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  • Day 384

    Weiße wollen immer nur Gemüse

    January 20, 2020 in Tanzania ⋅ ⛅ 19 °C

    Die Zeit seit meinem letzten Bericht ist gerast. Mein Onkel fragte mich heute ob alles klar sei, er habe lange nichts gehört. Ich wollte schon antworten, dass ich doch gerade erst einen Lagebericht hochgeladen habe, da sah ich dass es ja schon eine Woche her ist.
    Was habe ich erlebt, gesehen, beobachtet?

    Es bleibt dabei, dass alles spannend ist und es überall etwas zu sehen gibt.
    Was gar nicht immer so leicht ist, da die Straßen hier so sind, dass Ich einfach immer gucken muss wo Ich hin trete.

    Beim Obst kaufen ist es nicht ungewöhnlich dass neben dir jemand mit einem Huhn unterm Arm steht.
    Wenn man über eine Ampel möchte muss man auch erstmal verstehen, dass manche Ampeln nie grün werden. Entweder sind sie rot oder aus. Aber nach der zweiten rot Phase hatte ich es dann auch verstanden :)

    Ich hatte mich am Freitag mit Mone für 15 Uhr an einer Tankstelle in der Stadt verabredet.
    Mein erstes Mal bei dem ich beim Pikipiki organisieren auf mich gestellt war. Ich hatte Glück und Mones Pikipiki Fahrer ihres vertrauens war in der Stadt. (Da Mone ihm komplett vertraut, mache ich das auch und das ist am Pikipiki für mich natürlich super) Den richtigen Zeitpunkt zu organisieren muss ich noch üben, denn er kam 45 Minuten zu früh. Macht ja nichts, warte ich eben am Treffpunkt.
    Angekommen schrieb Mone mir, sie schafft es erst um 16 Uhr. Kein Problem. Am Bordstein sitzen und warten ist wie Fernseh gucken. In vielleicht  5 Minuten sprachen mich 4 Pikipiki Fahrer an  und dann kam auch noch ein Polizist zu mir 🙃  Der wollten aber nur wissen ob alles klar ist. Sehr nett.
    Einen Pikipiki Fahrer konnte ich beobachten, der sich das Handy unter den Helm geklemmt hatte während er fuhr energisch telefonierte. Verrückt.
    Ich bin dann aber doch vor der Sonne in einen kleinen Stand neben der Tanke geflohen und dachte ich trinke solange einen Saft.
    Die Frau die da arbeitet war so charmant und witzig, dass sie mich dann doch überzeugte auch etwas zu essen. Für mich hätte sie sogar einen Löffel :) wer kann denn zu Bananen, Mchicha (grünem Gemüse, welches am ehesten mit Spinat zu vergleichen ist) und Wali (Reis) "Nein" sagen wenn es sogar einen Löffel gibt?
    Auf einmal saßen dann 7 Tansanier mit mir am Tisch, die interessiert waren wo ich herkommen, wie lange ich bleibe, was ich mache, was ich auf Swahili sagen kann/verstehe, welches essen ich hier mag usw.
    So schnell sie kamen, so schnell waren sie dann alle wieder weg und die Kellnerin kam mit ihrem Essen zu mir und aß. Als ich fertig war aß sie dann auch noch mein Fleisch was übrig war (ich hatte extra ohne bestellt) von meinem Teller weiter und erklärte mir dass wir weißen immer nur Gemüse wollen 😃

    Das meiste wird hier mit den Finger gegessen. Daran habe ich mich schon gewöhnt und finde es prima.

    Gestern waren wir in einer Bar verabredet und haben uns dort hin Hühnchen und Chips Mayai(ein hier typischen Fritten-Ei Omelett) bringen lassen.
    Ich finde es einen sehr schönen Brauch das selbst da der Koch vor und nach dem Essen mit einer Schüssel und Wasser zum Hände waschen zu uns kam.

    Ich habe hier viele Gärtner beobachtet. Das wird wirklich mit einer kleinen Handsense gemacht. So hektisch und viel dieses Land an manchen Stellen ist, so entschleunigt ist es an anderen.

    Meine erste DalaDala fahrt hatte ich inzwischen auch. Das sind kleine Mini Busse in die einfach so viele Menschen rein gequetscht werden wie es nur irgendwie geht. Es gibt einen Fahrer und einen Konda (Kondakta) der die Gäste rein holt und den Fahrpreis kassiert.
    Ich hatte Glück und hatte meine erste Fahrt mit einer Einheimischen zusammen in einem eher leerem DalaDala. Unsere Fahrt war so kurz, dass wir schon wieder ausgestiegen sind bevor ich verstand was passierte. Aber ein schnelles Foto konnte ich noch machen :)

    Das Wochenende haben ich wieder mit den Kindern verbracht.
    Es macht immernoch Freude zu sehen wie sich die Beziehung zwischen uns entwickelt.
    Mit welcher Selbstverständlichkeit sie inzwischen mit mir umgehen.
    Samstag waren bei bei einer Freundin von Mone mit Alleman zum Essen eingeladen. Popkorn, Saft und Nüsse als Vorspeise, eine sehr leckere senegalesische Hauptspeise und sogar Eis als Dessert. Der kleinste hatte im Leben noch nie Eis gegessen und es war sooo witzig ihn zu beobachten. Erst wusste er nicht so recht was er von diesem kalten Zeug in seinem Mund halten sollte. Er ließ sich aber natürlich von der Begeisterung der anderen Kinder anstecken und irgendwann hielt er sich kurz die Augen zu und guckte nochmal hin, als würde er gucken wollen ob das wirklich grad passiert.
    Nach dem Essen gab es spielen am Rasen und sogar Gitarren Musik.
    Ich bin über Nacht geblieben, was wieder sehr schön war. Dank des Wachmann den alle Kinder Babu (Großvater) nennen haben wir Hannahs Sofa zum Bett umfunktioniert und mit einem Fliegengitter ausgestattet. Das hat unsere Schlafsituation um 100% verbessert.
    Das Anbringen konnte ich allerdings kaum aushalten. Dieser eher alte und im Vergleich zu mir kleine Mann ließ es sich nicht nehmen auf einen wackeligen Hocker einen großen Eimer ( die sind hier für alles gut und man sagt sie sind der bester Stuhl) zu stellen, darauf zu klettern, ohne dass ihn wer stützend halten durfte und zu versuchen in die dicke Beton Wand mit einem Stein den Nagel zu bekommen. Beim dritten Nagel hat es dann irgendwie gehalten. Naja. Zumindest die erste Nacht hat es gehalten :)

    Mittags kam dann Mone mit einem Freund zu uns und hat mit allen Asante Watotos ein Video gedreht welches bei einer Messe vorgestellt wird. Das zu beobachten hat richtig spass gemacht.
    Da das Video heute aber erst geprüft werden muss, lade ich euch morgen einen weiteren Beitrag dazu hoch. Das müsst ihr euch ansehen!!!

    Nachmittags sind wir mit den Kindern zum CAC( Cultural Arts Centre) gefahren. Leider erkennt die App es nicht als Link, aber ich kann euch nur herzlich Einladen euch die Seite mal anzusehen.
    http://www.cac.ac.tz/

    Es gab zwei Stunden Landestypische Musik und Tanz und am Ende waren alle eingeladen vor der Bühne mitzutanzen.
    Ich habe extra Videos gemacht, die ich aber leider hier nicht hochladen kann, ohne zu verstehen warum. Ich habe sie euch darum auf Facebook hochgeladen. Wer kein Facebook hat und sie sehen möchte kann mir gerne eine Nachricht schicken, dann lasse ich sie euch auf anderem Weg zukommen.

    Ausserdem war ich zum ersten Mal kurz am Massai Markt. Ich bin nicht weiter als zu den ersten Ohrringen gekommen und musste kräftig zuschlagen. Das war ja was für mich :) Jetzt verstehe ich auch warum Anne mich darum bat ihr mindestens Zehn Paar mitzubringen :)

    Ja, soviel zu meiner Woche hier. Es geht mir gut, ich bin fasziniert von diesem Land, die Zeit vergeht wie im Flug und ich kann endlich schöne Ohrringe tragen :)

    Tutaonana kesho, bis morgen
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