• Auf der Windmühleninsel Öland

    Aug 26–28 in Sweden ⋅ ☁️ 18 °C

    Das 140 km lange und bis zu 16 km breite Öland ist nach Gotland die zweitgrößte Insel Schwedens. Sie ist mit dem Festland durch eine 6072 m lange Brücke verbunden, eine der längsten Straßenbrücken Europas. Wir haben sie beim Frühstück vor der Überfahrt gebührend bestaunt!
    „Der Name Öland hat leider nichts mit „Öl“, also Bier zu tun, wie sich mancher Schwede wünscht, sondern mit öde“, lese ich in unserem Reiseführer.
    Zornige Winde zerren an allem, was sich vorwitzig über dem Boden erhebt— und deshalb haben die Öländer aus der Not eine Tugend gemacht und Windmühlen gebaut. Windmühlen ohne Ende! Von den über 2000 drehbaren „Klohäuschen mit Windantrieb“ aus dem 19. Jh. sind noch etwa 400 erhalten. Sie begrüßen dich sofort wenn du über die Brücke kommst. Auch fällt der Parfumduft der Insel, der dich im Wind umweht, sofort auf. Die Herznote ist Kuhdung, gemischt mit Pferdemist und Düngemittel. 😂
    Als wir nach der ersten Erkundungsrunde einen Stellplatz suchen, finden wir viel „ödes Land“ zum Parken. Von Bauern schön gemäht und mit Stellplatznummern versehen, gibt es gegen ein geringes Entgelt, große Parzellen auf Wiesen. Und Millionen Fliegen 😳! Das hatten wir auf der ganzen Reise noch nicht. Wir fahren auch noch zu einem weiteren Platz im Grünen. Es geht einfach nicht. Die Fliegen heißen uns auch hier willkommen.
    Na, dann doch lieber zu den Windmühlen und dem besonderen Parfumduft, den die Bauern gerade auf die Felder aufbringen 😅
    Es gibt viel Landwirtschaft auf der Insel die aber noch einiges andere zu bieten hat. Zwei mächtige Leuchtürme stehen am jeweiligen Ende der gurkenförmigen Insel. Wir besuchen den im Norden, Norra Udde genannt, cruisen an den langen Sandstrand im Naturschutzgebiet und laufen über die seltsamen und seltenen säulenartigen Felsformationen, Byrums Raukar genannt, am Ende des Sandstrands. Rund 120 dieser skurrilen und teils freistehenden Raukar aus Kalkstein hat die Meeresbrandung geschliffen.
    Später finden wir wieder einen einsamen Stellplatz am wildromantischen Kustvägen, so wie wir es lieben, erinnert uns an die irische Küste!

    Das Wetter bleibt uns hold, kein Wind fegt uns die Butter vom Brot. So juckeln wir noch auf die Westseite der Insel und frühstücken königlich auf dem Gelände der imposanten Ruine „Borgholms Slott“ und der Sommerresidenz der schwedischen Königsfamilie die Schloss-Villa im italienischen Stil, „Solliden“. Wir schlendern mit einem Plan versehen durch die weitläufigen, traumhaften Schlossgärten. Die ehemalige Königin Victoria, ließ dieses romantische kleine Schloss bauen. Im September 1906 konnte sie dort einziehen. Heute verbringt die aktuelle königliche Familie jedes Jahr ihren Sommerurlaub dort.

    Die Ursprünge des Schlosses Borgholm mit seinen vier Rundttürmen liegen im 12. Jh. Später um 1572 wurde es zu einem prächtigen Renaissancepalast ausgebaut, in dem die Könige bis 1709 residierten. Im nächsten Jh. vernichtete eine Feuersbrunst das Schloss.

    Ein Besuch der Insel ist unbedingt empfehlenswert. 💝
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