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  • Day 15

    Ganz nah dran am Paradies

    September 9, 2023 in Tanzania ⋅ ☀️ 30 °C

    Seit Donnerstag sind wir in Jambiani.
    Ich liebe dieses kleine ruhige Dorfleben hier.
    Wir sind etwas abseits der anderen Touristen, sowohl im Dorf als auch im Hotel.
    Ich kann dem Dorfleben hier Stundenlang zusehen. Leider hab ich seit wir hier sind kaum Fotos gemacht, aber die die ich habe Teile ich gern mit euch und beschreibe dafür einfach etwas mehr wie es hier ist.

    Ich könnte Stunde um Stunde auf unserer Terrasse sitzen und den Einheimischen hier zu sehen.
    Ob es bei Ebbe die Frauen sind, die systematisch den Sand durchsuchen um kleine Steine zu sammeln oder ob es die Frauen sind, die bei Ebbe im Meer sitzen und Kokosnüsse klopfen.
    Vor ihnen habe ich den größten Respekt. Sie verbuddeln ihre Kokosnüsse mehrere Wochen im Meer um danach im vollen Outfit (Muslime), bei voller Sonne im niedrigen Meer zu sitzen und Stundenlang auf diese Kokosnüsse einzuschlagen. So machen sie die Fasern der Schale weich, trocken sie später und drehen mit den Händen dann Seile daraus, welche sie verkaufen können.
    Meistens sind Kinder am Strand zu sehen welche zusammen spielen, im Wasser planschen oder sich wie der Junge am Video heute früh morgens zu sehens, anders beschäftigen.
    Es gibt auch ein paar Seegras Farmen an unserem Abschnitt. Aber noch scheint keine Erntezeit.
    Sobald Ebbe ist, sieht man aber viele Kinder und Frauen mit Tüten am Strand laufen um angespültes Seegras zu sammeln.
    Auch dieses lässt sich gut verkaufen.
    Zwischendurch sieht man immer wieder jemand mit einem großen Topf zum Meer gehen und hört wie er ihn mit Sand ausschrubbt.
    Und sobald genug Schatten und Ebbe ist, kommen die Einheimischen natürlich zum Fußballspielen an den Strand.
    Was wir beide immer wieder schade finden ist, dass obwohl das Leben hier so eng mit dem Meer verbunden ist, nur die wenigsten Einheimischen schwimmen können. Ich hoffe aber, dass wird sich durch diverse Wohltätigkeitsvereine in den nächsten Generationen ändern. Es gibt einige, die Frauen das Schwimmen beibringen. Ich hoffe, dass diese es dann wiederum ihren Kindern beibringen usw.

    In den letzten 3.5 Jahren hat sich das Dorfbild durch einige moderne Neubauten schon verändert, aber das ursprüngliche überwiegt zum Glück noch.

    Es gab neben unserem Bungalow früher eine Bar. Richtige Spilunke, in der man eher keine Touristen sah. Das war praktisch und ich habe mich dort immer sehr Wohl gefühlt. Diese wurde leider von einer ausländischen Investorin übernommen. Optisch sehr verschönert, jedoch verlangt man dort nun Preise, bei denen wir kein zweites Mal hin wollen. Scheinbar auch kein anderer, die Bar ist stets leer. Den Wasserpreis wollen selbst gehobene Hotels nicht, so unverschämt war er.
    Die Spinne in den Fotos wohnt auch dort. Die größte die ich in Tanzania je gesehen habe.

    Darum hieß es am zweiten Abend heraus zu finden wo sich die Einheimischen jetzt treffen.
    Heidewitzka, wir haben es gefunden 😆
    Wir liefen mit zwei Massai (Ma. Und Lu.) dorthin, vorbei durch Großfamilien welche in ihrem Hof saßen. Fern ab der Elektrizität hörten wir schon die Bässe der Musik und sahen kurz drauf den Eingangsbereich. Davor wirbelten unzählige Einheimische und man konnte fühlen wie sich absolut alle Blicke auf uns richteten. Touristen verirren sich hier wohl eher nicht hin 🙈
    Aber schon die zwei Askaris(Aufpasser/Sicherheitsmänner) am Tor begrüßen uns so herzlich, dass wir ein gutes Gefühl hatten.
    Aufgebaut ist der Club wirklich riesig.
    Es gibt zwei Orte an denen man Essen kann, einen Bereich mit Billardtischen, eine große Tanzfläche und einen großen Bereich zum sitzen.
    Die Freundlichkeit blieb über den ganzen Abend und von jedem. Eine Dame die ich am Klo traf wollte meine Hände gar nicht mehr los lassen, so sehr freute sie sich einen Tourist dort zu treffen welche sogar die Sprache spricht. Herzlichst, wirklich.
    Es hat Freude gemacht den Abend dort zu verbringen und so herzlich willkommen geheißen zu werden.
    Meine Freundin Mone lachte als ich ihr davon erzählte und nannte es eine typische Ela Aktion 😆
    Ich denke wir haben auf jeden Fall den Ort gefunden an dem wir Dienstag meinen Geburtstag feiern wollen 🥳
    Wie ihr euch vorstellen könnt war der Tag nach der Bar gestern dann eher ruhig. Stephan hatte sich einen Massage Termin gelegt, wir waren schwimmen, quatschen immer wieder mal mit dem ein oder anderem Strandverkäufer und langen sonst eher faul auf unserer Terrasse.
    Abends hatten wir uns vorgenommen ins Yellow Card zu gehen. Ein kleines Hotel/Cafe mit Schweizer Inhaber welcher seit einigen Jahren der Arbeitgeber meines Freundes Fr. ist.
    Lecker und schön. Sehr stilvoll! Wir schickten Fr. ein Foto mit lieben Grüßen und weniger Minuten später besuchte er uns:)
    Zuckersüß. Er möchte Stephan und mich als Geschenk zu seiner Familie einladen. Er erinnert sich wie sehr ich Pillau ( typisches Gericht hier, welches ich als Gewürzreis beschreiben würde) mag und darum möchte seine Frau es für uns kochen.
    Das rührte mich total, weil es nicht typisch und wirklich ein Geschenk ist.
    Fr. kenne ich seit 3.5 Jahren. Hier haben wir gar nicht viel zusammen gemacht. Er war damals der Fahrer meines vertrauens. Aber wir sind immer in Kontakt geblieben.
    Er ließ mich aus der Ferne an vielen besonderen Ereignissen seines Lebens teilhaben. Seine Hochzeit, die Zeit als er sein Haus baute, seinen Garten pflanzte und auch an der kürzlichen Geburt seines ersten Kindes.
    Ausserdem hilft er mir immer weiter wenn ich suaheli fragen hab :)
    Ich freue mich total über diese Einladung und hoffe sehr, dass es zeitlich funktioniert. So lange sind wir ja auch nicht mehr hier!
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