leicht. Hinzu kam, dass ein kräftiges Gewitter mit Schneesturm direkt über unsere Hütte zog und ich muss sagen, so ein Gewitter in der Höhe ist schon was anderes....
    Kurz vor Abmarsch um 00:30 Uhr beruhigte sich das Wetter und es hörte auf zu schneien und zu stürmen.
    Nach einer kurzen Wanderung, auf 5200 Meter hieß es dann Steigeisen und Eisaxt raus und ab auf den Gletscher.
    Das Laufen gestaltete sich durch den neuen, weichen Schnee noch mühseliger als ohnehin.
    Wir arbeiteten uns in tip-top Schritten weiter voran und schnauften als ob wir joggen würden.
    Auf ca. 5400 Meter angekommen erhielten wir die erste Entschädigung für die Strapazen. In der Ferne sah man das nächtliche La Paz mit all seinen Lichtern. Absolut Großartig. (Bild Nr. 3)
    Weiter ging es durch den Tiefschnee und über Gletscherspalten und die Luft wurde immer dünner. Auf ca. 5700 Meter und nach 3 Stunden laufen kam dann leider die Hiopsbotschaft. Vor uns lag eine Passage mit 40% Steigung und massig Neuschnee, die wir hätten passieren müssen. Leider waren sich an dem Punkt alle Guides einig, es war zu gefährlich diese Stelle zu Passieren. Die Wahrscheinlichkeit eine Lavine auszulösen war zu Groß. Das hieß das Ende der Tour und wir mussten umdrehen.

    Trotzdem muss ich sagen, die Aussicht war, vor allem am letzten Tag, der Hammer. Ob ich mich allerdings noch einmal dazu aufraffen kann, mich in solchen Höhen zu bewegen, weiß ich nicht.
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