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  • Day 114

    Minneriya Nationalpark

    May 28, 2017 in Sri Lanka ⋅ ☀️ 25 °C

    Gespannt sitze ich im Jeep, mein Blick fokussiert auf das Geschehen außerhalb des Wagens. Seit mehr als einer Dreiviertelstunde bahnen wir uns unseren Weg durch das Unterholz ohne auch nur eine einzige Sichtung. Fast schon enttäuscht lege ich meine Kamera zur Seite und konzentriere mich mehr auf die Gespräche mit meinen Mitreisenden als auf alles andere.
    Doch dann, fast eine Stunde nach Aufbruch in den Nationalpark, habe ich endlich die Tiere vor der Linse, für die ich meinen Eintritt bezahlt habe: Elefanten! Die Dickhäuter tummeln sich geradezu am Wasserloch des Minneriya Nationalparks. Dieser ist berühmt für seine enorme Elefantenpopulation. Auf keinen Fall zu Unrecht: etwa 150 frei lebende Dickhäuter dürfen wir beobachten - viele aus nächster Nähe. Selbst ein "Ätta" - ein Elefant mit Stoßzähnen - befindet sich unter ihnen. Ein seltenes Bild in Sri Lanka. Stundenlang hätte ich dortbleiben und die grauen Riesen in Aktion betrachten können. Ein Neugeborenes sucht Schutz bei seiner Mutter, kann sich jedoch noch nicht richtig auf den Beinen halten. Schwups da liegt es rücklings im grünen Gras. Einem betagten Dickhäuter ist das Grasen im Stehen bei 35 Grad wohl zu anstrengend. Er macht kurzen Prozess, legt sich einfach hin und schlemmt in Ruhe weiter. Eine kleine Herde gönnt sich in der Mittagshitze ein erfrischendes Bad im Wasserloch. Asiatische Elefanten haben kleinere Ohren als ihre afrikanischen Kollegen, es droht ihnen eher die Gefahr einer Überhitzung. Eine Elefantenmama verteidigt ihr Junges vor einem übermotivierten Elefantenbullen und weist ihn in seine Schranken. Die Kuhreiher interessiert dies kaum. Ein alleinreisender Elefantenbulle fühlt sich in unserer Nähe anscheinend nicht Wohl und weist uns kurzerhand in unsere Schranken. Kurzzeitige Panik im Jeep und ein kleiner Adrenalinschub, der sich aber schnell wieder legt. Das war wahrscheinlich die erste Aufforderung den Nationalpark zu verlassen, der wir schlussendlich auch nachkommen. Der Elefantenbulle geleitet uns wie selbstverständlich noch fast friedlich aus dem Park.
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