• Mit dem Zug bis nach Italien

    30 Haziran 2024, Almanya ⋅ ☁️ 17 °C

    Hallo meine Lieben,

    erst einmal möchte ich mich bei allen Leser*innen meines Neuseelandblogs bedanken! Ich habe gar nicht mitbekommen, wer alles meinen kleinen Blog hier liest, und ich habe mich sehr über jede einzelne Person gefreut, die mich darauf ansprach :)

    Nun geht es für mich zweieinhalb Wochen durch Osteuropa. Welche Orte ich genau bereise, werde ich noch nicht kundtun, schließlich ist das hier das weite Internet… Als erstes geht es aber nach Polen, und ich muss ehrlich sein, ich bin noch nicht richtig vorbereitet. Aber was ist schon Vorbereitung? Mittlerweile weiß ich, dass man so oder so durchkommt. Mit Vorbereitung ist es eben einfacher, aber wo ist da der Spaß? Ich habe meine Unterkünfte aber schon gebucht und habe tolle Leute in Norditalien gefunden, bei denen ich etwa eine Woche leben kann, im Gegenzug zu ein paar Stunden Arbeit am Tag.

    Das ist mein erstes Mal Interrailing, und ich habe mich vorher nicht groß damit auseinandergesetzt. Wie immer, wenn man etwas Neues macht, hatte ich anfangs Bedenken. Es kommen viele Fragen auf: “Wie buche ich die Züge? Was ist, wenn es Verspätungen gibt? Werde ich Leute finden, bei denen ich helfen kann? Was ist, wenn ich irgendwo in meiner Planung einen Denkfehler habe? Ist es zu spontan, das alles jetzt noch zu machen?” Wenn mir so etwas passiert, stoppe ich mich. Ich weiß, ich werde in diese Spirale des Überdenkens hineinfallen, deswegen muss ich jetzt damit aufhören. Dann denke ich zurück an die Momente, an die ich so gerne zurückdenke; und das sind nicht (nur) die schönen Landschaften Neuseelands oder die tollen Bekanntschaften in Nepal, sondern die Momente, in denen ich merke: Es war doch gar nicht so schlimm. Ein Beispiel: Als ich in Neuseeland Bongo gekauft habe und das erste Mal mit ihm losfahren wollte, war ich wieder am Überdenken und geriet in diese Spirale. Ich war auf einem Parkplatz mitten in Christchurch, es herrschte Feierabendverkehr in der Stadt, und ich musste jetzt mit einem Van, der ja viel größer ist als alles, was ich vorher gefahren bin, dadurch, und das auch noch mit Automatikgetriebe, wenn ich vorher ausschließlich manuell gefahren bin. Ach so, und natürlich auf der falschen Seite (in Irland bin ich ja meistens Bus gefahren). Jetzt hilft mir tief durchzuatmen und Schritt für Schritt diese Probleme anzugehen. Denn wenn ich im Nachhinein auf die Situation zurückschaue, realisiere ich, dass es gar nicht die einzelnen Probleme an sich waren, die mir Angst machten, sondern die Menge und dass sie alle auf einmal waren. Und irgendwann gibt es diesen Moment, in dem ich in Bongo sitze, in der wundervollen Landschaft fahre und merke: Das war ja alles gar nicht so schlimm. Links fahren ist jetzt normal, Automatik fahren ist richtig angenehm, an Bongos Größe habe ich mich gewöhnt, und falls ich in Neuseeland mal in einer Stadt bin, schaffe ich das auch.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe Schritt für Schritt das Nötigste für das Interrailing gebucht, und jetzt kümmere ich mich noch um den Kleinkram.

    Am Mittwoch geht es los, und ich bin gespannt. Ich hoffe, ihr bleibt dabei, das würde mich sehr freuen!

    Embo
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