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  • Day 228

    Nicaragua Border und Esteli

    August 13, 2023 in Nicaragua ⋅ ☁️ 28 °C

    Am Sonntagmorgen, des 13. August fuhr ich nochmals anderthalb Stunden von der Stadt Choluteca bis zur honduranisch-nicaraguanischen Grenze, an den Grenzübergang zwischen San Marcos de Colón und El Espinosa. Die Ausreise aus Honduras verlief zügig und problemlos. Ich ging zuerst zur Immigration, wo ich mein Visa auflöste und dann weiter zum Aduana, wo es die temporäre Einfuhr vom Auto (TIP) zu annullieren galt. So einfach und unkompliziert wie ich eingereist war, reiste ich auch wieder aus. Ich fuhr zur Grenze nach Nicaragua, wo man mir erst einmal ein abgestempeltes Formular für den Isuzu in die Hand drückte. Zur Immigration und zum Zollamt war es noch ein ganzes Stück weiter. Da nichts angeschrieben war, fuhr ich an einigen parkenden Lastwagen, die in Zentralamerika überdimensional groß sind, vorbei und das war falsch. Eine Grenzhelferin hatte das wohl beobachtet und kam hinterher. Ich zirkulierte wieder zurück und parkte vor einem blauen Gebäude, in welchem sich Immigration und Aduana (Zollamt) befanden. Obwohl Sonntag war und ich mit weniger Zeit für die Einreise gerechnet hatte, musste ich für den gesamten Prozess 3 Stunden aufbringen. Bei der Immigration teilte man mir nach einiger Zeit und Begutachtung meines Passes mit, dass ich erst das TIP fürs Auto machen solle und danach wieder zurück kommen dürfe. Warum, war mir nicht ganz klar. Ich stellte mich also mit etwa 20 gut beleibten, zentralamerikanischen Lastwagenfahrern in eine Reihe und wartete, bis ich das Auto anmelden konnte. Zum Teil waren sie respektlos, drängelten sich vor, womit ich sie gerne verbal konfrontierte. Dies amüsierte andere Fahrer wieder, mich nervte es nur. Nachdem ich die geforderten Unterlagen abgegeben hatte, fuhr ich mit dem Isuzu zu einem Fahrzeugscanner, anschließend checkte eine Polizistin den Inhalt meines Wagens und dann ging es erneut zum Zollamt. Auf meinem Einfuhrformular waren bereits mehrere Stempel und es kamen noch einige hinzu. Als der Zollbeamte den Vorgang endlich abgeschlossen hatte, ging ich zurück zur Immigration. Die Beamtin verhielt sich wieder sehr merkwürdig und zögerlich. Schließlich „durfte“ ich aber meine USD 15 Einreisegebühr bezahlen und bekam auf Papier mein Visum für ca. 4 Wochen (die Zeit, die von meinem 90-Tage-Visa für Guatemala, El Salvador, Honduras und Nicaragua noch übrig war) genehmigt. Ich war erleichtert und mein Durchhaltevermögen hatte sich bezahlt gemacht. Den Zettel mit den vielen Stempeln musste ich beim letzten Grenzposten abgeben und dann ging die Reise weiter nach Somoto, in die erste Stadt nach dem Grenzübergang ganz in der Nähe des Somoto Canyons, für den ich mir leider keine Zeit nehmen konnte. Am heutigen Sonntag war es in der Kleinstadt recht schwierig, eine SIM Card zu kaufen und vor allem zu aktivieren. In einem 24/7 Shop half mir jedoch schließlich eine sehr nette Dame dabei und nach längerem erfolglosen Umherirren in der Stadt, war ich überglücklich.

    Nachdem ich in dem Laden noch ein paar Grundnahrungsmittel gekauft hatte, konnte ich endlich zu meiner eigentlichen Destination, in die Stadt Esteli weiterfahren. Das Navigieren funktionierte mit den mobilen Daten, die ich kurz zuvor gekauft hatte, super. Für die 71km benötigte ich etwa 1.5 Stunden. Das Hostal Rio Piedra hatte ich im Voraus gebucht, da es in und um die Stadt keinen Campingplatz gab, was in Nicaragua so weitergehen sollte. Der Empfang im Guesthouse war sehr herzlich, die Einrichtung liebevoll und ästhetisch und die Lage der Unterkunft war absolut zentral. Angenehm an Esteli fand ich auch, dass es nachts abkühlte und ich am frühen Morgen joggen konnte, ohne dass mir nach wenigen Metern schon der Schweiß von der Stirn tropfte. Ich rannte in Esteli also morgens gerne meine 9-10km durchs Zentrum. In der Stadt blieb ich insgesamt 2 Nächte. Primär ging es mir hier vor allem darum, mich nach den anstrengenden letzten Tagen auf den Straßen Honduras‘ zu erholen. Ich brachte mal wieder Wäsche weg, kaufte ein, nahm mir Zeit mit der Besitzerin der Unterkunft in der wunderschönen, sehr gut organisierten und aufgeräumten Küche zu plaudern und ging für überschaubare Streifzüge in die Stadt. Esteli ist vor allem für seine Zigarrenfabriken bekannt, die mich nicht sonderlich interessierten, dafür aber die kreative Streetart um so mehr. Die Wandbilder von Esteli sind wundervoll und es gilt sie zu entdecken und zu bestaunen. Auch laden die zahlreichen Früchte- und Gemüseverkaufsstände im gesamten Zentrum zum Kaufen ein. Bis auf Äpfel und Kiwis wächst in Nicaragua angeblich alles. Die 2 Tage in Esteli haben zu einem entspannten Ankommen im Land beigetragen. Es ist bereits mein dritter Besuch in Nicaragua. Ich freute mich schon auf die Fahrt zu den nächsten Zielen. Am Dienstag, den 15.8. ging es weiter in die Studentenstadt León.
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