• Der Souk: perfekt funktionierendes Chaos

    February 27 in Morocco ⋅ 🌬 19 °C

    Die letzten Tage vor Beginn des Ramadans. Geschäftiges Treiben allerorten. Mit dem Wochensouk in Tafraoute ging's los, dann erwischte ich gestern noch das Ende des Wochensouks in Igherm. In Taliouine waren die Strassen verstopft von Einkaufenden und jetzt in Tazenakth nochmals das volle Programm. Die Leute kaufen ein, was das Zeug hält. Auf den Trottoirs stapeln sich die Waren-Berge, fein säuberlich nach Familie geordnet. Und die Chauffeure beladen die Minibusse, die in die entlegenen Douars fahren, mit abenteuerlichen Lasten. Schließlich soll an den Ramadan-Abenden niemand darben müssen.

    Umso mehr, als gestern noch das königliche Erlass rausging, dass zum Aid al Adda (dem grossen Opferfest in 3 Monaten) auf das Schlachten der Opfertiere verzichtet werden soll. Als Folge der klimawandel-bedingten andauernden Trockenheit können nicht genügend Tiere bereitgestellt werden.

    Übrigens: Der genaue Beginn des Ramadan steht erst fest, wenn der Neumond mit blossem Auge sichtbar ist. Für das westlich gelegene Marokko wird dies in der Nacht zum 2.März erwartet.

    Meine Markt-Episode in Tafraoute:
    Auf dem Rückweg aus der Oase Ait Mansour winkt in Tasrirt am Strassenrand Affida. Sie, die Mutter von drei Kindern - und später noch einen mittelalterlichen Mann, der zu Fuss unterwegs ist - nehme ich mit auf die rund 15km zum Mittwoch-Souk in Tafraoute. Ungezwungen fröhlicher Austausch im Berber-Dialekt, wobei sich mein Beitrag auf Lachen, Nicken, Lächeln .... und Fahren beschränkt.

    In Tafraoute sitze ich etwas später beim Kaffee am Markt. Plötzlich steht Affida wieder neben mir, ... "lebes? becher! lebes? becher!" ... ob mir der Markt gefalle? Sie würde ja gern, habe aber kein Geld. Kurz zögere ich und dann wechselt ein 100DH-Schein die Hand. Ohh, merci beaucoup .... und schwupps ist sie weg. Ich hoffe nun einfach mal, dass es (auch) den drei Kindern zugute kommt.
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