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- День 3
- пятница, 8 августа 2025 г., 19:00
- ☁️ 24 °C
- Высота: 388 м
ГерманияReichensachsen51°8’3” N 9°59’45” E
Tag 3: Hinter den sieben Bergen

Grenzeck Kahlschlag (ca. 7:00 Uhr; KM 54,7). […] Von meiner morgendlichen Begegnung mit der freundlichen Einheimischen hatte ich Euch ja bereits erzählt. Mein Tag begann also äußerst positiv. Mit dem Duft von Zitronenthymian in der Nase, der an meinem Lagerplatz allgegenwärtig war, setzte ich meine Wanderung fort. Zuerst schmeichelte der „Grenzweg“ meinen Augen und Füßen. Dieser Trail, der früher zwei Königreiche voneinander trennte (Grenzsteine „ANO 1837“) und heute die Grenze zwischen Hessen und Thüringen markiert, verläuft vom Gleitschirmstartplatz aus in südlicher Richtung und endet nach circa drei Kilometern an der Silberklippe unterhalb des Meinhard-Gipfels (491 m; KM 57,3). Der Werra-Burgen-Steig, der Franziskuspfad sowie der Premiumweg 4 teilen sich dieses Stück Wegstrecke.
Von der Silberklippe aus konnte ich einen Blick von oben auf den Werratalsee und die Eschweger Leuchtberge werfen, also auf zwei meiner Zwischenziele an diesem Wandertag. In den Genuss dieser Aussicht gelangt allerdings nur, wer groß genug ist, um über das hohe Buschwerk an der Silberklippe zu spähen. Ganz in der Nähe mündete auch der Dietemannpfad (HW24) wieder in meinen Wegverlauf ein und bis auf Weiteres folgte ich nun seiner Markierung. [Bei KM 57,9 trennen sich X5H und HW24 voneinander. Wer hier dem X5H nach rechts folgt, gelangt nach ca. 500 m zur Rudi-Kaulfuß-Hütte bei Neuerode. Die Hütte befindet sich in einem hübschen kleinen Steinbruch.]
In weiten Serpentinen stieg ich durch einen alten Buchenwald ins Tal hinab. Oberhalb des Dorfes Schwebda verließ ich den Dietemannpfad wieder und wanderte geradeaus auf der Kellaer Straße weiter. Ich lief zunächst am Friedhof von Schwebda (KM 64,1) vorbei und gelangte auf der anderen Seite des Dorfes an den Werratalsee (KM 65,2). Dort wählte ich einen Fuß- und Fahrradweg, der über eine schmale Landzunge in Richtung Eschwege führt. -Links von mir die Werra, rechts der See. Dort hatte ich einen netten Plausch mit einem Lebemann, der mit seinem SUP am Ufer angelandet war, als ich mich gerade für eine Rast auf einer Bank niedergelassen hatte. So lernte ich noch etwas mehr über die Gegend; unter anderem wurde ich in das Geheimnis der Stinksteinwand auf dem Berg Kalbe eingeweiht.
Ich wanderte auf der Landzunge weiter, passierte einen Unterstand (KM 66,5) und bog schließlich auf eine Fußgängerbrücke ab (KM 67,1), um die Werra zu überqueren. [Wer sich nach Überquerung der Brücke rechts hält, erreicht schnell die ersten Supermärkte, den Minigolfplatz und die Innenstadt von Eschwege.] Hinter der Brücke bog ich links auf den „Premiumweg Blaue Kuppe-Leuchtberge“ (P3) (hier noch eine Straße) ab. Am Gasthaus „Felsenkeller“ stieg ich über Treppen und steile Pfade hinauf zur Schäferhalle, einem Säulenpavillon, der der Stadt Eschwege einst von einem reichen Industriellen gestiftet worden war. „Edel sei der Mensch, Hilfreich und gut!“ hatte sich Herr Schäfer gedacht, wusste mit seinem Geld aber eben doch nichts Besseres anzufangen.
Von der Schäferhalle aus, stieg ich über Treppen und einen Kammweg hinauf zum Gipfel des Großen Leuchtberges (318 m; KM 68,3). Das ist gewissermaßen der Hausberg von Eschwege. Auf seiner Spitze befindet sich ein Bismarckturm, der ganzjährig in den Abendstunden angestrahlt wird und von weithin sichtbar ist. Zweimal im Jahr ändert der Turm seine Farbe, nämlich zum Johannisfest (blau) und während des Open-Flair-Festivals (rot). Beide Veranstaltungen verdoppeln jedes Jahr kurzzeitig die Einwohnerzahl von Eschwege. Vom Turm aus genoss ich die Aussicht auf die Stadt, den Werratalsee, die bereits zurückgelegte Strecke sowie auf die Berge, die noch vor mir lagen. In so luftiger Höhe zu stehen, ist ein erhebendes Gefühl und weckt offenbar auch das Mitteilungsbedürfnis des Menschen, jedenfalls hatten sich bereits viele hier oben verewigt und ihre Begeisterung kundgetan. Ein Beispiel dafür findet Ihr bei den Fotos.
Über einen schmalen Pfad stieg ich vom Leuchtberg hinunter und folgte dem Premiumweg 3 noch bis zur Landstraße L3244. Hier wechselte ich für ein kurzes Stück auf den HW25, bis ich im Tal auf den Cyriakusbach stieß (KM 71,2). Am Ufer des Baches wanderte ich bergauf und kam schon bald unterhalb einer Bundespolizei-Kaserne aus, wo ich wieder Anschluss an den Werra-Burgen-Steig (X5H) und den E6 erhielt. Durch Felder, Wiesen und Streuobstwiesen lief ich leicht bergan, passierte den Segelflugplatz Stauffenbühl und gelangte schließlich zum Fuß des Berges Lotzenkopf (466 m). Dort befindet sich auch die Regener Hütte (KM 74,8). Der Anstieg zum Gipfel des Lotzenkopfes (KM 76,2) über den X5H ist stellenweise sehr steil, lohnt aber in jedem Fall, weil man von dort oben Zugang zu einem abwechslungsreichen Wegeverlauf erhält. So begegnete ich hier auch wieder einem alten Bekannten, dem Dietemannpfad.
Über einen reizvollen Kammweg wanderte ich weiter, erreichte schließlich die Landstraße L3424, auf die ich nach links einbog, und folgte ab dort vorerst nur noch der Markierung des Dietemannpfads (HW24) in westlicher Richtung. Ich bestieg den dicht bewaldeten Lerchensberg (399 m; KM 80,8) und gelangte kurz darauf zu einer Wegkreuzung, wo ich auf den „Premiumweg Datterode“ (P19) bzw. den Gänsekerleweg wechselte (KM 81,3). Dieser Weg verläuft zunächst entlang einer weiten Wiesenlandschaft und später auf wurzeligen Singletrails durch einen Eichen-Hainbuchenwald. Diesen Abschnitt der Route mochte ich besonders gern. Nach einem elendig steilen Anstieg, erreichte ich den Hüppelsberg (410 m), auf dem sich auch der für Besucher geöffnete Berliner Turm und eine Schutzhütte befindet (KM 82,5). Als ich vom Turm hinabstieg, übersah ich beinahe ein Großes Grünes Heupferd, das auf dem Handlauf der Wendeltreppe nach oben wanderte. Weiß der Teufel, was es dort suchte.
Über schmale Pfade erreichte ich den Spitzenberg (423 m; KM 84,4), dessen Spitze mit einem Kreuz nebst Gipfelbuch versehen ist, in das ich mich selbstverständlich eintrug. Unterhalb des Weges befindet sich hier ein alter Steinbruch. Knapp 100 m entfernt liegt der Pausen- und Aussichtsplatz Friedrichslust.
Kurz darauf mündete mein Weg auf eine Wiese, die ich in Richtung der bewirtschafteten Schutzhütte „Wichtelbrunnen“ überquerte. Der Wanderweg führt hier über die Terrasse des Ausflugslokals und natürlich auch vorbei an der eigentlichen Quelle (KM 85,1). Ich nutzte die Gelegenheit dafür, um mich kurz vor Ende der Tour notdürftig zu waschen. Hinter dem Wichtelbrunnen wechselte ich ein letztes Mal auf den HW25, der mich auf den verbleibenden Kilometern noch einmal zu begeistern wusste. -Und zwar mit weichem Sandboden und dem urlaubstypischen Geruch von Pinien. Das Rauschen der nahegelegenen Autobahn holte mich aber sehr bald auf den Boden der Tatsachen zurück, und spätestens als das Dorf Reichensachsen in Sichtweite kam, musste ich mental den Abschluss eines wunderbaren Trail-Abenteuers einläuten. Erschöpft und glücklich erreichte ich mein Auto (KM 88,0).
...Und wenn er nicht gestorben ist, wird er auch nächstes Jahr wieder im Frau-Holle-Land wandern gehen.Читать далее
SommersprosseVielen Dank für die Idee und die Mühe, die Du Dir bei der Wegbeschreibung gegeben hast.
Ernie und BertSehr gern, hat Spaß gemacht. Vielen Dank für´s Mitlesen! Wenn die Infos irgendwann mal irgendwem nützlich sind, hätte sich der kleine Aufwand schon gelohnt. :-)