Satellite
Show on map
  • Pano Lefkara

    April 7, 2023 in Cyprus ⋅ ☀️ 17 °C

    Ein verlängertes Osterwochenende, dazu ein paar Urlaubstage und die Frage - was könnte man damit anfangen.... Für dieses Mal fiel unsere Entscheidung auf Zypern, die drittgrößte Insel im Mittelmeer.

    Geografisch gehört Zypern tatsächlich zu Asien. Kulturell aber natürlich zu Europa, und im Grunde sogar gefühlt 100% nach Griechenland.

    Nach der griechischen Mythologie waren an der Entstehung der Insel verschiedene Götter beteiligt: Poseidon, der Gott des Meeres, Hephästos, der Gott des Feuers und am bekanntesten ist wohl die Geschichte von Aphrodite, der Göttin der Schönheit, die hier dem Meer entstiegen sein soll.

    Bislang hatte ich mir keine großen Vorstellungen von der Insel gemacht, außer dass es als recht beliebtes Pauschalurlauberziel mit Stränden an der Südküste doch eine Menge Urlauber anlockt, in den vergangenen Jahren vorzugsweise wohl Russen deren sich auch heuer doch einige hier finden - man hört's. Was weiß man sonst über die Insel?

    Sie ist geteilt, seitdem 1974 die Türkei den Nordteil okkupierte und die dort ansässigen Zyperngriechen vertrieb, bis heute ist die nördliche, türkische Republik völkerrechtlich nicht anerkannt und zu bereisen auch nur mit Flügen über die Türkei.

    Den griechischen Süden hingegen erreicht man relativ bequem mit Flügen nach Larnaka und Paphos.

    Desweiteren haben die Briten, deren Kronkolonie die Insel bis 1960 war und die noch immer 2 kleine autonome Gebiete besetzen, ein ärgerliches Erbe hinterlassen - den Linksverkehr. Braucht kein Mensch.

    Nun, Strandurlaub war unser Ziel nicht - im Übrigen wäre es ohnehin hierfür noch deutlich zu kühl, das Wetter ist launisch, Sonne und Wolken wechseln sich ab, oft mit kaltem Wind. Entschieden haben wir uns daher für eine kleine Ferienwohnung etwas außerhalb von Pano Lefkara, einem kleinen, pittoresken Dorf in den Ausläufern der Berge, immerhin auf 650m Höhe.

    Von hier aus nun haben wir den Südteil der Insel in den letzten Tagen ein wenig erkundet.

    Pano Lefkara / 8.April

    Das Dorf war einst eine Hochburg der Stickereikunst, mit diesem Handwerk verdienten die Frauen früher ein karges Brot. Noch heute lebt das Dorf vom einstigen Ruhm, in der kleinen Fußgängerzone reiht sich ein Geschäft an das nächste, die alle die gleichen - garantiert in China maschinengestickten - Decken und Tischläufer feilbieten. Es hat nette, pittoreske Eckchen, jedoch vieles steht auch leer und ist verfallen - ein Zustand, der weder mit touristischem Winterschlaf (noch ist keine Saison) oder auch Corona erklärbar ist.

    Obwohl das Dorf durchaus sehr lebendig ist, es gibt hier im Troodos-Gebirge auch Orte, die nur noch für die Touristen künstlich mit Restaurants und Souvenirshops belebt werden, wo jedoch niemand mehr lebt.
    Read more