• Im Bauch der Stadt

    5 februari 2019, Chili ⋅ ☀️ 23 °C

    Heute möchten wir wieder einmal mit einer Free Tour die Stadt erkunden, nachdem wir damit bislang sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Unser Guide taucht dieses Mal allerdings nicht auf 😕. Unsere brasilianischen Mitwartenden haben eine alternative Tour in Petto: Eine Führung durch die Märkte der Hauptstadt. Wir schließen uns ihnen an und machen uns auf zum "Mercado Central", dem Fischmarkt, an dem der Treffpunkt liegt. Catarina unsere Führerin wartet schon und bald darauf ziehen wir los zu Chiles größtem Markt, der über dem Rio Mapocho im Viertel Chimba, was in der Sprache der Inka so viel wie “andere Seite“ heißt, liegt. "La Vega Central" entstand bereits 1870 als illegaler Markt. Früh am Morgen sind hier die Großhändler anzutreffen, die später durch zahllose kleine Standler abgelöst werden. Das Geschäft wird von Generation zu Generation weitergegeben. An die 60.000 (!) Quadratmeter Standflächen soll es da geben. In den Hallen wimmelt es, durch das Geschiebe drängen sich immer wieder voll beladene Handkarren.
    Vis à vis liegt in einem ehemaligen Bahnhofsgebäude der "Vega Chica", der kleine Vega, wo es hauptsächlich Fleisch und sehr bodenständige Restaurants mit chilenischer Hausmannskost gibt, die insbesondere zur Mittagszeit von den Standlern frequentiert werden.
    Auffällig sind die unzähligen illegalen Händler, die an den Rändern der Märkte ihre ungekühlten Waren aus Taschen, Wagerln, Plastiksäcken anbieten. Stets bereit, alles in Windeseile zusammenzupacken und zu verschwinden.
    Weiter geht's zum Blumenmarkt "Pergola de las Flores". Dieser entstand in den 1920er -Jahren im Zentrum vor der Franziskaner Kirche um ledigen Frauen eine Einkunftsmöglichkeit zu bieten. In den 1940er Jahren musste er dem Autoverkehr weichen und übersiedelte nach siebenjährigen Protesten an den heutigen Standort auf der anderen Seite des Mapocho.
    Unsere letzte Station ist der "Mercado Central", der Fischmarkt. Dieser blickt auf eine Geschichte zurück, die in die Kolonialzeit reicht. Ursprünglich lag der Markt mitten im Zentrum. Aufgrund der Geruchsbelästigung verlegte man ihn weiter hinaus an den Stadtrand, dieser Markt wurde jedoch durch ein Feuer zerstört. Zwischen 1869-1872 wurde die heutige Markthalle errichtet. Der Mercado Central zieht viele Touristen an, in etlichen Restaurants wird alles Mögliche aus dem Wasser angeboten.
    Die Tour war eine coole Gelegenheit, die Stadt von einer alltäglichen und nicht sooo touristischen Seite kennenzulernen.
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