• Buenas tardes amigos!

    6. Juli 2023 in Spanien ⋅ ☁️ 23 °C

    Gerade befinde ich mich oberhalb von Hiriberri auf dem GR11 und bin in einer wetterbedingten Zwickmühle. Wahrscheinlich werde ich hier gleich mein Lager aufschlagen, denn es kündigt sich ein Gewitter an. Allerdings ist es ebenso gut möglich, dass es vorbei zieht. Die Wettervorhersagen sind bereits seit einigen Tagen völlig unbrauchbar. Der Weg würde mich nun auf einen karstigen Bergkamm führen, der sich laut Wanderführer zum Campieren überhaupt nicht eignet. Da der Tag bereits weit fortgeschritten ist, wäre es äußerst ungünstig, wenn ich dort oben in den Regen geraten würde. Zur Eile besteht kein Grund mehr, denn bisher konnte ich meinen Zeitplan perfekt einhalten und kann nun in den Pyrenäen das Tempo ein wenig drosseln.
    Gestern wanderte ich von SJPdP aus über den Elhursaro-Pass und die Grenze von Navarra via Roncesvalles bis nach Burguete. Von dort musste ich aber noch drei weitere Kilometer bis zum Campingplatz am Fluss Urrobi zurücklegen. Man munkelt, dass dies die härteste Etappe auf dem Camino Francés sein soll. Und tatsächlich hatte ich am Abend fast 1500 Höhenmeter Aufstieg und knapp 32 Wegkilometer auf dem Tacho. Dagegen war die heute zurückgelegte Strecke geradezu ein Kinderspiel. -Aber ein sehr schönes! Es ging überwiegend durch Buchen-, Lärchen- und Haselnuss-Buchsbaumwälder und immer wieder bot der Weg herrliche Aussichten auf eine Landschaft, an der ich mich wohl niemals sattsehen werde. Außerdem bietet mir der Weg, neben intakter Natur, endlich das Freiheitsgefühl, das ich in Deutschland und Frankreich nahezu vergebens suchte. Meine Wertschätzung dafür könnte nicht größer sein und ich bin sehr glücklich, endlich in den Pyrenäen angekommen zu sein. Begrüßt wurde ich bereits von zahlreichen typischen Bewohnern dieser Berge, unter anderem dem Pyrenäen-Mannstreu (Eryngium bourgatii) und den Gänsegeiern. Bitte seht mir nach, dass ich -weil Vieles für mich bereits ein Déja-vu darstellt- nicht alle faszinierenden Lebewesen mit der Kamera festhalten werde. Falls jemand von Euch mehr Interesse an der hiesigen Artenvielfalt hat oder nach Wandermöglichkeiten abseits des GR11 sucht, verweise ich gern auf diesen älteren Blog von mir:
    https://www.tumblr.com/pirineodiversityproject
    Bis demnächst!
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