• Über den Dächern Oslo’s

    January 11 in Norway ⋅ 🌙 -4 °C

    Wintersportfreunden dürfte mein nächstes Ziel bekannt vorkommen: der Holmenkollen. Dieser Ort ist nicht nur für seine beeindruckende Skischanze bekannt, sondern auch für die zahlreichen Wettkämpfe, bei denen die besten Biathleten der Welt gegeneinander antreten.
    Ich begebe mich zur nächsten Metrostation und fahre mit der Linie 1 in Richtung Holmenkollen. Schon nach kurzer Zeit stelle ich fest, dass die Metro nicht nur die unterirdischen Tunnel Oslos nutzt, sondern auch überirdisch fährt. Nachdem wir das Tunnelsystem verlassen haben, schlängelt sich die Strecke den Berg hinauf. Bei jeder Station spürt man im Zug, wie steil die Strecke tatsächlich ist, denn der Zug rutscht beim Anfahren immer mal wieder leicht.
    An der Haltestelle angekommen, bietet sich bereits ein toller Blick auf die Stadt. Doch ich möchte noch höher hinaus, um mir die Schanze aus der Nähe anzusehen und hoffentlich einen noch besseren Ausblick auf Oslo zu finden. Zu Fuß geht es weiter bergauf, bis ich plötzlich direkt vor der Skischanze stehe. Es ist beeindruckend, wie harmlos diese Schanzen im Fernsehen wirken und wie gewaltig und furchteinflößend sie in Wirklichkeit sind.
    Von der Schanze aus setze ich meinen Weg fort, vorbei an Teilen der Biathlonstrecke, immer mit der Hoffnung, einen noch besseren Aussichtspunkt auf die Stadt zu finden. Schließlich entdecke ich hinter einigen Bäumen ein beleuchtetes Gebäude: die Holmenkollen-Kapelle. Diese kleine Kirche wurde für die Sportlerinnen und Sportler errichtet, die hier trainieren und Wettkämpfe bestreiten. Leider ist die Kapelle geschlossen, doch selbst von außen ist sie ein wunderschöner Anblick.
    Ich folge der Straße noch einige Hundert Meter weiter und werde endlich mit dem Ausblick belohnt, den ich gesucht habe. Die Stadt liegt majestätisch vor mir, beleuchtet und eingebettet in die winterliche Landschaft. Es ist ein Moment, der sich kaum in Worte fassen oder auf Fotos einfangen lässt – also genieße ich ihn einfach in aller Ruhe.
    Auf dem Rückweg beschließe ich, einen Teil der Strecke zurück in die Stadt zu Fuß zu gehen, trotz der immer weiter fallenden Temperaturen. Nach einigen Kilometern, die ich parallel zur Metrostrecke zurücklege, entscheide ich mich für die letzten Stationen dann doch für die Bahn und fahre zurück ins Hotel.
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