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  • Day 24

    Reisemüdigkeit, rainy season & Hoi An

    November 29, 2023 in Vietnam ⋅ ☁️ 26 °C

    Von Ho Chi Minh aus fliege ich nach Danang, da ich von hier aus Hoi An und Hue besichtigen will. Doch bereits während des Fluges bemerke ich erste Anzeichen von Reisemüdigkeit, der Gedanke daran nach einer Nacht wieder zu packen geht mir schon jetzt auf die Nerven und die dauernden Reisetage auch. Ich komme in Danang an, beziehe mein Dorm im schönen Memory Hostel und informiere mich bei einem eiskalten Coconut coffee über meine Optionen. Letztlich entscheide ich mich dafür einige Nächte in Danang zu verbringen und von hier aus Tagesausflüge zu machen, da sich auch die Weiterreise von hier aus am einfachsten gestaltet. Ich bleibe im Memory Hostel, stocke für die nächsten Nächte jedoch auf ein Einzelzimmer auf - wenn man sich schon ein Nest baut, dann auch mit eigenem Bad. Abgesehen davon hat schon die bisherige Reise gezeigt, dass ich einfach keine richtige zottelige Backpackerin bin, mehr so die glamorous-Backpackerin, eine Glackpackerin quasi. Vielleicht bin ich doch schon zu alt dafür.. oder auch zu verwöhnt, das kann auch sein. Aber ich nehme mich in der Hinsicht mal so an wie ich bin.
    Dann mache ich einen kleinen Strandspaziergang (begleitet von irgendwelchen hardcore Asia-Remixen aus den Bars der Strandpromenade) und schon ist der Reisetag auch schon wieder vorbei.
    Mein erster voller Tag startet mit dem Hostelfrühstück - jetzt ist es soweit und ich komme nicht mehr an der Frühstückssuppe vorbei. Erstaunlicherweise geht sie ganz gut runter, auch wenn die Kombination von Kaffee und Suppe etwas eigenartig ist. Anschließend frage ich im Hostel zu welcher Bushaltestelle ich muss, um mit dem public bus nach Hoi An zu kommen und mache mich auf den Weg. Leider ist heute ein richtig verregneter Tag, daher breche ich meinen German Fußmarsch irgendwann ab und lasse mich vom Grabcar einsammeln. Der Fahrer fragt wo ich denn hinwolle und meint ich käme von der angepeilten Bushaltestelle aus nicht nach Hoi An, beschreibt mir kurz dass ich einmal umsteigen muss und setzt mich an irgendeiner anderen Bushaltestelle aus. Hier nehme ich den nächstbesten Bus, sage dass ich nach Hoi An will. Zumindest Hoi An verstehen sie und nehmen mich mit, um mich dann an einer etwas größeren Haltestelle irgendwo im nirgendwo auszusetzen. Erstaunlich wie sehr ich mich schon daran gewöhnt habe von niemandem verstanden zu werden, niemanden zu verstehen und mich von diesen Leuten dann auch noch irgendwo absetzen zu lassen. Safety first.
    An der Bushaltestelle sitzen ein paar Leute auf Plastikstühlen, ich sage dass ich nach Hoi An will, sie schütteln nur den Kopf und zeigen auf ein Schild, da steht 15.00 Uhr. Jetzt ist es 11.30 Uhr. Na toll. Also doch weiter mit Grab. Da es aufgehört hat zu regnen, entscheide ich mich für einen Scooter, bereue dies jedoch kurze Zeit später als wir mit 70 km/h - ich mit einem Plastikhelm ohne Visier - die Straße langdonnern und nur milde abgebremst, dafür motiviert hupend, auch Kreuzungen passieren. Ich versuche nicht daran zu denken, was bei einem Sturz alles passieren könnte und bin damit gut beschäftigt. So geht die Wegzeit tatsächlich schnell rum. Oder es liegt doch am Tempo. So oder so hat es dennoch auch Spaß gemacht, nun da ich weiß dass mir nichts passiert ist. Mit einem "thank you" steige ich ab und meine natürlich "thank you that I'm still alive".
    Dann bin ich in Hoi Ans schöner Altstadt und spaziere einfach ein bisschen hindurch, lasse mich von allen möglichen Verkäufern belästigen, trinke einen Kaffee und schlendere schließlich zum Vy's Market, einem Restaurant, das den Straßenmärkten nachempfunden ist und einer Markthalle gleicht, insgesamt jedoch extra für uns Touristen deutlich hygienischer und ruhiger gestaltet wurde. Die Bandbreite der Gerichte umfasst alles, was es auch draußen gibt, also insbesondere vietnamesische Spezialitäten. Ich probiere frittierte Wantans und gefüllte Reispfannkuchen, Bánh Xèo. Vor allem Letztere in Kombination mit dem Dip (dem Nước chấm) sind unglaublich lecker - süß, sauer, salzig, scharf - alles gleichzeitig und genau richtig, ein richtiges Geschmacksfeuerwerk. Erneut werden sie in Reispapier gelegt, zusammen mit frischen Kräutern, grüner Banane und Sternfrucht eingerollt und gedippt. So langsam krieg ich den Dreh raus.
    Danach gibt es noch einen Kaffee und dann lasse ich mich wie eine richtige Glackpackerin eben mit einem Grabcar zu meinem Hostel chauffieren. Hier beziehe ich nun mein neues Zuhause, packe erst mal aus Prinzip alles aus und nehme ein Bad - home sweet home.
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