- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Apr 10, 2025, 8:56 PM
- ☁️ 1 °C
- Altitude: 552 m
SlovakiaRosenberg49°4’13” N 19°16’14” E
Frühstück mit Bären

Ein toller Film (mit Robert Redford) und ein noch tolleres Buch. Unbedingt mal schauen oder noch besser lesen! Der Reihe nach! Nachdem wir unsere dreckige Trollhöhle verlassen hatten (Frühstück: altes Weißbrot mit Käse ohne Butter, aber gutem Kaffee aus meiner geliebten "Runterdrückmühle") ging es auf die Piste. Ein wunderschöner Radweg an einem kleinen Flüsschen entlang. Ideal zum Einrollen! Nach ca. 5 km gings los. Brutal steil, aber wenigstens auf befestigten Wegen. Nach kurzer Zeit war von "befestigt" nix mehr zu spüren und es ging nur noch steil. Da die Slowaken im Gebirge fast alle nur Trecker oder alte russische Lastwagen fahren, verzichten sie meist auf Brücken und fahren einfach so durch Bäche und Flüsse. Dummerweise hatten wir keinen Trecker, aber dafür eiskalte Füße beim mehrfachen durchqueren der Wasserläufe. Wenn man nur den Fuß reinhält, glaubt man, dass plötzlich alle Haare ausfallen! "Schockmauser" nennen das die Geflügelzüchter! Trotz aller Widrigkeiten die Niedere Tatra ist eine Traumlandschaft! Und diese - wir kommen zurück zum Titel - beherbergt die meisten Braunbären der Slowakei! Zur Einstimmung haben wir uns alle Geschichten von Bärenangriffen der letzten Jahre im Netz durchgelesen und anfangs viele Witze darüber gemacht. Umso höher es hinauf ging, desto flacher wurden diese Witze. Tatsächlich erwarteten wir bald hinter jeder Kurve eine Bären-Helikoptermutter mit ihren zwei prä-pupertären Plüschbären aus der Bärenmarke-Reklame! Da es aber schweinekalt war, lagen die wohl noch oder wieder in ihrer warmen Bärenhöhle und verdauten den letzten Skifahrer aus dem März! Wir waren nicht böse drum!
Der Weg zum Gipfel hatte es so richtig in sich. Ab 950 m gab es nur noch schmale Steige mit durchschnittlich 16 bis 18% und ganz viel losem Geröll. Schieben war angesagt bis on top 1100 m. Ab da sollte es endlich nur noch bergab gehen. Ging es auch. Nur war der Abstieg auf der Nordseite des Berges noch völlig verschneit, also war wieder Schieben angesagt! Wenn man sich schon mal freut! Nach ein paar hundert Metern bergab kamen wir dann in ein hübsches Ski-Resort-Städchen. Die Leute starrten uns an, als wäre Saskia Esken gerade zur Kanzlerin vereidigt worden! Egal! Asphaltierte Straße und ca. 20 km Abfahrt, jippiiie! Dummerweise hatte der Nordwind was dagegen und wir mussten bergab volle Pulle in die Pedale treten, um nicht rückwärts wieder zu Saskia geweht zu werden. Nachdem wir nach und nach alle Klamotten, die wir in den Taschen finden konnten, übergezogen hatten, ging es weiter abwärts. Finger, Füße und Ohren waren wie abgestorben! Milchkaffee in einer Tanke ließ uns ein wenig auftauen. Ein Autofahrer schenkte uns Kinderschokolade und die Tankstellenverkäuferin spendierte zwei Dosen Cola! Die 10 km bis zum Ziel vergingen jetzt wie im Flug und nun sitzen wir in einem tollen Hotel in Ruzemberok (hieß so nicht der böse Rabe aus dem tschechischen Film "die Märchenbraut", welcher in eine Waschmaschine verwandelt wurde?).
Höhenluft und Staropramen macht wirr im Kopf!
Lied des Tages: "Als ich fortging" von KarussellRead more
Traveler 🤣😂🤣😂🤣😂😂....
Traveler Ich habe selten so nach einem Reisebericht gelacht.