• Afrikas Westküste

    October 26 in South Africa ⋅ ⛅ 16 °C

    Halli hallo,

    ist es schon wieder ein Monat her, seitdem ich mich gemeldet habe? Die Zeit rennt, aber gleichzeitig fühlen sich diese drei vergangenen Monate wie ein ganzes Jahr an.

    Nachdem ich drei Wochen lang die Westküste Afrikas hinuntergefahren bin, fahre ich jetzt an der Ostküste hinauf und somit wieder zurück in Richtung Heimat. Ich durfte Namibia und Südafrika sehen und habe mir dort schöne Zeiten gemacht.
    In Walvis Bay, Namibia, war ich mit Marlene in dem kleinen Hafen essen, es hat so unglaublich lecker geschmeckt. Denn mittlerweile sieht mein Teller in der Kantine immer langweiliger aus, ich fühle mich oft nicht gut nach dem Essen und freue mich schon darauf, wieder selbst zu kochen. Marlene und ich haben beim Essen verschiedene Tiere beobachten können: Möwen, eine Robbe und einen Pelikan. Der Pelikan war so riesig und fuhr einfach auf einem Boot mit. Am nächsten Tag habe ich dann noch Flamingos entdeckt, als ich mit dem Taxi in ein Einkaufszentrum gefahren bin.

    In Kapstadt, Südafrika, habe ich mit meinem Freund ein Auto gemietet und nach meiner Arbeit sind wir zu verschiedenen Weingütern gefahren. Dort haben wir Wine Tastings gemacht, naja, also ich habe den Wein getrunken und der Fahrer hat mal probiert. Die Landschaften waren wunderschön und einzigartig! Es war interessant, das Leben in Südafrika zu sehen und hat meine Entdeckerlust geweckt. Jetzt möchte ich noch mehr über Südafrika erfahren, und es ist eines der Länder in die ich unbedingt noch einmal reisen möchte. Am Abend haben wir dann den Sonnenuntergang genossen und an der Waterfront etwas gegessen.

    Der nächste Tag war voller Ereignisse und verschiedener Gefühle. Wir mussten uns voneinander verabschieden, während ich auf der Arbeit war. Also bin ich mal eben auf Toilette gegangen, habe versucht unbemerkt in den Gästebereich zu fliehen, und mich dort versteckt mich zu verabschieden. Als ich dann von meiner ungewöhnlich langen Toilettenpause wiederkam, hat mein Kollege sich lustig darüber gemacht, dass ich geweint habe, aber irgendwie war das tröstlich und ich musste wieder schmunzeln.
    Auf der Arbeit gab es sehr viel zu tun, weil die Gäste ab- und angereist kamen, also hatte ich keine Zeit, meine Gefühle zu verarbeiten. In meiner viel zu kurzen Mittagspause bin ich dann zur Waterfront geflitzt, denn dort hatte ich das Glück meine Familie treffen zu können! Der Cousin meines Opas ist vor vielen Jahren nach Südafrika ausgewandert und mit seiner Tochter hatte ich Kontakt aufgenommen und das Treffen ausgemacht. Wir haben gemeinsam etwas gegessen und uns kennengelernt, obwohl ich Opas Cousin schon einmal getroffen hatte als ich jünger war. Danach bin ich schnell wieder zur Arbeit gerast und abends erschöpft ins Bett gefallen.

    Kein Tag Pause, also musste ich am nächsten Morgen wieder früh hoch und weiterarbeiten. Die Mittagspause wurde auch nicht zum Ruhen genutzt, denn ich bin mit meiner Kabinenkollegin zu den Pinguinen gefahren, die waren so süß! Dort haben wir auch Klippschliefer gesehen, die nicht mit Nagetieren, sondern mit Elefanten oder Seekühen verwandt sind (siehe Bild).

    Als wir in Kapstadt ablegten, war ich total fertig von den letzten Tagen und all den Eindrücken, sodass ich auf der Arbeit eingeschlafen bin. Das fällt momentan gar nicht auf, weil ich vor Kurzem in den Linen Store gewechselt bin. Hier gibt es fast nichts zu tun und deshalb konnte ich schlafen oder habe es endlich geschafft in meinem Buch weiterzulesen. Der Linen Store verteilt Bettwäsche und Handtücher entweder an die Housekeeper, die für die Gäste die Wäsche abholen, oder an die Crew selbst für ihre Kabinen. Wir falten morgens Handtücher oder stopfen Kissen, und danach lese ich dann oder schlafe auf noch eingepackten Matratzen ein, sehr bequem.
    Abends ist dann etwas mehr los, und wenn die ganzen Housekeeper kommen, ist es, als würde man alte Freunde sehen. Wir reden oder machen Quatsch zusammen. Der Quatsch wird auch immer mehr, ich weiß nicht, ob die Zeit auf dem Schiff uns verrückt macht oder meine neue Uniform die Kollegen verrückt macht.

    Heute bin ich dann zum Schneider gewechselt. Hier habe ich auch nichts zu tun, lerne aber oder schreibe den Blog, denn jetzt habe ich Stuhl und Tisch. In ein paar Tagen geht es dann in die Wäscherei, wo ich tatsächlich wieder arbeiten muss. Anschließend habe ich noch circa zwei Wochen übrig, und die verbringe ich dann mit einem Vorgesetzten oder einer Vorgesetzten aus dem Housekeeping und laufe dort mit.

    Ich habe einen Countdown geschrieben, den ich täglich abkreuze. Es sind noch 29 Tage!! Trotzdem genieße ich meine Zeit und die Leute hier, gestern war ich mal wieder in der Crew Bar und das hat auch mal echt gut getan muss ich sagen. Ich weiß ich wiederhole mich, aber ohne die tollen Menschen hier würde das alles nicht klappen. Man hat nur sich gegenseitig hier und dementsprechend wichtig ist der Zusammenhalt.
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