- Vis rejse
- Tilføj til træskolisteFjern fra træskoliste
- Del
- Dag 55
- mandag den 14. oktober 2024
- ☁️ 16 °C
- Højde: 1.481 m
TyrkietAni40°30’43” N 43°34’22” E
Ani Ruins: ehemals Haupststadt Armeniens
14. oktober 2024, Tyrkiet ⋅ ☁️ 16 °C
Die Ruinen von Ani liegen an der „historischen Seidenstraße“ in unmittelbarer Nähe zur armenischen Grenze. Diese Überreste der einst reichen und prächtigen Stadt Ani wurden 2016 zum UNESCO Weltkulturerbes erklärt.
Die antike Stadt Ani, wo armenische, georgische, seldschukische und byzantinische Kulturen am Tor Anatoliens vom Kaukasus bis nach Zentralasien aufeinandertreffen, wird jedes Jahr von tausenden Touristen aus aller Welt besucht.
Auch mein Lieblingsmensch will schon seit über 40 Jahren dorthin und heute ist es endlich soweit.
Wir fahren vom 2000 m hoch gelegenen Cildir See nach Ani. Diese berühmten Überreste der früheren Hauptstadt Armeniens sind unser Ziel.
Während wir so dahin cruisen auf den super Straßen der Türkei, sagt die nette Stimme im Navi: jetzt rechts abbiegen! Die Strecke sieht nicht so doll aus, vielleicht ist das ein Stück der historischen Seidenstraße sagen wir uns. Es spart außerdem 20 Kilometer wenn wir hier abbiegen. Wir haben doch Dirty Harry, da kann doch nichts schiefgehen und außerdem ist es bestimmt nur ein kurzes Stück.
Was nun kommt können sich einige vielleicht denken. Es tut sich der „bulgarische Alptraum“ auf. Wir fahren auf einem lehmigen Treckerpfad fast 30 (!) über Land.
Kein Mensch weit und breit, nur Schafe und Kühe. Über uns werden die
Regenwolken dunkler. Manchmal sind die Spuren so tief, dass der Wagen trotz Untersetzung ausbricht. Wenn es wieder griffiger wird, wirbeln die Lehmbrocken polternd bis aufs Dach.
Hinter der nächsten Kurve muss doch die Straße kommen!? Was kommt ist eine bröckelige Brücke, über die vielleicht früher die Kamele gelaufen sind, aber Wohnmobile?
Es klappt aber. D.H. lässt uns nicht im Stich.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir wieder auf die Straße. Und auf was für eine! Eine vierspurige Schnellstraße führt uns an den Rand der Welt, in das alte Bauerndorf Ani. Scharen von Gänsen juckeln schnatternd über die Straße, sie machen in lautem Geschrei ihrem Unmut Luft, dass sie hier in ihrem Revier auf die Seite watscheln sollen. Kurz vorher haben Kuhhirten hunderte von Rindern über die Schnellstraße getrieben. Sowas gibt es nur in der Türkei.
In dieser idyllischen Gegend also liegt die antike Stadt Ani, also das was von ihr noch übrig ist.
Schätzungsweise 100.000 Menschen lebten sicher hinter dicken Stadtmauern. Diese auf Felsen errichteten Mauern, die die Stadt umgeben sind 8 Meter hoch und etwa 4, 5 Kilometer lang. Ani galt als Wiege der Zivilisation, ihre Geschichte geht auf dreitausend v. Chr. zurück.
Sie liegt wie schon geschrieben, auf türkisch -armenischem Grenzgebiet auf einem Plateau, umgeben von einer tiefen Schlucht und dem Fluß Achurjan. Mittendrin verläuft die Grenze.
Ani ist seit dem 5 Jh. als armenische Festung nachweisbar. König Aschot der lll machte Ani im Jahr 962 zur Hauptstadt seines armenischen Reiches. Die Stadt ist auch als „Stadt der 1001 Kirchen“ bekannt.
Die weitere wechselvolle Geschichte ist bei Wikipedia eindrucksvoll nachzulesen.
Nach dem Türkisch- Armenischen Krieg von 1920 gelangte Ani an die Türkei.
Heute ist Ani eine Geisterstadt. Die einzigen „Bewohner“ sind türkische Grenzsoldaten und Touristen.
Mehr oder weniger gut erhalten sind Teile der doppelt ausgelegten Stadtmauer, die Kathedrale, einige Kirchen und Kapellen, die Zitadelle und ein Palast in Teilen.
Der armenische Ursprung und die armenische Vergangenheit der Stadt werden von offizieller türkischer Seite jedoch verschwiegen, was sehr bedauerlich ist!
Wir hatte Glück. Bei dem etwas widrigen Wetter waren wenige Touristen unterwegs. Wir sind stundenlang und 5 Kilometer weit über das Gelände gestromert, ganz versunken und zurückversetzt in die besseren Zeiten dieser einzigartigen Stadt.
Ein glücklicher Mann sitzt am Nachmittag am Steuer seines Wohnmobils und wir düsen von dannen in die sympathische Stadt Kars, auch die Stadt des Käses genannt. Dazu später mehr.
.Læs mere




















