Adelboden

Der Morgen begann mit Regen. Nun war also die Schönwetterperiode wirklich vorbei. Gut, es ist auch Vollmond, trotzdem hatte ich mich gerade an das gute Wetter gewöhnt. Das Tagesziel hieß Thunersee, schließlich war ich dort abends noch zum Essen eingeladen. Gegen 10 Uhr bin ich los, ohne mich von Schwester Rita zu verabschieden. Einmal den Knopf gedrückt, schon öffnete sich das große eiserne Tor und ich fuhr los, Richtung Norden.

Nachdem ich in der Gegend um Varese noch nie unterwegs war, entschied ich mich wieder einmal für die Landstraße, besuchte Cazzago Brabbia, wo ich dem Lago di Varese einen Besuch abstatten wollte. Der Kaffeedurst trieb mich in eine Bar, in der gegen 11 Uhr einheimische Gäste vor allem Bier und Campari tranken. Ok, zwei Espressotassen standen irgendwo auf einem Tisch ... als ich die Türöffnung durchschritt verstummten alle Gespräche und ich merkte schnell, dass ich vor meiner nächsten Reise nach Italien unbedingt etwas für meine Sprachkenntnisse tun sollte.

Ich streunte noch ein wenig mit der Kamera durch´s Dorf und nutzte die Regenpause bevor ich meinen Bus wieder Richtung Norden lenkte. Nachdem ich die Schweizer Grenze überfahren hatte stieg die Straße am Simplonpass stetig an. Immerhin, die Straße war trocken und es regnete nicht. So traten meine anfänglichen Befürchtungen gar nicht ein und die Gedanken um die Winterpneus auf dem Auto waren überflüssig. Auf der Passhöhe des Simplonpasses war es immer noch niederschlagsfrei, nur der Wind pfiff gewaltig und unterstrich die angezeigten 3 Grad Temperatur. Ein paar Fotos später, ich saß wieder in der Wärme und ließ den Bus Richtung Brig und Visp rollen. Eine Tasse Kaffee wäre toll, aber die sollte noch warten.

Die Fahrt nach Goppenstein verlief problemlos und auch die Einfahrt auf den Autoverlad war schnell gemacht. Kaum 31 Franken ärmer parkten wir auf dem Autozug Richtung Norden. In Kandersteg angekommen war endlich der Kaffee dran und am Hotel Edelweiß stand angeschlagen, dass es Linzer Torte gäbe. Diese war sehr lecker und die Location erwies sich samt Wirtspaar als gemütlich und extrem einladend. Schade, dass dieses Gastro-Projekt bald endete.

Nun hieß es Stellplatz suchen, um die Nacht in adäquater Umgebung zu verbringen. Mit Camping Stühlegg fand sich eine schön gelegene und, für Schweizer Verhältnisse, recht günstige Location. Dann ging's direkt zum Abendessen zu Johanna, meinem Fotomodell, die mich in der Küche einspannte und deren Wohnung eine atemberaubende Kulisse, direkt am Ufer des Brienzer Sees bot. Dass der Campingplatz ab 22 Uhr Nachtruhe hat sorgte dafür, dass wir nicht die halbe Nacht mit quatschen verbrachten ...Les mer