• Von Guercif nach Er-Rich
    Passhöhe 1907müMAbendstimmung in Er-RichAbschied vom Mittelmeer am Strand von Ras-el-MaCamping Benyakoub, nahe Guercif... am Vorabend ... und am nächsten Morgen

    Ein "Roadmovie" - und Er-Rich überrascht

    Jan 27–29 in Morocco ⋅ ⛅ 20 °C

    Nach dem Abschied bei Abdel habe ich in zwei Tagen richtig Strecke gemacht. Die Landschaft zeigt sich schon hinter der ersten Hügelkette typisch marokkanisch: baumlose steinige Weiten, hie und da eine kleine Siedlung und dazwischen ganz viel Nichts. Meint man zumindest auf den ersten Blick. Beim zweiten Blick jedoch fällt auf, dass selbst im vermeintlichen Niemandsland kleine Fusspfade von der Strasse weg führen, dass irgendwo ein einsamer Esel grast oder plötzlich zwei Kinder an der Strasse stehen. Selbst in der "Einöde" verbergen sich kleine - mehr oder weniger fruchtbare - Senken und weit verstreute einfache Behausungen.

    Auffallend sind die gut ausgebauten Strassen - und in den Siedlungen die neu angelegten breiten Boulevards, von grosszügig Kandelabern beleuchtet. Die landesweiten Infrastruktur-Bemühungen sind gut sichtbar und in einigen Orten trägt auch die Bemühung um Sauberkeit in den Strassen ihre Früchte.

    Je weiter südlich ich komme, desto eindrücklicher die Landschaft. Zwischen mittlerem und hohem Atlas durchfahren ich ein unermesslich langes und flaches Hochtal. Vielerorts wird nach Grundwasser gebohrt, um junge Oliven- oder Mandel-Gärten anzulegen.

    Bei der Fahrt über den 1907m hohen Tizi-n-Talghamt wähne ich mich teils auf der Ofenpass-Strecke, allerdings top neu und vierspurig ausgebaut. Und hinter der Passhöhe glaubt man sich kurzzeitig im Oberengadin (bevor dieses touristisch erschlossen wurde). Dann wieder die unverwechselbar eindrückliche Landschaft in warmen Rot-und Ockertönen. Einzigartig marokkanisch.

    Den Übernachtungshalt mache ich in Er-Rich. Diese Kleinstadt mit ihren grosszügigen baumbeschatteten Grünanlagen zieht mich schnell in ihren Bann. In einem ruhigen Quartier, unmittelbar vor dem Zivilschutz-Gebäude, dürfen Camper frei stehen. Die Beamten fotografieren lediglich Pass und Autonummer - und kümmern sich persönlich um das Wohl der Gäste. Alle 10 Minuten steht einer da, angenehm interessiert und ausgiebig plaudernd, als gebe es in diesem Moment nichts Wichtigeres zu tun.

    Überhaupt wirkt der Ort auf mich sehr authentisch, entspannt und "unverdorben natürlich': unaufgeregt geschäftiges Treiben im Souk, relaxte Kaffehausatmosphäre auf dem Platz und eifrige Spielfreude bei den Boule-Spielern im Park.
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