Ecuador
Urdenor II

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    • Dag 171

      gestrandet in Guayaquil

      18 oktober 2023, Ecuador ⋅ ☁️ 34 °C

      Ein Freund hat mir einmal ein gutes Sprichwort gesagt: when you’re planing -god is laughing..

      Dieses passt gut zu meinen Erlebnissen hier.

      Was ist der Plan?

      Ich will am 18.10 mit dem Flugzeug nach Santo Domingo (Hauptstadt der Dominikanischen Republik) fliegen, wo ich nach zweit Tagen weiter Nach Kingston (Haupstadt von Jamaika) fliege. In Jamaika möchte ich den Wurzeln der Reggae Musik auf die Spur gehen und die Rastafari Kultur vor Ort kennenlernen.

      Was ist passiert?

      Als ich in Guayaquil am Flughafen durch die Passkontrolle gehe, wird mir mitgeteilt, dass ich nicht im ecuadorianischen Migrationssystem bin, das mein Stempel gefälscht sei und ich mit in ein Kontrollraum mitkommen müsse. Sofort ist mir klar, wesshalb sie mich nicht ausreisen lassen: Die Typen, die mir dazumal beim Ausreisen aus Kolumbien „geholfen“ haben, hatten mich total verarscht. Sie haben mir für teures Geld gefälschte Stempel verkauft ohne mich im Computersystem zu registrieren. 
Was darauf folgt ist wieder filmreif: Mein Gepäck wird sehr genau kontrolliert, die Frau schaut sich meine WhatsApp Chats und Fotos/Videos auf dem Laptop an und stellt mir zu allem Fragen. Darauf kommen drei weitere Polizisten, mein grosser Rucksack wird aus dem Flugzeug zurückgeholt und vor anderen Reisenden am Boden geöffnet und minuziös kontrolliert. Sie nehmen mir meinen geliebten Eukalyptusharz aus Marokko und mein Rapé aus Kolumbien/Peru weg - sie kennen es nicht und denken wohl, es könnten Drogen sein. Sie teilen mir mit: „No puedes viajar“! Du wirst nicht reisen.. Diese Worte sind hart zum nehmen. Ich habe mich sehr auf Jamaika gefreut und für die Flüge habe ich keine Reiseversicherung abgeschlossen..
      Dann bringen mich zwei Polizisten mit all meinem Gepäck auf den Polizeiposten Cuartel Modelo. Im Auto ist es unglaublich heiss, die Polizisten sprechen sehr schnell und für mich schwer verständlich. Ich habe ein ungutes Gefühl. Was wird jetzt mit mir passieren, was soll ich ihnen sagen? 
In diesen Momenten fühle ich eine intensive Lebendigkeit, jedoch auch eine Angst, die von der Ungewissheit kommt.
      Guayaquil ist im Moment die gefährlichste Stadt in Ecuador, Touristen meiden sie und die Gefängnisse hier sind für interne Bandenkriege bekannt und voll mit Mördern und Drogenhändlern.
      Ich denke mir: Simon, wo hast du dich hier wieder reingeritten..?!
      Auf dem Polizeiposten fragen die Polizisten mich, wie viel Geld ich dabei habe. In dem Moment habe ich tatsächlich kein Bargeld dabei und auf meiner Karte nur noch 50 Dollar. Sie fragen mich, ob ich nicht mehr Geld organisieren könne, worauf ich Ihnen antworte, dass mir Geld aus der Schweiz überwiesen werde, dies aber erst morgen auf meiner Karte sei. Ich verstehe, auf was sie herauswollen: Sie wollen mir den Pass für Geld zurückgeben. Sie teilen mir mit, dass ich normalerweise nun in Untersuchungshaft kommen würde und einem Staatsanwalt vorgeführt würde - da ich aber kein Geld -und viel zu viel Gepaäck dabei habe, können sie mich nicht einsperren, sie hätten keinen Platz für das Gepäck. Auch einen Anwalt könne ich ja nicht zahlen. Sie konfiszieren also meinen Pass und fahren mich zum nächsten Geldautomaten, wo sie mich laufen lassen mit den Worten: geh auf deine Botschaft und lasse dir einen neuen Pass ausstellen.. 
In diesem Moment bin ich zuerts einmal erleichtert, dass ich schon wieder frei bin. Was ich jedoch in dem Augenblick noch nicht realisiere: Die Polizei hat mich nicht Verfahrensgetreu behandelt, dies wird mich noch viel Zeit, Geduld und Geld kosten!

      Voller Adrenalin stehe ich nun mit meinem Gepäck und den letzten 50 Dollar auf der Strasse in der heissen Abendsonne von Guayaquil. Eine Strassenverkäuferin sieht mir wohl eine gewisse Verzweiflung an und organisiert mir ein Taxi (ihr Sohn). Dieser fährt mich zuerst zum Schweizer Generalkonsultat (das schon zu ist) und danach zu einem günstigen Hotel - dem Hotel Maria (das nun für längere Zeit mein Zuhause werden würde, davon ahnte ich zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nichts).

      Mit meinen letzten Dollars kaufe ich mir im Quartier bei einem Pizzaverkäufer auf dem Velo, eine Pizza und esse sie bei untergehender Sonne im Park in der Nähe meines Hotels.

      Zurück im Hotel rufe ich Clemens an und erzähle ihm per Videochat, was mir passiert ist.

      Voller Emotionen und intensivem Gedankendrehen gehe ich ins Bett und versuche zu schlafen. Ich denke mir nur noch: Erst mal eine Nacht darüber schlafen!
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