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  • Dag 35

    Albanien hautnah

    3 oktober 2023, Albanië ⋅ 🌙 17 °C

    Was für ein eindrücklicher, intensiver und begegnungsreicher Tag. Dank der Vermittlung durch Virginie (aus der Schweiz) konnten wir heute in Kallmet i Madh eine katholische Dorfschule besuchen, die von franziskanischen Nonnen geführt wird. Wir wurden allen fünf Grundschulklassen vorgestellt ... und sogleich von aufgeweckten Schülern mit zahlreichen interessierten Fragen bedacht. Englisch-Konversation live.

    Nach dem Mittagessen führte uns Schwester Irenea zum wunderschönen Aussichtspunkt bei der Kapelle der Santa Eufemia. Diese wurde, hoch über dem Dorf, an einen Fels gebaut, unter dem eine ganzjährig fließende Quelle direkt ins Kircheninnere sprudelt.

    Danach führt uns Sr. Irenea noch zur Weinkellerei Kantina Kallmet, in der der authochtone sortenreine Kallmet-Wein gekeltert wird. Der ehemalige Bürgermeister hat mit außerordentlicher Initiativkraft nach den politisch schwierigen 90iger-Jahren (Bürgerkrieg) dem Weinanbau in der Gegend wieder auf die Beine geholfen. Heute wird hier, neben dem Ausbau von vier Sorten Wein, auch Raki gebrannt und Olivenöl gepresst.

    Suppenküche, Kindergarten, Schule, Krankenstation und viele weitere Impulse sind mit der namhaften Unterstützung des Schweizer Vereins 'Pro Kallmet' und zweier CH-Kirchgemeinden entstanden. Es ist sehr spürbar, welche Verbundenheit und Dankbarkeit dieser mittlerweile 30ig-jährigen Solidarität entgegengebracht wird. Überhaupt hören wir am heutigen Tag mehrfach, wie sehr die Leute - Schüler wie Erwachsene - es schätzen, dass wir ihr Land besuchen. So dient Reisen tatsächlich der Völkerverständigung.

    Als wir im späten Nachmittag mit unseren Velos auf Schotterwegen querfeldein zum Camper zurück fahren, begegnen wir dem schon älteren Hirten Mark mit seinen Schafen. Mit Händen und Füßen tauschen wir uns aus, erfahren seine Freude über die Begegnung, aber auch seine Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit der Zukunft Albaniens gegenüber. Bitter.

    Zurück auf dem wunderbaren Stellplatz beim Agriturizmo Mrizi y Zanave komme ich schliesslich noch mit einem anderen Mark ins Gespräch: der junge promovierte Biologe aus der Nachbarschaft hat hier die Chance erhalten, neben dem grossen Parkplatz eine originelle Bar aufzubauen. Getreu der Philosophie des Agriturizmo-Betriebs "Think globally, eat locally" ist hier alles mit örtlichen Ressourcen gebaut, mit liebevollen Details gestaltet und mit betriebseigenen und regionalen Produkten bestückt. Eine sehr schöne Atmosphäre, voller Pioniergeist und Begeisterung - seit erst drei Monaten in Betrieb.
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