• In der Käsestadt Kars

    14 oktober 2024, Turkije ⋅ ☁️ 13 °C

    Was für ein schöner Tag. Die deutsche Mannschaft hat gegen Holland gewonnen. Und wir konnten in der hintersten Osttürkei dank unseres VPN Tunnels „live“ dabei sein. Heute scheint die Sonne und wir erkunden Kars. Eine wunderbare quirlige Stadt mit mehreren Moscheen, mit Altstadtgewimmel, tollen Geschäften und leckerem Chai.
    Das spannendste aber sind die vielen Käsegeschäfte in der Stadt. So viele haben wir noch nie gesehen. Kars hat eine Käsetradition
    seit 1893. Dutzende von Käsesorten warten im Käsemuseum in Kars, das mit den Niederlanden konkurrieren könnte, entdeckt zu werden und es ist das erste und einzige Beispiel dieser Art in der Türkei.
    Es wird erzählt in den Geschäften über eine lange Käsetradition, die bis ins Zarenreich zurückverfolgt werden kann und Schweizer die hierher auswanderten und auf der Hochebene mit der Milch von Kühen, die nur die dort wachsenden Gräser zu fressen bekamen, Käse herstellten.
    Später begann das Ganze in dem kleinen Dorf Boyatepe in der Provinz Kars unweit der armenischen Grenze, auf 2000 m Höhe konkret zu werden. Hierher kam der Deutsche Alexander Kaiser, der genauso vor mehr als 100 Jahren erkannte, dass hier auf dem Hochplateau mit seinen saftigen Wiesen ideale Voraussetzungen für die Herstellung des berühmten Emmentalers bestehen. Er hinterlässt der heutigen Kooperative viele Käse Rezepturen, die im Laufe der Jahre verfeinert wurden. Mit viel Leidenschaft entsteht nicht nur irgendein Käse. Nein, es ist der türkische Kars Gravyer.
    Wir probieren uns durch viele Käsesorten, werden bewirtet, die geschäftstüchtigen Türken wissen wie man es macht. Wir kehren natürlich mit vollen Taschen ins Wohnmobil zurück. Honig aus Kars kommt auch noch dazu. Eine Zwischenmahlzeit haben wir auf dem Weg nach Süden schon genommen.
    Es wird Zeit, dass wir aus dem Osten über das Taurusgebirge nach Süden kommen. Hier oben( 1850 m) werden für das kommende Wochenende die ersten Minusgrade gemeldet. Wir verlassen die Gegend schon mit einem weinenden Auge.
    Uns gefällt es bei den Kurden in Nordostanatolien.
    Unverfälscht, rauh aber herzlich, abgehärtet vom landwirtschaftlichen Leben, geben sie was sie haben und heißen uns willkommen.
    Das war auch im letzten Jahr schon so. 💚
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