• Von Sarlat-la-Caneda nach Bordeaux

    20.–22. Sept. 2024 in Frankreich ⋅ ⛅ 23 °C

    :Da direkt von unserem Camping weg ein angenehmer Radweg (eine VoieVerte auf ehemaligem Bahntrassee) nach Sarlat-la-Caneda führt, nutzt Renata die Gelegenheit für eine Radtour. Derweil komme ich mit dem Camper nach.

    Der gut erhaltene mittelalterliche Kern des Städtchens lohnt einen Spaziergang, wenngleich die extreme touristische Ausrichtung nicht unser Ding ist. Der auffallend gelbe Stein der Fassaden erinnert uns unweigerlich an die Altstadt von Neuchâtel.

    Danach geht's quer über Land in das Tal der Vézère, Les Ézies, mit den imposanten Sandsteinfelsen und prähistorischen Reminiszenzen. Lascaux bleibt rechts liegen, denn wir wollen noch vor dem Regen in Bordeaux sein.

    Den ganzen Samstag über erkunden wir die Stadt - per Fahrrad, denn Bordeaux sei eine der fahrradfreundlichsten Städte Europas.
    Le Marché couvert des Capucins - das Begegnungszentrum im ehemaligen Marché des Douves - die Basilique Saint Michel mit dem imposanten Renovationsprojekt am 114 Meter hohen Turm ("la flêche") und den einzigartigen Alabaster-Reliefs - die Cathédrale St.André - der majestätische Platz vor der Börse am Ufer der Garonne - das extravagante Gebäude der Cité-du-Vin (eine für unseren Geschmack allzu kommerziell motivierte Idee ohne erkennbaren Boden) und schließlich die moderne Hubbrücke.
    Vielleicht lag es am leicht regnerischen Wetter, dass uns diese Stadt nicht "den Aermel reingezogen hat". Basel gefällt definitiv besser (der Vergleich drängt sich nicht bloss wegen des Anfangsbuchstabens auf, auch die Lage an einem Fluss-Knie und die kreativ genutzten Industriebrachen auf der "Kleibasler"-Seite legen dies nahe.)

    An diesem Tag war gerade "journée européen du patrimoine et matrimoine". Toll und eindrücklich die lebhafte Ausstellung über traditionelle und historisch-restauratorische Handwerkstechniken auf dem Vorplatz der Kathedrale. Kurios hingegen, welche gender-korrekten Blüten das Marketing um diesen Anlass treibt: die automatische Übersetzung auf Google macht daraus nämlich einen 'Tag des kulturellen Erbes und der Ehe'.🤣🥱 Patrimoine und Patriar(s)ch sollte man schon auseinanderhalten können.
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