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- Feb 27, 2025, 10:07 AM
- 🌬 22 °C
- Altitude: 13 m
Cape VerdeCascalho Beach16°41’1” N 22°56’17” W
Wind down und Downwind

Gemeinsam macht doch vieles mehr Spaß als allein. Und da es so viele schöne Dinge gibt, die man hier auf Sal erleben oder entdecken kann, checkte ich den Windfinder und Jennifer die Angebote, so dass unsere Wahl auf Mittwoch und auf Donnerstag fiel, denn bald würde sie sich schon wieder in den Flieger Richtung Deutschland setzen. Also carpe diem. An diesen Tagen sollte der Passatwind ein laues Lüftchen sein. Also ging es am Mittwoch zum Zipline auf den Serra Negra. In der Tour mit inbegriffen ist der Abholung - und Bringservice zur jeweiligen Unterkunft. Der Fahrer des Kleinbusses war relativ pünktlich und wir kamen nach 10 Minuten Fahrt schon am Berg an. An der Talstation begrüßte uns direkt ein anderer Guide und wir folgten seinen Anweisungen, die Anmeldekarten noch auszufüllen und uns dann mit den anderen Besuchern in den Briefingraum zu begeben. Dort machten coole Jungs die kurze Einweisung in den Ablauf und erklärte uns die Regeln, immer mit einem Späßchen auf den Lippen. Dem ein oder anderen verging jedoch der Spaß, denn das Wiegen zum Abschluss der Einführung ließ dem ein oder anderen vielleicht eher zum Heulen als zum Lachen gewesen sein. Und an Verhängnis noch nicht genug bekamen alle über 100 kg ein blaues Bändchen verpasst. Urlaubskilos sei Dank. Ich kam ohne Bändchen davon und benötigte also keine für hohe Gewichtsklassen ausgelegte Seilrolle. Danach hieß es ab in die Pick-ups, mit denen wir den Berg hochgebracht wurden. Ich nahm hinten auf dem Pick-up Platz während Jennifer mit vorne saß. Und dann ging es über Stock und Stein rauf und runter, runter und rauf auf den Berg. Andi hätte seine wahre Freude gehabt und unser Gefährt von Bonaire hätte hier auch gut mitgehalten. Jedenfalls war es auf der Ladefläche ganz schön wackelig, aber alle Mitinsassen hatten genauso viel Spaß wie ich. Das letzte Stück mussten wir dann noch ein paar Treppenstufen bis zum höchsten Punkt laufen. Dabei konnte man schon die tolle Sicht genießen, aber oben auf dem Gipfel erwartete uns ein spektakulärer Ausblick. Wir schossen noch ein paar Fotos und dann wurde uns das Geschirr angelegt. Dabei dröhnten deftige Beats aus der Boombox, die vielleicht zur Entspannung oder zum Abbau von Nervosität beitragen sollten, aber aufgrund der Musikrichtung (Gangster-Rap) wohl eher nur zur Unterhaltung der jungen Männer dienten. Dann sollten wir uns in zwei Reihen aufstellen. Die ersten rutschen los, dann die nächsten und so weiter. Bis wir an der Reihe waren. Ich stand auf der Plattform vom Absprung und wurde eingehakt. Jennifer auf der anderen Seite genauso. Und dann ging der Guide von ihrer Seite weg. Meiner sagte plötzlich: " sit down and go". Dabei wollten wir doch gleichzeitig los. Ich genoss die tolle Aussicht auf die Küste und den Blick auf Kitebeach, an dem immer noch Drachen am Himmel zu sehen waren. Dann war die Fahrt auch schon wieder vorbei. Aber es hatte sich absolut gelohnt. Für den Donnerstag hatten wir die große 7-stündige Inseltour gebucht. Wir wurden schon um 9:30 Uhr mit einem Pick-up abgeholt. Ich gesellte mich zu der Britin mit ihrer Tochter, die auch schon beim Zipline dabei gewesen waren und durch ihre aufeinander abgestimmte Kleidung im Leopardenmuster unübersehbar waren. Auch dieses Mal fragte ich mich, ob sie denn die für die Tour und obendrein die noch für den so extrem zugigen Sitzplatz auf der Ladefläche angemessenen Textilien gar nicht aus England mitgenommen hatten oder sie nicht im Besitz solcher, wenn auch vielleicht nicht ganz so sexy Klamotten, waren. Es wird ein Geheimnis bleiben. Mein Handtuch hat das Mädchen immer ausgeschlagen. Ich war jedenfalls froh, dass ich meine Kapuzenjacke dabei hatte. Wir fuhren nach Mudeira, der allerersten Stadt auf Sal. Von dort kann man den Monte Leao gut sehen. Die zwei Berge sehen so aus als ob ein Löwe auf seinem Bauch liegt. Dann ging es weiter zur Shark bay. Darauf hatte ich mich am allermeisten gefreut. Dort angekommen bekamen wir Wasserschuhe mit fester Sohle, denn der Untergrund der Bay ist steinig und sich verletzen und bluten könnte einem nicht so gut bekommen. Ein Guide führte uns ins Wasser. Weiter vor uns befand sich schon ein anderer Guide mit einer Gruppe und man konnte die Finnen der Haie aus dem Wasser ragen sehen. Meine Freude stieg. Ich war so gespannt. An einer Stelle angekommen, holte der Guide einen Fischkopf aus einer Plastiktüte und sagte, dass wir uns in einem Kreis aufstellen sollten. Dann tauchte er den Fischkopf ein und holte ihn schnell wieder heraus. Das machte er ein paar Mal und wenige Augenblicke später tauchten die Haie auf. Diese hatten unterschiedliche Größen, aber sie waren definitiv größer als ich es erwartet hatte. Das waren keine Babys mehr, sondern Teenager. Die Zitronenhaie bleiben 3 bis 4 Jahre in der Bucht bis sie groß genug sind um nicht mehr von den größeren Haien gefressen zu werden. Sie werden alle gechipt und tragen einen Sensor an ihrer Rückenfinne. Hin und wieder kreischte eine Dame der Gruppe auf, weil ein Tier zwischen den Beinen hindurchschwamm. Leider musste der Guide darauf hinweisen, dass man die Tiere nicht berühren oder zu packen versuchen sollte. Das käme immer wieder vor. Und obwohl ich gern gewusst hätte, wie sich die Haut der Tiere anfühlt, wäre ich auf so eine dumme Idee nicht gekommen. Beeindruckt von der Eleganz, mit welcher sie durch das seichte Wasser glitten, kehrten wir ans Ufer zurück. Ein anderer Kiter erzählte mir, dass er im November dort gewesen sei und auch einen ausgewachsenen Zitronenhai gesehen hätte. Das wäre noch imposanter gewesen. Dieses glaube ich gern. Ob ich danach noch mal ins Wasser gegangen wäre, steht auf einem anderen Papier:). Sal hat seinen Namen aufgrund der Salzgewinnung. Sehr interessante Geschichte. Wer sich dafür interessiert, der folge bitte dem Link:
https://kapverde-journal.de/node/323
Wer wollte, konnte in dem Salzsee baden und angeblich 10 Jahre verjüngt wieder herauskommen. Ich fand, dass ich jung genug aussehe und schaute mir lieber alle anderen an, die mehr oder weniger glücklich fröstelnd aus dem Wasser stiegen.
Es ging weiter durch die Hauptstadt Espargos. Wir fuhren durch die Slums, die eigentlich nicht mehr bewohnt sein durften, da die Regierung den Bewohnern Sozialbauten zur Verfügung gestellt hat. Die monatlichen Kosten betragen ca.40 €, aber viele können selbst diesen Betrag nicht aufbringen. Es ging weiter durch Wüste ähnliche Landschaft bis zum Blue Eye, einer Grotte, in dessen Mitte durch den Lichteinfall ein blaues Auge auf dem Wasser erscheint. Man darf es ca. 2 Minuten anschauen. Dann sind die nächsten zwei Besucher dran. Im Sommer kann es schon vorkommen, dass man zwei Stunden dafür ansteht. Kann man machen, muss man aber nicht. Wir machten noch Halt bei einem Restaurant, im Hafen, am Kitebeach
und an der zweiten Salzgewinnungsanlage bevor wir um 17 Uhr wieder an der Unterkunft ankamen. Die Tour kostete 30 €. Jede Sehenswürdigkeit musste extra bezahlt werden. Was auch im Ordnung war, denn sie kosteten nur wenige Euros. Leider hatte der Guide so gut wie nichts zu den verschiedenen Anlaufstellen zu erzählen. Da wäre also noch viel Luft nach oben. Apropos Luft. Hier weht irgendwie immer ein Wind und selbst, wenn nur 12 Knoten angesagt sind, sind es am Ende doch mehr. Downwinder ( man fährt also in die Richtung, in die der Wind zieht) kenne ich gut aus Sizilien und ich wusste, dass es auch hier möglich sei. Als mich ein anderer Kitesurfer fragte, ob ich mitmachen wolle, denn der Wind sei heute gut dafür, checkte ich innerlich kurz meine Komfortzone und sagte zu. Also in Neoprenanzug mit Trapez um den Bauch, Kite und Bar unterm Arm und Board in der Hand zum Taxi und ab zum Kitebeach. Auf dem Wasser war der Wind schon ordentlich und bei dem ein oder anderen Sprung bedauerte ich nicht meine Woo
ans Board montiert zu haben, die mir Andi noch zu Weihnachten geschenkt hatte. Mit dieser kann man die Höhe der Sprünge messen und die waren laut meinem Empfinden mit Leichtigkeit heute sehr hoch. Der Plan war, dass wir zu zweit erst ca. 1 h am
Kitebeach blieben, um uns dann down Wind abfallen zu lassen, bis wir vor Santa Maria wieder an Land gingen. Ich gab nach einer Stunde das Zeichen, das wir uns auf den Weg machen sollten. Vorbei an allen anderen Kitesurfern ging es Richtung Süden. Ich hielt Abstand von den Brandungswellen und ritt die großen langgezogenen Wellen auf meiner Toeside ab. So machte ich ganz schnell viele Meter und führte auch genauso schnell zu brennenden Oberschenkeln. Immer wieder sah ich dunkle Stellen unter mir und unterdrückte den Gedanken an Mama und Papa Hai. Eine portugiesische Galeere tanzte auf der Welle, auch diese ließ ich hinter mir. Ich konzentrierte mich auf das dunkle Wasser, auf Wellenberge und -täler, wollte alles, nur nicht ins Wasser fallen und das Brett verlieren. Es funktionierte. Ich sah die Ecke, hinter der sich schon bald der Strand vor meiner Unterkunft auftat. Die Wellen waren fast verschwunden und der Wind wurde sehr böig, weil die Apartmenthäuser den Wind teilweise abdeckten. Ich peilte den Strand an, von dem ich wusste, dass er genug Platz hergab, um den Kite zu landen. Als ich 20 Meter vom Sand entfernt war, fiel mein Kite einfach vom Himmel. Der Wind war komplett weg. Ich hüpfte vom Brett, landete auf steinigem Untergrund, gab meinem Board noch einen gehörigen Schwung Richtung Strand mit und sah, wie der Kite langsam auf das Wasser trudelte. Ich versuchte vorsichtig über die Steine weiter zum Ufer zu gelangen, da bekam der Kite plötzlich wieder Zug. Unvorbereitet trat ich in etwas und hielt dagegen, um schließlich die Quickrelease
auszulösen. Nun hing der Kite nur noch an einer Leine und zog mich nicht mehr hinaus. Ich stieg langsam aus dem Wasser und sammelte den Kite ein. Dabei merkte ich schon, dass mein Fußballen ziemlich brannte. Aber ich verschob das Nachsehen auf den Zeitpunkt unter der Dusche im Apartment, dass ja nur wenige Meter von mir entfernt war. Nun bin ich auch im Club der "an-Land- bleiben-zu-Müssenden". Zum Glück ist es nur ein Schnitt und nicht so wie bei Andi ein richtiges Loch, so dass ich denke, dass es mit ein paar Tagen Antisept
und Wundpflaster ausgestanden sein wird. Mit einem Blick auf den Windfinder habe ich nächste Woche schon wieder schöne Sachen geplant. Da soll der Wind nämlich wieder down gehen....Read more
Traveler Gute Besserung für deinen Fuß ☀️
Traveler Danke liebe Hanna😘
Traveler Es liest sich so schön und die Bilder dazu.. zauberhaft🤩
Traveler 🥰☺️das freut mich