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  • Day 104

    Good Bye, schöne neue Welt!

    April 11, 2019 in New Zealand ⋅ 🌧 17 °C

    Mit einem riesigen farbenfrohen Regenbogen verabschiedet sich Neuseeland von uns auf dem Weg zum Flughafen in Auckland. Den ganzen Morgen hat es teilweise sintflutartig geregnet und es wirkt fast so als sei der Regenbogen ein kleines Abschiedsgeschenk von Neuseeland, damit wir dieses großartige Naturparadies auch in guter Erinnerung behalten. Wir sagen „Lebe Wohl“ zu den weiten wunderschönen Landschaften, der hügeligen Bergkette, den tollen weiten Stränden, der rauhen tasmanischen See, der rauchenden (und auch teilweise stinkenden) Vulkanlandschaft, den vielen Schafen und Kühen, den vielen zwitschernden Vögeln, den einzigartigen Pottwalen, verspielten Delfinen und knuddeligen Robben, den entspannten Kiwis, den kurvigen Straßen und den unzähligen deutschen Touristen und Travellern. Wir haben insbesondere die wundervolle und abwechslungsreiche Natur in unser Herz geschlossen und in unsere Erinnerungen gebrannt, die die häufig mangelnde Stadtarchitektur, die eher durchschnittlichen kulinarischen Genüsse und die für europäische Verhältnisse fehlende historische Kultur Neuseelands mehr als auswiegt. Unsere Maschine startet in den dunklen Abendhimmel, es regnet bereits wieder und aus der Luft winken wir noch ein letztes Mal in Richtung des Lichtermeeres der Metropole Auckland. Vor uns liegen knapp 9000 km Wegstrecke über die schier unendlichen Wassermassen des pazifischen Ozeans bevor wir wieder das Festland eines neuen Kontinents erreichen werden. Südamerika, wir kommen...

    Die letzten Tage in Neuseeland haben sich relativ unspektakulär gestaltet und wir haben vier Nächte in einem Apartment etwas außerhalb des Zentrums von Auckland verbracht. Jeder Kiwi, dem wir auf unserer Reise begegnet waren, hat eher zurückhaltend von Neuseelands größter Metropole gesprochen: hektisch, wenige Sehenswürdigkeiten, durchschnittliches Stadtbild. Wir bilden uns lieber unsere eigene Meinung und erkunden am ersten Tag die Innenstadt Aucklands. Bereits die Busfahrt gestaltete sich unerwartet chaotisch und undurchsichtig (Warum können wir mit unserem Busticket nicht zwischen verschiedenen Linien umsteigen und warum ist der Busfahrer hier eigentlich so fürchterlich unfreundlich zu uns?). Dann wandern wir kilometerweit durch das angepriesene Einkaufsviertel Ponsonby (was dann doch nicht so viele außergewöhnliche Läden aufwies), dann schließlich durch einen Stadtpark bis schließlich hin zum Hafenviertel. Unser Fußweg wird leider von lautem Verkehrslärm begleitet. Erst am Hafen kehrt etwas Ruhe ein und wir schlendern entlang pompöser Yachten. Die Bars in diesem Viertel scheinen ebenfalls eher für die „High Society“ ausgelegt und so mancher Gutbetuchte scheint sich hier am frühen Nachmittag von seiner Yacht herabzulassen und bereits ein Fläschchen Champagner zu gönnen. Für uns noch etwas zu früh... 😉 Also lieber weiter in ein weiteres Innenstadtviertel Aucklands. Auch hier ist man weit vom Charme einer europäischen Fußgängerzone entfernt, überall lauter Verkehr, keine Spur von gemütlichen ruhigen Gassen. Wir kehren schließlich in ein traditionell ausschauendes japanisches Lokal ein und erhalten hier tatsächlich auch sehr gute authentische japanische Küche (wir hatten auch beide das Gefühl die einzigen Nichtjapaner im Lokal zu sein, was normalerweise ja auch ein ganz gutes Qualitätsmerkmal ist 🙂). Im Anschluss machen wir noch einen kurzen Abstecher in die zentrale Stadtbibliothek, die ebenfalls mit wenig Liebe gestaltet ist. Genug Eindrücke gesammelt, um die Meinungen der anderen Kiwis bestätigen zu können. Das Zentrum Aucklands ist kein Augenschmaus und ein wenig enttäuscht kehren wir schließlich in unsere Unterkunft zurück. Wir sind uns beide einig: Nochmal müssen wir nicht zurück ins Zentrum...

    Und so verbringen wir die verbleibenden Tage lieber entspannt außerhalb der hektischen Innenstadt: wir besteigen den Aussichtsvulkan Mount Eden, sonnen uns am wunderschönen Surferstrand Piha (wo wir auch unseren letzten Sonnenuntergang in Neuseeland genießen), machen ein gemütliches Picknick im botanischen Garten und besuchen das spannend gestaltete Transportmuseum MOTAT, in dem wir Autos, Raumschiffe und Flugzeuge aus allen Zeitepochen bestaunen dürfen (eine super Vorbereitung für Susi für den Langstreckenflug, der ihr schon seit Tagen unruhige Nächte beschert 😊). Und so haben wir trotz der eher ernüchternden Innenstadt Aucklands doch noch ein paar sehr schöne letzte Tage in Neuseeland. Hätte mich ja auch schwer gewundert, wenn man sich in einer Millionenstadt nicht auch spaßig die Zeit vertreiben kann... 😉
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